Kürzlich habe ich über die neue Luftraumregelung bei Frankfurt/Hahn geschrieben. Mittlerweile liegen mir mehr Details vor. Der DFC Saar, der seit geraumer Zeit Kartensets der Lufträume für Garmin GPS-Geräte und Google-Earth bereit stellt, hat ein vorläufiges Datenset für Google Earth erstellt, auf dem der neue Luftraum um Frankfurt/Hahn dargestellt ist. Gegenüber den ersten Karten, die ich vor einigen Wochen zu Gesicht bekam, hat sich noch ein bisschen was geändert. Letztendlich müssen aber die offiziellen ICAO-Karten abgewartet werden, um abschließend beurteilen zu können, wie stark nun der Flugbetrieb an der Mosel durch die neue Luftraumstruktur beeinträchtigt wird.

Auf dem Bild (per Mausklick aufs Bild gibt es eine größere Version) sind in Grün die äußeren Bereiche des neuen Luftraums "D" um Frankfurt Hahn zu sehen. An dieser Grenze beginnt ein "Deckel" auf 4500 ft MSL. Innerhalb dieser Grenzen darf man also nicht mehr höher als
1500m MSL aufdrehen. Der innere grüne Rahmen zeigt die Begrenzung auf 3500 ft MSL (1150 m).

Direkt betroffene Fluggebiete, die bereits unter dem Deckel liegen bzw. sehr knapp dran, sind Lasserg, Burgen-Veldenz und Graach. Lasserg ist wahrscheinlich noch am besten dran. Der Startplatz liegt zwar unter dem Deckel, doch der Luftraum D endet bereits 3 km weiter nordwestlich, also der typischen Streckenflugrichtung. Mit etwas Vorsicht und gutem Bartversatz sollte Lasserg als Streckenstart geeignet bleiben.

Burgen-Veldenz dürfte mit der Luftraumerweiterung endgültig zum guten Soaringhang degradiert sein, da der Streckenflug selbst bei NO ständig gedeckelt ist.

Graach liegt ganz knapp außerhalb des Luftraumes. Bei typischer Flugrichtung SW wird man aber ständig so hart an der Grenze des Luftraumes bleiben, dass hier die Streckenoptionen deutlich eingeschränkt sind.

Boppard liegt nicht unter dem Luftraum D. Doch dieser beginnt nicht weit entfernt davon im Westen. Das Streckenfliegen ab Boppard dürfte damit weitgehend zum erliegen kommen bzw. nur noch bei bestimmte SO-Lagen möglich sein.

Das Potenzial der anderen Moselgelände bleibt für Streckenjäger auf den ersten Blick weitgehend erhalten. Durch die Ausweitung des Luftraumes nach Norden ist allerdings der nutzbare Korridor zwischen Hahn und Büchel deutlich schmaler.

Eine Besonderheit der neuen Luftraumstruktur sei noch erwähnt. Am nordöstlichen und am südwestlichen Ende des Luftraumes gibt es künftig zwei Segelflugsektoren (im Bild ist nur der nördliche zu sehen, gelb umrahmt). Nach entsprechender Anmeldung und mit ständiger Hörbereitschaft (Flugfunk als Voraussetzung) kann dort auch höher als 1500m geflogen werden. Diese Möglichkeit ist aber für Gleitschirmflieger kaum praktikabel. Zum einen, da kaum ein Gleitschirmpilot mit Flugfunk unterwegs ist. Zum anderen, weil auf Anforderung vom Tower der Sektor zügig verlassen werden muss. Das ist mit unseren langsamen Tüten kaum zu bewerkstelligen.