Gunter Kiphard beschreibt im Video "Ein riskanter Flug" seine Gefühle, nachdem er beim Start vom Babadag längere Zeit durch dichte Wolken fliegen musste.
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Der Wolkenhölle am Babadag entkommen. // Quelle: Facebook - Area28 |
Es gibt Flüge, die man im Nachhinein bereut und dennoch berauschend erinnert. Für Gunter Kiphard war es ein Flug am Babadag in der Türkei, der ihn an seine Grenzen brachte. Etwas übermütig in ein kleines Wolkenloch gestartet, um nicht wieder den Berg hinunterfahren zu müssen, fand er sich alsbald im grauen Dunst wieder, orientierungslos. Da machte sich Angst breit, später aber auch Erleichterung und Euphorie, als er der Wolkenhölle entkam.
Der Film ist keine Anregung zum Nachmachen, sondern zum Nachdenken - darüber, wie schnell man bekannte und oft gehörte Risiken einfach beiseite schiebt. Man kann Gunter seiner angeblichen Dummheit wegen schelten oder seinen Mut loben, sich mit der Veröffentlichung des Videos der Kritik auszusetzen, damit andere etwas daraus lernen können.
Wer frei von Flugsünden ist, der werfe in den Kommentaren den ersten verbalen Stein ... ;-)
Das Video ist auf
Youtube zu finden:
11 comments
Schön gemachtes Video. Von der Aufmachung und den pseudo-selbstkritischen und salbungsvoll vorgetragenen Off-kommentaren her zu urteilen, würde ich aber eher darauf tippen, dass die eigentliche Message ist: heh, schaut her, was für ein geiler Typ ich bin. Diese versteckte Art der Angeberei findet man leider immer wieder in der Gleitschirmszene. (Zu viel) Risiken einzugehen, gilt da und dort als "cool", oder man redet es sich wenigstens ein. Viele fliegen nicht nur für sich, sondern messen sich mit anderen. Es geht um Anerkennung. Das ist ok, solange man dabei kritische Distanz wahren kann. Wahrscheinlich ungewollt, demonstriert das Video eher, wie unser alltäglicher Narzissmus uns dazu verleitet, uns selbst zu belügen, und wie wir uns dadurch in Gefahr begeben. Über die objektiven Gefahren wird hier nichts Neues vermittelt.
AntwortenLöschenGrüsse
Stefan
Am Babadag ist es leider gang und gäbe.. Eigentlich ein Platz an dem es schon zu sehr vielen Unfällen mit einigen Toten gekommen ist. Nun darf der Zuschauer zwischen "Heldenmut" und "Coolness" selbst die Grenze setzen. Der Erstellter dieses Videos m.M. trägt mit seiner "Coolness" nur der unendlichen Idiotie bei, der ansässige Pilot dagegen (der dem Hauptakteur in Gebietskenntnissen mit großer Wahrscheinlichkeit haushoch überlegen ist) zeigt hier die wahre Stärke.
AntwortenLöschenAm Babadag soll es noch ein Startplatz geben, der bei ca. 1200 Meter über Meereshöhe liegt. Jedoch sind die Landverhältnisse irgendwie nicht geklärt und dieser ist für den Massensport nicht freigegeben. Sehr schade, denn die Basis nebelt den und höher liegenden Startplatz regelmäßig ein, so dass man kaum, wenn überhaupt, starten kann.
Stani.
"I call myself an idiot" - wie Recht er hat
AntwortenLöschenRalf
Den unteren Startplatz gibt es. Wir sind vor einem Jahr ein paar mal da hin gefahren, wenn's oben zu war. Der Startplatz ist auch offiziell. Nur sind in Ölüdeniz die meisten so fluggeil, dass für sie ein Start auf 1200 MüM nicht in Frage kommt, weil der Berg doch 2000m hoch ist.
AntwortenLöschenWas das Video und die angebliche Selbstkritik angeht, teile ich Stefans Meinung.
Bin weder frei von Flugsünden noch desinteressiert an lehrreichen Erlebnissen und Erfahrungen aber dieses Video zeigt leider wieder einmal, wie so manche Flieger(-Kameraden) anderen das Leben schwer machen wollen.
