Das DHV-Lehrteam wirft einen schon lange überkommenen Begriff über Bord. Künftig wird in der DHV-Lehre sowie in den Prüfungsfragen der Brustgurt als Frontgurt bezeichnet.

Die Querverbindungsband zwischen den Karabinern sitzt
bei modernen Gurtzeugen schon lange nicht mehr auf
Brusthöhe. Frontgurt ist die bessere Bezeichnung.
// Quelle: Advance
Als die ersten Gurtzeuge für Gleitschirmflieger entwickelt wurden, waren diese noch ähnlich wie Klettergurte aufgebaut. Man saß sehr aufrecht und das Querverbindungsband zwischen den Karabinern war etwa auf Höhe der Brust. Seit jener Zeit wird dieses Band als Brustgurt bezeichnet, auch wenn es diese Stellung schon lange nicht mehr erfüllt. Denn bei modernen Gurtzeugen ist dieser Gurt - je nach Bauweise - deutlich tiefer zu finden, eher auf Höhe des Bauches. Dennoch mussten Flugschüler seit eh und je eine Bezeichnung lernen, die ihnen von der Anschauung her nicht besonders plausibel erscheinen konnte. Wenn schon Brustgurt, dann sollte dieser Name heute eher für das dünne Bändchen gelten, mit dem die Schultergurte auf Brusthöhe verbunden werden können, um nicht abzurutschen.

Das DHV-Lehrteam, das die Lehrpläne und Prüfungsfragen für den DHV entwickelt, hat sich nun entschieden, diese historisch längst überholte Bezeichnung über Bord zu werfen. Künftig werden Flugschüler anstelle von Brustgurt den Begriff Frontgurt lernen müssen. In der neuesten Version der Prüfungsfragen ist diese Änderung bereits berücksichtigt. Es wird aber sicher Jahre dauern, bis sich der neue Begriff in allen Köpfen, Lehr- sowie Gurtzeug-Handbüchern durchgesetzt hat.