Bodennahes Slalomfliegen mit dem Motorschirm ist extrem gefährlich.

Pylonracing mit Motorschirmen ist spektakulär, aber gefährlich.
// Foto: Vania da Rui, Ozone
Als besonders attraktives Wettbewerbsformat der Motorschirmfliegerei hat das schnelle Slalomfliegen um aufgeblasene Pylone in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt. Mit der Popularität stieg allerdings auch der Anspruch an das Material und die Piloten. Die Schirme wurden kleiner und schneller, die Motoren umso größer und leistungsfähiger. Zuletzt Ende Juni bei der Weltmeisterschaft im polnischen Legnica rasten manche Piloten mit 15 Quadratmeter-Schirmchen und 250 Kubikzentimeter-Motoren auf dem Rücken mit bis zu 80 km/h um die Pylone. Doch dann passierte, was viele schon befürchtet, aber im Leistungssog und Wettbewerbseifer immer wieder verdrängt hatten: Ein Pilot, der Litauer Rolandas Sakalauskas, verlor im Rennen die Kontrolle über seinen Schirm und schlug mit voller Geschwindigkeit am Boden auf. Dabei zog er sich tödliche Verletzungen zu. Der Wettbewerb wurde daraufhin abgebrochen.

Der tragische Unfall zieht nun viele Diskussionen nach sich. Piloten und Verbänden ist offenbar deutlich geworden, mit welch großem, manche sagen gar inaktzeptablem Risiko das bodennahe Highspeed-Slalomfliegen einher geht. Nach einem Bericht des spanischen Onlinemagazins Ojovolador soll es solche Rennen in Zukunft nur noch mit strikteren Regeln geben. Eine der Forderungen, um die Sicherheit zu steigern, lautet: Pylonracing soll nur noch über Wasser stattfinden.

Noch ist das nicht endgültig entschieden, aber die Beteiligten sprechen mittlerweile sehr selbstkritisch über ihren Sport. Der spanische Meister Ramón Morillas ordnet das Pylonracing laut Ojovolador auf Platz drei einer Liste der riskantesten Sportarten ein - direkt hinter Basejumpen und Wingsuitfliegen.