Schon mehrfach habe ich über den
Leistungsdrang im Gleitschirmbau und vor allem bei der B-Klasse geschrieben. In den nächsten Monaten wird wieder viel darüber gesprochen werden. Denn dann kommt eine neue Generation von Schirmen auf den Markt, die alles dagewesene noch einmal toppen werden. Fast alle namhaften Firmen haben derzeit neue Highend-B Schirme in der Pipeline, die in der Gleitleistung in Richtung 10 vor dem Komma schweben. U-Turn war die erste Firma, die beim Blacklight sogar die 10,0 in die Werbeanzeigen schrieb. Andere machen das vielleicht nicht so offensiv, aber die Ansagen sind trotzdem da.
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Mentor 3 / Foto: Nova |
Zum Beispiel beim
Mentor 3: Die Produktion der ersten Serienschirme ist gerade angelaufen. Hannes Papesh, der Konstrukteur von Nova, spricht nicht von der 10, aber davon, dass der Mentor um 0,6 Gleitzahlen besser gleiten soll als der Mentor 2. Und da der mit Gleitzahlen von 9,2 bis 9,5 in den Statistiken stand, kann sich ja jeder ausrechnen, worauf das hinausläuft. Interessant an dieser Tatsache ist die typische Nova-Produktentwicklung: Evolution statt Revolution heißt Hannes' Devise. Bei gelungenen Schirmen feilt er noch weiter an den Details, anstatt mit ganz neuen Konzepten zu arbeiten. So wohl auch beim Mentor 3. Die meisten Grunddaten wie Zellenzahl, Streckung, Leinen etc. sind nahezu die gleichen wie beim Mentor 2. Die Leistungssteigerung erwächst wohl v.a. aus den inneren Werten, der ausgewogeneren Segelspannung und vielleicht einem neuen Profil?
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Chili 3 / Foto: Skywalk |
Auch Skywalk rührt in den Foren schon die Werbetrommel für den
Chili 3: Der soll nach der Darstellung von Konstrukteur Manfred Kistler auch deutlich besser gleiten und sich bei Vergleichsflügen nicht hinter seinen Konkurrenten verstecken müssen. Vor allem aber sei der Chili 3 ein Steigmonster, der in dieser Disziplin alle anderen hinter sich lasse. Eine deutliche Kampfansage! Vom Aufbau und Charakter soll sich der Chili 3 vom Vorgänger allerdings deutlich unterscheiden. Die Größe M wurde gerade frisch zertifiziert. Offiziell soll der Chili dann im Januar auf den Markt kommen.
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Hook 3 / Foto: Niviuk |
Von Niviuk gibt es bald den
Hook 3. Es wird der zweite Schirm der EN-B Klasse, nach dem Rook von Tripleseven, mit einer Haifischnase. Niviuk hat mit diesem Profil schon beim Wettkampfflügel Icepeak 6 bewiesen, welche Leistung man damit ohne übermäßige Streckung realisieren kann. Es wird spannend zu sehen, was sich davon alles in der B-Klasse wiederfindet.
Weitere Leistungs-B-Schirme, die in nächster Zeit zu erwarten sind, sind der
Atis 4 von Sky,
Epsilon 7 von Advance,
Eden 5 von Mac Para, der
Kantega XC 2 von UP und der
Mistral 7 von Swing. In der gleichen Kategorie fliegen jetzt schon der
Nevada von Gradient, Triplesevens
Rook und der
Blacklight von U-Turn.
Spannend wird, wie sich diese neue Schirmbrut auf den Markt auswirken wird. Ziemlich sicher wird es bald viele günstige Mentor 2 u.ä. im Gebrauchtmarkt geben, weil die "Leistungspiloten" in der Mentor-Klasse alle auf das neue Material umsteigen wollen. Allerdings hat sich am Markt die Wahrnehmung der Highend-EN-B Klasse auch etwas verschoben. Der DHV hat mit seinen Sicherheits-Vergleichstests (
1 /
2) verschiedener EN-B-Flügel gezeigt, dass Highend-B tatsächlich mit einem deutlich anspruchsvolleren Verhalten einher geht, was einige Piloten doch zum Nachdenken bringt, ob sie nicht besser Low-End fliegen sollten - zumal die Leistung dieser Schirme mittlerweile auch für 200er FAI-Dreiecke taugt.
Dieser Trend und die vielen neuen Modelle machen den Markt natürlich enger. Wie schnell wird sich das in Preisabschlägen bei den neuen Schirmen ausdrücken?
2 Kommentare
...und der RUSH3 von OZONE wird einfach vergessen, obwohl er weltweit der Bestseller in dieser Klasse ist!
AntwortenLöschenDer Rush3 wurde nicht vergessen. Es geht in dem Post ja um die "neue" B-Brut, also Schirme, die erst in diesem Jahr auf den Markt gekommen sind. Der Rush3 gehört noch zur ersten Generation der "Mentor-Klasse" (eigentlich müsste es ja Mentor2-Klasse heißen, weil erst der Mentor 2 diesen erfolgsgeprägten Einfluss hatte).
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