Update vom 01.02. und wichtiger Hinweis: Die PMA hat ihr unten aufgeführtes Statement offiziell zurückgezogen  und lu-glidz gebeten, diesen Post zu löschen. Aus dokumentarischen Gründen bleibt er bis auf weiteres stehen. Aber jeder Leser muss beachten: Die hier beschriebene Aussagen entsprechen nicht mehr der offiziellen Haltung der PMA.

Die Gleitschirm-Herstellervereinigung PMA setzt in der Enzogate-Affäre um die verlängerte Hinterkante des Enzo 2 auf demonstrative Bestrafung. Der Hersteller Ozone wird zwar nicht, wie zwischenzeitlich von einigen PMA-Mitgliedern gefordert, ganz aus der PMA ausgeschlossen. Doch Ozone verliert für ein Jahr sein Stimmrecht im Verband. Ozone-Chef Mike Cavanagh gibt seinen Posten als PMA-Vorstand ab. Zudem verpflichtet sich Ozone, 5000 Euro an die PWC-Organisation oder eine gemeinnützige Einrichtung zu zahlen.

In einer Stellungnahme auf ihrer Homepage stellt die PMA es mit den Worten "Fakt ist..." als erwiesen dar, dass sich der Enzo 2 mit der 40 cm längeren Hinterkante vom zertifizierten Testmuster jenseits akzeptabler Toleranzen unterschied und der Flügel somit zum Zeitpunkt des Wettbewerbs nicht zertifiziert war. Fakt sei auch, dass die Stellungnahme von Ozone, die Schirme beim Superfinale stimmten mit dem Testmuster überein, nicht korrekt war. Das stellt einen Verstoß gegen Artikel 10 der PMA-Satzung dar. Dort heißt es: „Von den Mitgliedern wird aufrichtiges und moralisch korrektes Geschäftsgebaren erwartet. Dies bedeutet, dass alle Veröffentlichungen in jeglicher Form der Wahrheit entsprechen müssen."

Die PMA fordert zudem, die Ergebnisse des PWC Superfinales nicht zu werten.  Hierzu steht noch eine Entscheidung der PWC-Organisatoren aus.

Für Diskussionen beim kommenden PWC-Wettbewerb in Mexiko, der am Samstag startet, dürfte eine weitere Feststellung der PMA sorgen: "Fakt ist auch, dass ein Unterschied von 40cm in der Länge des Achterlieks keine „kleine Änderung“ ist und eine neue Zertifizierung erfordert", heißt es in der Stellungnahme. Das bedeutet in der Lesart der PMA: Solange Ozone keine komplette Neuzertifizierung des Enzo 2 in der beim Wettbewerb geflogenen Konfiguration vorlegt, muss der Schirm weiter als nicht zertifiziert gelten. Nach den PWC-Regeln dürfte demnach in Mexiko kein Pilot mit einem Enzo 2 an den Start gehen.

Neuer Streit ist programmiert. Zumal einige PWC-Piloten mit Enzo 2, aber auch andere Ozone-Sympathisanten die Meinung vertreten, Ozone werde ungerechterweise einseitig an den Pranger gestellt. Zum Hochkochen von Enzogate gehöre auch der Neid der Konkurrenz, der es wohl sehr gelegen komme, den Erfolg Ozone mal ein wenig einbremsen zu können.