Der Paradealer.at ist seit Montag kein offizieller Triple-Seven-Händler mehr. Am Dienstag verschickte er eine selbst verfasste Sicherheitsmitteilung. Die hat freilich einen wahren Kern. 

Das Logo von Paradealer. // Quelle: Paradealer.at
Es ist ein etwas ungewöhnlicher Vorgang: Am Dienstagabend vermailte Tom Sacher, alias Paradealer.at, eine offiziell anmutenden Sicherheitsmitteilung von Triple Seven. Demnach gebe es Abnutzungsprobleme mit den Plastikrollen der Bremsführung an Schirmen der Serien Rook 2 und King (Lu-Glidz berichtete). Besitzer solcher Schirme sollten Kontakt mit Paradealer.at aufnehmen, um baldmöglichst neue Tragegurte mit Metallrollen als Ersatz zu erhalten. In der Email wird Paradealer.at als "Triple Seven Händler für Österreich und Deutschland" dargestellt.

Pikanterweise ist Paradealer.at allerdings nach Darstellung von Triple Seven gar kein offizieller Vertreter der Marke mehr. Die Slowenen beendeten kürzlich die Zusammenarbeit mit Tom Sacher, unter anderem wegen unterschiedlicher Vorstellungen bei der Neuordnung des Vertriebskonzeptes, wie Triple-Seven-Sprecher Mads Syndergaard gegenüber Lu-Glidz erklärte. Erst am Montag wurden andere Triple-Seven-Händler in Deutschland und Österreich per Email über diese Änderung informiert. Die angebliche Sicherheitsmitteilung vom Dienstag kam also zu einer Zeit, als Paradealer.at schon nicht mehr im Namen von Triple Seven handelte.

Nun könnte man dieses Vorgehen als schlechten Geschäftsstil bezeichnen (wobei jede der beteiligten Parteien natürlich auf die andere Seite weisen würde). Allerdings hat die "inoffizielle" Sicherheitsmitteilung auch einen wahren Kern, weshalb man die Lieferung solcher Informationen zumindest den betroffenen Piloten gegenüber als fair ansehen kann.

Bei den Bremsrollen aus Plastik an manchen Triple Seven Tragegurten kann es tatsächlich zu Riefenbildung und Abnutzungserscheinungen kommen, die ein Aufscheuern des Mantels der Bremsleine begünstigt. Das bestätigt auch Mads Syndergaard. Offenbar gab und gibt es Differenzen zwischen Tom Sacher und Triple Seven darüber, wie groß das Ausmaß dieses Problems ist, welches Risiko davon ausgeht, wie es kommuniziert und wie damit umgegangen werden sollte. Den Austausch der kompletten Tragegurte hält Triple Seven jedenfalls nicht für nötig.

Eine faire Einschätzung dieser Sachlage ist von außen betrachtet kaum möglich. Was bleibt: Piloten mit Schirmen von Triple Seven sollten in jedem Fall ihre Bremsrollen und Bremsleinen einer genauen Sichtprüfung unterziehen und sich bei festgestellten Problemen direkt mit Triple Seven in Verbindung setzen. Hier weiter auf Tom Sacher als Mittelsmann zu setzen, könnte das Risiko bergen, angesichts der offensichtlichen Scheidungswehen der Geschäftsbeziehung zwischen Triple Seven und Paradealer.at zwischen die Fronten zu geraten und aufgerieben zu werden. Es reicht allerdings, wenn letzteres die Bremsrollen schon tun.