"Sehen Sie die berechneten Werte als Anhaltspunkte, die wir aus unserer langjärigen Erfahrung im Handel mit gebrauchten Schirmen ermittelt haben. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit der geschätzen Werte", heißt es auf der Seite. Es soll also nur eine Hilfestellung sein.
Dennoch ist es interessant, sich die Systematik der Ergebnisse ein wenig anzuschauen und die relative Wertentwicklung der Schirme bzw. Schirmklassen laut Glider-Calculator zu betrachten. Folgt man den Ergebnissen, so müsste man mit folgenden prozentualen Wertverlusten rechnen - pro Jahr (jeweils vom entsprechenden Zeitwert aus gerechnet).
EN-A: 25-29 %
EN-B (low): 26-30 %
EN-B (high): 30-35 %
EN-C: 34-40 %
EN-D: 41-45 %
Ein EN-A, der bei Neukauf rund 2400 Euro kostet, käme nach einem Jahr auf 1800 Euro oder weniger. Ein EN-B mit typischem Neupreis von 2800 landete dann bei rund 2000 Euro. Ein EN-C zum Neupreis von 3200 käme ebenso auf etwa 2000 Euro, etc.
Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt man, wenn man einer Systematik folgt, die mir ein anderer Gleitschirmhändler vor Jahren mal an die Hand gab: Für einen EN-A könne man mit einem degressiven Wertverlust pro Jahr wie folgt gestaffelt rechnen. Im ersten Jahr 600, dann 500, 400, 300 und 200 Euro. Bei einem EN-B sollte man in den ersten zwei Jahren mit einem 1,5-fachen dieses Wertverlustes rechnen, also: 900, 750, 400, 300, 200. Bei einem EN-C wiederum wäre der Wertverlust anfangs sogar doppelt so hoch wie beim EN-A: 1200, 1000, 400, 300, 200...
Nun gibt es freilich Marken, die als besonders edel gelten und deren Gebrauchtmarktpreise höher liegen, während andere deutlich schlechtere Preise erzielen. Folgt man wieder dem Glider-Calculator von Moselglider, ergäbe sich folgende Klasseneinteilung der Marken (hier der Einfachheit halber als A bis D bezeichnet, wobei A den relativ kleinsten und E den größten Wertverlust pro Jahr bedeutet):
Klasse A: Advance
Klasse B: Gin, Mac Para, Ozone, Swing
Klasse C: Gradient, Niviuk, UP
Klasse D: BGD, Independence, Nova, Skywalk
Klasse E: Sky, Sol, U-Turn
Ob das tatsächlich so stimmt und von jedem so empfunden wird, sei dahin gestellt. Man könnte sich zum Beispiel wundern, warum Mac Para in Klasse B fällt, Nova oder Skywalk hingegen in D. Wenn man freilich weiß, dass Moselglider der Vertreter von Mac Para in Deutschland ist, wird diese Einschätzung verständlicher. Es ist wie überall im Gebrauchtmarkt: Jeder Verkäufer meint natürlich, dass gerade sein Schirm noch besonders viel wert sein müsste. Der Rest ist Verhandlungssache.
4 Kommentare
Ganz nette Spielerei, aber
AntwortenLöschenFrage No 1: Warum soll der Gebrauchtwert vom individuellen Kaufpreis abhängen ?
Frage No 2: Der Check ist nicht unwichtig, weil nicht billig. Die Gebrauchtpreise müsyten dann jeweils mit frischem Check gelten. Das bleibt aber offe .
Oliver
Oliver, die ganze Rechnerei ist nur ein ungefährer Anhaltspunkt. Auf dem Gebrauchtmarkt werden sowieso wieder individuelle Preise ausgehandelt. Interessant ist die ungefähre Richtschnur, die sich aus den Beispielrechnungen ergibt. Plus oder minus Checkpreis, das kann dann jeder für sich entscheiden. Wenn der Schirm von einer Flugschule kommt (wie bei Moselglider und ihrem Glider-Calculator), dann ist i.d.R. ein frischer Check beim Kauf mit drin.
AntwortenLöschenLucian
Interessant finde ich auch, das eine in Deutschland recht unpopuläre Marke wie Mac Para bessere Wiederverkaufspreise erzielen soll wie Nova oder Skywalk.
AntwortenLöschenGrüße
Uwe
Positiv sehen: Es gibt einen ersten Anhaltspunkt - nicht mehr nicht weniger, und schon gar nicht verbindlich. Konkretes Beispiel: In einer deutschsprachigen Facebook-Gruppe für Occasions-Gleitschirme, werden immer wieder mal höhere Preise für 2-3 Jahre gebrauchte Schirme erwartet, als sie neu(!) kosten würden, wenn man mit dem Händler vor Ort nett redet. Für all die, wäre es sicher nicht schlecht, erstmal hier einen ersten Anhaltspunkt holen - jedoch gebe ich vollkommen Recht: Der individuelle Kaufpreis ist fehl am Platz.
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