Die wilden Pyrenäen sind kein wahres Streckeneldorado. Doch an richtig guten Tagen sind auch dort mehr als 200 km möglich - wie ein Flug von Xevi Bonet jetzt beweist. 
Der Flug von Xevi Bonet entlang eines Großteils der Pyrenäen. // Quelle: XContest.org
Xevi Bonet gilt als einer der besten Piloten Spaniens und vor allem als echter Kenner der Pyrenäen. Allerdings wurde der Pyrenäen-Rekord seit knapp zwei Jahren von einem Italiener, Aaron Durogati, gehalten. Der war im Sommer 2014 während des X-Pyr-Wettkampfes rund 191 km weit entlang des Pyrenäen-Hauptkammes geflogen. Damals galt diese Leistung schon unter Pyrenäen-Kennern als galaktisch. Doch Xevi hat noch einen drauf gesetzt.

Am gestrigen 18. April flog er vom Startplatz Hecho aus knapp 229 Kilometer Richtung Osten bis Puigcerdá in Katalonien. Das ist mehr als die Hälfte der Strecke, die bei den X-Pyr insgesamt zurückgelegt werden muss. Für den Stolz der Spanier und Katalanen ist es sicher förderlich, wenn ein Landsmann zeigt, wer der König der eigenen Lüfte ist.

Das Besondere am Streckenfliegen in den Pyrenäen ist die zerklüftete Topographie. Während in den Alpen viele "Rennstrecken" entlang von Haupttälern führen, gibt es in den Pyrenäen nur wenige Täler, an denen man tatsächlich längs fliegen kann. Ansonsten ist es ein Hüpfen von Rippe zu Rippe mit häufigen Talsprüngen, wechselnden Talluftmassen und entsprechend unterschiedlichen Basishöhen, nicht immer einfach zu navigieren. Ein 230er in solchen Gefilden ist schon eine Kunst.