Viele Jahre galt die Türkei als aufstrebendes Reiseziel für Gleitschirmpiloten. Doch angesichts der aktuellen politischen Lage im Land wendet sich auch die Paragleiter-Szene ab.
Wiederholte Anschläge, der Kampf gegen die Kurden im Osten, der nahe Syrienkonflikt ließen den Strom der Touristen schon im ersten Halbjahr 2016 deutlich dünner fließen. Seit dem vereitelten Militärputsch und den darauffolgenden "Säuberungsaktionen" Erdogans ist die Lage noch prekärer geworden.
In den Angeboten diverser Gleitschirmreiseveranstalter taucht die Türkei immer seltener auf, und wenn, dann immer häufiger mit einem Zusatz wie: "Aufgrund der angespannten politischen Lage werden wir die Türkei-Wochen dieses Jahr leider absagen." Sizilien, Griechenland, Südspanien werden als Alternativen angeführt. In den Planungen für 2017 spielt die Türkei eine noch geringere Rolle. Abwarten der weiteren Entwicklungen ist angesagt.
Für die Türken vor Ort, die mit Dienstleistungen rund ums Gleitschirmfliegern ihr Leben bestreiten, ist das bitter. Sie sind den politischen Wirrungen machtlos ausgesetzt. Ihnen bleiben nur freundliche, aber hilflos wirkende Appelle, wie zum Beispiel auf der Facebook-Seite der Ölüdeniz Air Games. Dort schreiben die Organisatoren Kadri Tuglu und Hakan Ates: "Dear Pilot friends: We can understand your hesitations about Turkey after the attempt of coup on 15th of june this year, but simply Turkey is much cleaner, safer and brighter than ever and Oludeniz is much sunnier for you all... especially in august, september, october and november..."
Wie viele werden sich davon überzeugen lassen? Die nächsten Air Games finden vom 11. bis 15. Oktober in Ölüdeniz statt. Wieviel weniger bunt wird es in diesem Jahr am Himmel über dem Babadag zugehen?
All
2 comments
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AntwortenLöschenEndlich!
AntwortenLöschenEndlich gibt's dort mal einen spürbaren Rückgang.
Nur das hilft.
Solche Länder bereist man nicht!
Auch nicht, wenn es "günstig" ist, weil die Reisen, was allgemein kein Geheimnis ist, staatlich subventioniert werden.
Auch Flieger sollten endlich zur Kenntnis nehmen, dass in der Türkei Menschenrechte mit Füßen getreten, seit Jahrzehnten willkürlich Kurden ermordet werden, Presse- und Meinungsfreiheit nicht existieren.
Und endlich mal Rückgrat beweisen.
Anstatt wie bisher achselzuckend die Augen davor zu verschließen und den türkischen Staat zu unterstützen.
Wer den von Deutschen begangenen Massenmord an den Juden leugnet, wird zu Recht bestraft.
Wer den von Türken begangenen Massenmord an den Armeniern nur beim Namen nennt, wird inhaftiert.
Es ist nicht in Ordnung, solche Zustände zu tolerieren.
Auch nicht, wenn es dort tolle Fluggebiete gibt.
Gruß
Ralf aus Bonn
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