Wer regelmäßig auf lu-glidz mitliest, wird schon festgestellt haben, dass ich gerne über die Entwicklung der Single-Sail-Gleitschirme ohne Untersegel schreibe (hier eine Auswahl früherer Posts). Es ist m.E. eine der aktuell interessantesten Entwicklungen am Markt, weil sie den Gleitschirmsport wieder zurück zu seinen Wurzeln führen und einer größeren Zielgruppe erschließen könnte: Extrem leichte Schirme mit geringem Packmaß, die man jederzeit im Tagesrucksack mit auf einen Berg nehmen kann, um damit abzugleiten, ohne dabei die Nachteile besonders kleiner Kappen in Kauf nehmen zu müssen wie hohes Sinken und hohe Geschwindigkeit.

Kürzlich hat Ozone den XXLite als ersten Schirm dieser neuen Generation auf den Markt gebracht. Auf Vimeo ist dazu jetzt ein Video zu sehen, auf dem ein französischer Testpilot ein paar Test-Manöver fliegt. Die Bilder zeigen gut, dass der Schirm auf der einen Seite harmlos ist (easy Starter, harmlose Seiten- und Frontklapper), aber auch durchaus zickige Seiten besitzt. Die offenbaren sich mit anspruchsvollem Verhalten am unteren Rand des Geschwindigkeitsfensters, das zudem noch erstaunlich klein ausfällt. Denn der XXLite kann im Video nur bis zu einer Minimalfahrt von 26 bis 27 kmh runtergebremst werden. Darunter erfolgt der Strömungsabriss sehr abrupt.

Und wie sagt es der Testpilot im Film so schön: Das Vorschießen bei der Ausleitung des Fullstalls sei "un grand moment"...


Ozone XXLite from maeva giacometti on Vimeo.

Wenn die neue Flugsaison losgeht, werden sicher noch viele weitere Erfahrungsberichte zu den Einfachsegeln auftauchen, aus denen sich dann langsam ein kompletteres Bild der Vor- und Nachteile dieses Schirmkonzeptes herauskristallisieren wird. Erste Einschätzungen sind zum Beispiel schon im Gleitschirmdrachenforum nachzulesen.