AntwortenLöschenDas Veröffentlichen von solchen Videos mit einer angemessenen und wirklich selbstkritischen Bewertung ist eigentlich eine tolle Bereicherung für uns alle. Zwischen Minute 6:25 und 6:40 wird allerdings genau Stefan's Kritik deutlich. Aus der Perspektive eines beruflich fliegenden Piloten verstehe ich nach solchen Videos und Ansichten jeden Befürworter von kontrollierten Lufträumen und einer generellen Transponderpflicht!
Als Gleitschirmflieger ärgere ich mich ungemein über "Trottel", die anderen das entspannte Hobby unnötig und fahrlässig schwer machen.
Gruss Sven
Das Video selbst ist nicht schlecht. Jedoch wäre es besser gewesen, Musik zu hinterlegen. Das dumme, monotone Geschwätz hält doch auf Dauer niemand aus.
AntwortenLöschenGruß Stefan
Eine dumme Entscheidung. "Einfach keine Lust wieder runter zu fahren" ist ein k.o. Kriterium für einen Gleitschirmflieger. Und dann hat er Schwein gehabt das nichts passiert ist. Wenn die Wolke nicht aufgegangen wäre als sein gps nicht ging, wäre er in den Berg hinein geflogen oder in ein Lee.
AntwortenLöschenKlar, meistens geht es gut. Dass es hier gut ging war der pure Zufall. Ein guter Pilot verlässt sich nie auf den Zufall.
Grüße,
Bob aus Erfurt
wirklich nur effekthascherei: siehe erster Kommentar - eine kurze spirale und bodensicht wäre garantiert, zumindest sollte man wissen welche richtung man halten kann (gps - oder kompass) - sehr sülzig das alles, aber wenn man solches das erste mal erlebt kann es schon beängsigend sein... :-)
AntwortenLöschenIch find's schade, dass das Video hier nur negative Kommentare bekommt. Ich halte es für einen sehr aufrichtigen und selbstkritischen Bericht über eine schlechte Entscheidung und finde ihn daher viel eher mutig, denn angeberisch oder narzisstisch. Gerade weil das Bashing bei Videos von Fehlern selten ausbleibt. Und ich finde es gerade gut, dass er aufzeigt, wie nah große Angst und Euphorie beim Fliegen beieinander liegen können. Ich sehe da keine Verherrlichung oder Prahlerei. Die Freude, die er beim Verlassen der Wolke empfindet ist für mich in erster Linie eine große Erleichterung. Warum soll er den Rest des Fluges nicht genießen dürfen, wenn er ihm nach dem Schrecken eine einmalig schöne Flugerfahrung beschert? Er sagt zwar, dass er es nicht bereut, diesen Flug gemacht zu haben, aber er erklärt auch warum: es geht ihm darum, eine eigenständige Entscheidung getroffen zu haben ... auch, wenn diese offensichtlich falsch war, und er sich daher für einen Idioten hält. Der Narziss, der sich selbst als einen Idioten bezeichnet, muss mir erst noch über den Weg laufen.
AntwortenLöschenJa, auch ich glaube oft an das Gute am Menschen. ;-)
AntwortenLöschenAber genau genommen war der Film nur Show. Die Kamera gibt nicht das wieder, was der Pilot sieht. Heißt: der Film zeigt es dramatischer als es wirklich war. Nebel bis zum Boden war nicht zu erwarten. Außerdem hat er im Vario eine Kompassanzeige. Ein Geradeausflug durch die Wolken ist also kein Problem. Und da er in Richtung Meer flog, ist eine Bergkollision ebenfalls nicht zu erwarten. :-)
Gruß Stefan
Recherchiert man, ist dies nicht der erste Wolkenflug, dessen sich hier jemand brüstet. M.E. gilt für diesen wie jeden anderen: Es ist
AntwortenLöschen- ein fahrlässiges Unfallrisiko gegenüber sich selbst UND anderen;
- sträflich ignorant gegenüber den VFR-Regeln (Minima Golf: Flugsicht 1,5 km, dauernde Erdsicht, Wolken dürfen nicht berührt werden) // @ Stefan: "Geradeausflug durch die Wolken ist kein Problem" ??? ...;
- psychologisch unverantwortlich gegenüber noch unerfahrenen oder unsicheren Piloten, die zur Nachahmung animiert werden könnten;
- weder glaubhauft noch ausreichend überzeugend bezüglich des hier gezogenen Résümés;
- unerträglich hinsichtlich der offensichtlichen Lernresistenz.
Sorry Gunther. Doch so jemand gehört für mich nicht in die Luft.
Charly
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