Bei der Landung nach 446 km war sich Konrad Görg noch sicher, einen Rekord geknackt zu haben. Er ließ sich die nötigen Papiere von Landezeugen unterschreiben. // Quelle: Aircross |
Während seines Fluges (Lu-Glidz berichtete) erreichte Konrad den definierten Punkt auch, überflog ihn sogar um weitere 20 Kilometer. Überglücklich landete er bei Miguel Alves, ließ sich von einem Landezeugen die nötigen Papiere unterschreiben und war sich sicher, den Rekord in dieser Kategorie in der Tasche zu haben. Doch ein paar Wochen später kam die Ernüchterung.
Als es darum ging, den Rekord auch offiziell anerkennen zu lassen, meldete sich DHV-Auswerter Dieter Münchmeyer per Email bei Konrad und teilte ihm mit, er sei leider in 2000 Meter Höhe um 800 Meter an seinem deklarierten Ziel vorbei geflogen. Konrad konnte und wollte es anfangs nicht glauben, doch eine genauere Überprüfung ergab: Die Koordinaten, die er sich schon Wochen zuvor bei seiner Flugplanung auf einer Karte ausgeguckt hatte, waren in einem anderen Koordinatensystem als das, welches sein GPS beherrscht. Er hatte das erkannt, die Daten auch ordnungsgemäß umgerechnet, doch dann von Hand ins Gerät getippt. Dabei unterlief ihm ein kleiner, aber entscheidender Fehler. Der Vertipper verschob sein Ziel um eben jene 800 Meter, sodass ihm nun die offizielle Ehre eines FAI-Rekordes verwehrt wurde.
Was bleibt ist immerhin der Deutsche Streckenflugrekord und der "inoffizielle" Rekord des weitesten Fluges mit einem EN-B-Schirm. Noch wichtiger und prägender dürften freilich die sehr emotionsreichen Erinnerungen sein, die dieser Flug bei Konrad hinterlassen hat.
Auf Youtube ist ein sehr sympathischer, 20-minütiger Vortrag über den Rekordflug zu sehen, den Konrad bei der Weihnachtsfeier des Harzer Drachen- und Gleitschirmvereins Goslar gehalten hat. Auch da kommen ihm beim Erzählen die Emotionen wieder hoch. Gelebtes Fliegerglück.
2 comments
Hallo.
AntwortenLöschenWenn der bestehende Dist-to-goal-Rekord 423km ist, muss dann der neue Rekord nicht zumindest 427,3km sein? Der Ruhmer hatte man den Drachenrekord mit 700km oder so und dann ist einer ein paar Km weitergeflogen, doch wurde der nicht als Rekord anerkannt, weil der neue Rekord um zumindest 1% besser sein musste. Aber vielleicht habens das inzwischen schon geändert. Ist doch schon ein paar Jahre her.
LG aus Ö
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