Nach langer Zeit mit wenig Informationen von offizieller Seite zum Problem des Sackflugrisikos bei neuen Schirmen hat der DHV-Sicherheitsbeauftragte Karl Slezak nun im DHV-Forum einen interessanten Beitrag zur aktuellen Situation geschrieben. Der gesamte Text steht hier.

Demnach passiert zu diesem Thema schon einiges, doch das braucht auch seine Zeit. Die wohl interessantesten Punkte sind:
  • Ein von Swing mit einer Gießkanne beregneter Mistral-Schirm ließ sich nicht mehr starten
  • Bei Regenflügen mit Mistral-Schirmen konnte allerdings kein unausleitbarer Sackflug beobachtet werden (auch der DHV kam bei Testflügen zu diesem Ergebnis)
  • Ein Textilingenieur schreibt derzeit im Auftrag von Swing an einer Diplomarbeit zum Thema (Grundlagenforschung)
  • Der DHV überlegt, ob und wie man standardisierte "Tropfentests" mit dem Flugmechanik-Testwagen durchführen kann.

Zum Abschluss schreibt Karl, dass der DHV durch die Vorfälle immerhin zu einer neuen Empfehlung für Regenflüge gekommen ist: Bei einsetzendem Regen sollten Piloten gleich (leicht) in den Beschleuniger treten. Hier der Passus im Wortlaut:
Ich möchte der Sache aber auch etwas Positives abgewinnen. Die ganze Diskussion, u.A. mit den DHV-Testpiloten, Fluglehrern, Sicherheitstrainingsleitern, Konstrukteuren (und einigen interessanten Postings hier im Forum) hat ein Ergebnis, das als Verhaltensanweisung künftig Piloten vor Sackflügen bei Regen besser schützen kann: Bei einsetzendem Regen gleich in den Beschleuniger! Bisher galt als Lehrmeinung; das Schauergebiet auf kürzestem Weg verlassen, keine Manöver mit erhöhtem Anstellwinkel wie z.B. Ohrenanlegen fliegen. Jetzt können wir sagen, gleich in den Beschleuniger, leicht beschleunigt fliegen und auf mögliche Sackflugansätze mit stärkerem Beschleunigen reagieren. Auf diese Weise vom Schauer wegfliegen. Ohrenanlegen und Ähnliches sind absolut tabu.