Ein Ausschnitt aus der Open-Flight-Map rund um Koblenz. // Quelle: Openflightmap.org |
Dass es auch anders gehen kann, zeigen seit Jahren Projekte wie Open-Street-Map. Hier erstellen Nutzer in gemeinschaftlicher Arbeit selbst das Kartenmaterial, das dann allen im Internet frei zur Verfügung steht. Alle Daten liegen in Datenbanken und können jederzeit korrigiert werden. So bleiben die Karten stets aktuell.
Neuerdings gibt es das gleiche Konzept auch für die Fliegerei. Der Österreicher Oliver Vorderegger hat dafür in Kooperation mit zwei Universitäten die Non-Profit-Organisation Openflightmaps gegründet. Sie stellt auf der gleichnamigen Plattform im Internet Luftraumdaten und -karten zur Verfügung, die sich die Nutzer kostenfrei downloaden und - im Fall der pdf-Produkte - auch selbst ausdrucken können.
Der eigentliche Clou ist freilich die Datenaufbereitung. Die Luftraumdaten stammen zum einen aus den offiziellen Luftraumhandbüchern (AIP), zum anderen werden sie von lokalen Zuarbeitern um die feinen Details ergänzt, die hinsichtlich kleiner Flugfelder, Heliports, Hindernisse etc. eben nur mit lokalen Kenntnissen korrekt erfasst werden können. Damit können die Openflightmaps zu einer extremen Hilfe für alle Flieger werden, die nach Sichtflugregeln unterwegs sind und navigieren.
Noch befindet sich die Seite im Aufbau. Komplette Karten gibt es derzeit für Österreich und Ungarn. Deutschland und die Schweiz können auch schon genutzt werden, sind aber noch nicht vollständig validiert. In den nächsten Monaten sollen dann noch weitere europäische Länder folgen. Man kann erwarten, dass Openflightmap in Zukunft zu einer der zentralen und wichtigsten Quellen für Luftrauminfos wird.
Interessant für Gleitschirmflieger ist, dass die Luftraumdaten nicht nur in Kartenform, sondern auch in verschiedenen Datenformaten wie z.B. OpenAir und CUP zum Download zur Verfügung stehen. So können sie auch zur Luftraumanzeige in vielen GPS-Varios und Smartphone-Apps genutzt werden.
1 Kommentare
Klasse Initiative! Wenn dann noch jeder die unfallträchtigsten Kabel, Leinen und Maste aus seinem Fluggebiet melden könnte wäre es optimal. DAS sind ja Sachen, die wirklich gerade Lokals gut kennen ud das "open" - Format seine Stärke ausspielt. Zumindest in den Alpenländern sind die Hindernisse nur zum geringsten Teil erfasst - scheint mir. Interessiert ja ausser uns auch kaum einen ;-).
AntwortenLöschenUnd bei dieser Gelegenheit noch Lob und Dank für diese hervorragenden Blog! Weiter so!
Luftige Grüsse
Matthias
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