Der Phantom von Nova ähnelt einem Ion 4, besitzt aber 99 Zellen.
// Quelle: Nova
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Der Phantom ähnelt in Streckung und Grundform dem Ion 4, mit dem "feinen" Unterschied, dass im Grunde in jede bestehende Zelle - der Ion hat 49 davon - noch eine weitere Profilrippe eingezogen wurde. Um dennoch eine saubere Abspannung ohne doppelt so viele Leinen zu erreichen, musste freilich das Innenleben deutlich komplexer werden. Wie beim Triton von Nova kommen "Needle-Eye-Ribs" zum Einsatz. Das sind Diagonalrippen, die durch Schlitze in den Profilen geführt werden und so nicht nur die nächste, sondern auch die übernächste Rippe abstützen können. Eine solche Bauweise erfordert natürlich einen hohen Aufwand. Mehr als 3000 Einzelteile müssen für den Phantom zusammengenäht werden. Nova spricht vom "möglicherweise komplexesten jemals gebauten Schirm". Durch den konsequenten Einsatz von (teureren) Leichtbaumaterialien soll das Schirmgewicht im üblichen Rahmen bleiben.
Der Phantom ist nicht als Ersatz für die Ion- oder die Mentor-Serie gedacht. Vielmehr versucht Nova mit diesem Schirm ein neues Premium-Marktsegment zu definieren (oder erst einmal zu testen, ob ein solches überhaupt eine Zukunft hat). Denn der hohe Konstruktions- und Materialaufwand wird sich natürlich in einem entsprechend hohen Preis niederschlagen. Es ist von einem Endpreis um 6400 Euro die Rede.
Sollte der Phantom tatsächlich mit überragender Leistung auftrumpfen, wirft diese Entwicklung viele weitere Fragen auf. Zum Beispiel: Wie werden sich Premium-B-Schirme auf die leistungsorientierte Streckenfliegerei in den XC-Contests auswirken. Werden ambitionierte Sportpiloten künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen wollen oder müssen, um vorne mitfliegen zu können? Werden andere Marken dem Beispiel von Nova folgen? Und werden die Klassen in den Wettbewerben künftig vielleicht auch nach der Zellenzahl eingeteilt werden müssen? Spannende Zeiten.
8 Kommentare
Endlich ein Hersteller der dieses Konzept beschreitet. Habe schon von Konstrukteuren gehört das dies möglich sei aber kein Markt. Wir werden Sehen ob dem so ist ich bin sehr gespannt darauf.
AntwortenLöschenWas mich stört ist dieses ewige Wettkampf rumnörgeln. ein EN B ist so sicher wie ein EN B halt ist. Es soll dem Hersteller überlassen sein wie viele Zellen beziehungsweise wie hohe Streckung der Schirm ausweist. Ich denke ein EN B mit 99 Zellen und einer Streckung von 6.7 sollte sicherer sein als ein EN C mit 45 Zellen und einer Streckung von 5,5. Falls dem nicht so ist sollte man die EN in Frage stellen, und nicht den Markt künstlich verändern mit absurden Technischen Einschränkungen fürs Wettkampffliegen...
Gruss René
Die EN Klasse sagt leider immer weniger über die Sicherheit in der Praxis aus. Aber der Glaube an die EN als Sicherheitsaussage ich bei vielen noch hoch. Wie sagte mal Toni Bender. Der sicherste Schirm hat ein EN-D. D beim Start uns sonst A. Dann kommen keine in die Luft die da nicht hin gehören. :-).
AntwortenLöschenDas der Sport durch so Entwicklungen teurer wird, ist auch klar. Das hat Vor- und Nachteile.
Wow - nach 25 Jahren wird der legendäre Phantom wieder neu aufgelegt ;-)
AntwortenLöschenFreue mich drauf, den wieder zu sehen!
LG Hannes, Seiga
https://www.nova.eu/de/unternehmen/meilensteine/#1992
@René: In meinem Post nörgele ich nicht an Wettkämpfen rum. Ich deute nur an, dass es vielleicht Diskussionen darüber geben könnte, wie denn die Klassen in Wettkämpfen definiert werden sollten. Schon heute wird ja viel über Streckungsklassen gesprochen. In manchen Wettbewerben ist das ja schon implementiert. Wenn jetzt aber nicht nur die Streckung, sondern auch die Zahl der Zellen entsprechende Leistungsunterschiede mit sich bringt, dann könnte auch daraus ein möglicher Faktor werden.
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenIch vermute den wird es nur in Kombination mit dem Thermik-Wizard geben;)
Gruß Torsten
Ein genialer Schachzug!
AntwortenLöschenEinerseits natürlich was die Marke Nova betrifft ("innovativ", "hohe Leistung bei hoher Sicherheit", "top of its class"), andererseits ist aber auch die Einordnung des Produkts selbst genial.
Musste bisher zwischen Sicherheit vs Leistung abgewogen werden, so erweitert Nova diese zwei Dimensionen nun noch um eine dritte - den Preis.
Der Pilotengruppe die viel Leistung bei gleichzeitig geringen Pilotenanforderungen und hoher Sicherheit möchte, bietet Nova nun ein Produkt an - zu einem Premium-Preis ;)
Ob da nicht sogar der ein oder andere Hochleisterpilot schwach wird, der sich, da vl im letzten Jahr nicht ganz so viel geflogen, unter seiner Sichel gerade nicht 100%ig wohl fühlt ^^
Die Grafik auf der Nova Website "Sicherheit des Ion, Leistung des Triton" wird man sich genau merken müssen. Sollte das so sein, spielt der Preis keine Rolle, der Markt würde von heute auf morgen komplett auf den Kopf gestellt. Leider ist in der Vergangenheit allzu oft behauptet worden, Schirm X gleite besser als Vorgänger Y von vor zwei Jahren. Man fragt sich dann oft, wie man vor 10 Jahren überhaupt mit den damaligen Sauftüten hat fliegen können, die ja ihrerseits als bahnbrechende Leistungssteigerer beworben worden sind. Das Gerät wird sich in der Praxis bewähren oder floppen. Einige Fragen bleiben aber offen: warum muss es eine Revolution sein, wäre nicht auch eine sanfte Hinentwicklung zu einem guten Konzept möglich und sinnvoll gewesen? Werden nicht Kunden, die in den letzten 6 Monaten einen Ion4 gekauft haben, vor den Kopf gestossen? Und: die Kunden die jetzt einen Haufen Geld ausgeben, und feststellen, dass ihnen der normale Mentor Pilot immer noch davonfliegt, werden die da dran Spass haben?
AntwortenLöschenNirgendwo ist die "Geiz ist geil Mentalität" präsenter, als bei den Gleitschirmfliegen.
AntwortenLöschenIch wünsche NOVA viel Erfolg mit dem Konzept, glaube aber eher, daß die Marge für die Händler entweder riesig oder der Absatz des Phantom klein sein wird.
Interessant finde ich übrigens, dass die Streckung des alten high end Phantom und die des low B Pummelchens annähernd gleich ist... ;-)
Thomas
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