Nova hat ein neues Modell, den Phantom angekündigt. Es soll ein Low-Level-B mit herausragender Leistung sein. Erreicht wird dies durch eine besonders hohe Zellenzahl.

Der Phantom von Nova ähnelt einem Ion 4, besitzt aber 99 Zellen.
// Quelle: Nova
99 Zellen, so viele sind bislang nur bei Wettbewerbsschirmen der CCC-Klasse zu finden. Durch die besonders profiltreue Oberfläche haben solche Schirme ein sehr gutes Gleiten. Nach dem gleichen Rezept will Nova nun zeigen, welche Leistung in einem Low-Level-B stecken kann, wenn man einen ebensolchen Aufwand bei der Konstruktion betreibt.

Der Phantom ähnelt in Streckung und Grundform dem Ion 4, mit dem "feinen" Unterschied, dass im Grunde in jede bestehende Zelle - der Ion hat 49 davon - noch eine weitere Profilrippe eingezogen wurde. Um dennoch eine saubere Abspannung ohne doppelt so viele Leinen zu erreichen, musste freilich das Innenleben deutlich komplexer werden. Wie beim Triton von Nova kommen "Needle-Eye-Ribs" zum Einsatz. Das sind Diagonalrippen, die durch Schlitze in den Profilen geführt werden und so nicht nur die nächste, sondern auch die übernächste Rippe abstützen können. Eine solche Bauweise erfordert natürlich einen hohen Aufwand. Mehr als 3000 Einzelteile müssen für den Phantom zusammengenäht werden. Nova spricht vom "möglicherweise komplexesten jemals gebauten Schirm". Durch den konsequenten Einsatz von (teureren) Leichtbaumaterialien soll das Schirmgewicht im üblichen Rahmen bleiben.

Der Phantom ist nicht als Ersatz für die Ion- oder die Mentor-Serie gedacht. Vielmehr versucht Nova mit diesem Schirm ein neues Premium-Marktsegment zu definieren (oder erst einmal zu testen, ob ein solches überhaupt eine Zukunft hat). Denn der hohe Konstruktions- und Materialaufwand wird sich natürlich in einem entsprechend hohen Preis niederschlagen. Es ist von einem Endpreis um 6400 Euro die Rede.

Sollte der Phantom tatsächlich mit überragender Leistung auftrumpfen, wirft diese Entwicklung viele weitere Fragen auf. Zum Beispiel: Wie werden sich Premium-B-Schirme auf die leistungsorientierte Streckenfliegerei in den XC-Contests auswirken. Werden ambitionierte Sportpiloten künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen wollen oder müssen, um vorne mitfliegen zu können? Werden andere Marken dem Beispiel von Nova folgen? Und werden die Klassen in den Wettbewerben künftig vielleicht auch nach der Zellenzahl eingeteilt werden müssen? Spannende Zeiten.