Weil Gleitschirmpiloten in einen per Notam gesperrten militärischen Luftraum einflogen, musste in Belgien eine große militärische Übung gestoppt werden.

Der West-Startplatz von Coo. Vier Kilometer dahinter (nach Osten)
beginnt der militärische Luftraum von Elsenborn.
// Quelle: parapentebelge.be
Bei der internationalen militärischen Übung Ringo Strike 17/1 wurde unter anderem die Versorgung von Bodentruppen aus der Luft geübt. Dafür war extra der Luftraum TSA 28 Elsenborn an der belgisch-deutschen Grenze per Notam gesperrt worden. Doch am vergangenen Dienstag geschah, was nicht geschehen sollte.

Einige Gleitschirmpiloten, die offenbar am Startplatz Coo gestartet waren, drangen in den 4 km entfernten, gesperrten Luftraum ein. Den Militärs blieb nichts anderes übrig, als die Übung für den Tag abzubrechen.

Jetzt ist die belgische Gleitschirmszene in heller Aufruhr. Denn diese Luftraumverletzung war keine Bagatelle. Zwar wurde wohl niemand direkt gefährdet, doch dass eine große Militärübung wegen ein paar "Fetzenfliegern" ausgesetzt werden musste, dürfte nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Der belgische Gleitschirmflugverband BFVL sieht durch den Vorfall gar die Gleitschirmfliegerei in ganz Belgien gefährdet, wie es in einer ersten Stellungnahme (pdf) heißt. In Foren wird über zumindest stärkere Einschränkungen für das Gelände Coo spekuliert. Da Coo eins der beliebtesten und besten Fluggebiete in Belgien ist, wäre das ein herber Schlag.

Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich auch als Gleitschirmflieger beim Streckenfliegen jeden Tag neu um die aktuellen Luftrauminformationen zu kümmern.

Einen ersten schnellen Überblick - wenn auch ohne Gewähr - bietet zum Beispiel die Seite: airspace.xcontest.org/app/overview. Dort einfach unten links das gewünschte Land anwählen und dann oben rechts für den gewünschten Tag die "aktiven" Lufträume anzeigen lassen. Diese erscheinen dann in rot dargestellt.