Das Superfinale der PWC Saison 2016 nähert sich der Halbzeit. Eins ist schon so gut wie klar: Honorin Hamard wird das Triple aus WM+EM+SF nicht gewinnen.  

Der Boom 11 von Gin liefert beim Superfinale eine gute Figur -
hier mit einem Boom 10 im Hintergrund.
// Quelle: Facebook - Tadej Krevh 
Nach dem dritten Task schrieb Honorin Hamard schon auf seiner Facebook-Seite: "Les carottes sont cuites", was so viel heißt wie: Die Suppe ist gegessen. Drei Mal hintereinander hatte er das Ziel der Tasks erst gar nicht erreicht, war sogar mal relativ früh abgestanden. Bei zwei Streichresultaten bedeutet ein solches Abschneiden angesichts der sehr konstant fliegenden Konkurrenz: Es besteht keine Chance mehr, noch in die vorderen Ränge zu fliegen. Vor dem 5. Task hatte Honorin schon rund 1200 Punkte Rückstand auf den zu dem Zeitpunkt Führenden, Stefan Wyss.

Die Fliegerei beim Superfinale im brasilianischen Governador Valadares ist dieses Jahr besonders spannend. Wechselnde, teilweise deutlich schwächelnde, dann wieder starke Thermikverhältnisse verlangen den Piloten viel taktisches Verständnis ab. Zumal auch die Tasksetter verstärkt auf Rennkurse setzen, die großen Raum für unterschiedliche taktische Routenentscheidungen lassen.

Es kommen weniger Wegpunkte mit kleinen Radien zum Einsatz. Vielmehr wird mit extrem großen Radien gearbeitet (vgl. Tasks auf Livetrack 24). Wo bzw. wie man einen solchen Wegpunkt dann am besten anfliegt, ist viel weniger vorbestimmt. Entsprechend breit streut sich das Feld zwischenzeitlich entlang des Kurses. Spielt dann noch das Wetter mit mauen Thermikpassagen hinein, ist weniger Full-Speed-Pulkfliegerei mit Massenankünften angesagt. Und auch, wer im Task schon abgehängt scheint, kann gelegentlich wieder aufschließen. Für einen Task-Sieg ist es dennoch wichtig, viel vorne mitzufliegen. Die Leading-Points geben häufig den Ausschlag für den Tagessieg.

Hinsichtlich der spannenden Frage, wie sich die neuen Schirme schlagen, zeigt sich: Der neue Boom 11 von Gin scheint tatsächlich nicht nur eine hohe Geschwindigkeit, sondern auch in schwachen Bedingungen eine sehr gute Leistung zu besitzen. Nach vier Tasks waren die Plätze 2 bis 4 (Overall-Wertung) von B11-Piloten belegt. Das ist umso bemerkenswerter, als insgesamt nur sieben Boom 11 im 130er-Starterfeld mitfliegen.

Der Ozone Zeno wiederum kann auch gut mithalten und ist häufiger auf den vordersten Plätzen anzutreffen als der Enzo 2 - wobei viele Spitzenpiloten vor dem Superfinale vom Enzo 2 auf den Zeno gewechselt hatten. Zum Sommer hin dürfte dann ein weiterer Wechsel anstehen, wenn vor der Weltmeisterschaft voraussichtlich der neue Enzo 3 erscheint. Wird dieser dann wiederum den B11 überflügeln können?

Das PWC-Superfinale läuft noch bis zum Samstag, 28. Januar. Wer das Geschehen näher verfolgen möchte, kann dafür folgende Links nutzen:

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