5-Zell-Überspannung // Bild: Axis
Im 7. Teil der lockeren Serie zu den leistungsfördernden Konstruktionsmerkmalen moderner Gleitschirme geht es um eine Abspanntechnik, die noch weniger Leinen braucht.

Eine der effizientesten Möglichkeiten, die Leistung eines Gleitschirms zu steigern, ist es, weniger Leinen einzusetzen und so den Leinenwiderstand zu reduzieren. Je weniger Leinen man freilich verwendet, desto komplexere Strukturen muss man im Inneren der Kappe einsetzen, um die Zugkräfte von den Aufhängungspunkten auf die Rippen zu verteilen. Das gelingt mit V-Rippen und Diagonalen, mit denen sich üblicherweise jeweils drei Zellen überspannen lassen. Im 3. Teil der Leistungsdrang-Serie hatte ich bereits die Doppeldiagonalen vorgestellt, die jeweils 4 Zellen zwischen zwei Aufhängungspunkten halten. Doch da geht noch mehr!

Der tschechische Hersteller Axis hat in seinem neuesten C-Klasse-Modell Vega 4 erstmals eine 5-Zell-Überspannung realisiert. Das bedeutet: zwischen zwei Aufhängungspunkten werden 5 Zellen allein von einem internen Diagonalenbogen getragen (s. Bild). Mit dieser Technik kommt der Schirm auf eine enorm niedrige Leinenlänge. Obwohl die Kappe 61 Zellen besitzt, sollen es laut den technischen Angaben auf der Axis-Website nur 219 Meter für die Schirmgröße M sein. Zum Vergleich: Der Vega 3 M kam, bei ansonsten fast identischen Grunddaten wie Zellenzahl und Fläche, noch auf 342 Meter (war aber auch noch ein klassischer 4-Leiner).

Alle bereits erschienenen Teile der Serie Leistungsdrang:
C-Wires, Mini-Ribs, Doppel-Diagonalen, 3D-Shaping, 3D-Shaping doppelt, Längsnahtwölbkontrolle, 5-Zell-Überspannung.