Kurz nach der Fehlauslösung des Karabiners. // Quelle: Youtube, Screenshot |
Der Vorfall sorgt abermals auf Facebook und in Online-Foren für Diskussionen rund um das Thema Quickout-Karabiner. Kürzlich war ein anderer Tandemunfall, ebenfalls in Spanien, fälschlicherweise mit dem Versagen eines Quickouts in Verbindung gebracht worden (Lu-Glidz berichtete).
Im aktuellen Fall ist das Lösen des Quickouts offensichtlich. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es die Folge einer Nachlässigkeit des Piloten. Dieser hatte den Quickout entweder nicht richtig montiert, nicht korrekt eingesetzt oder nicht korrekt gesichert.
Wer mit Quickout-Karabinern fliegt, sollte sich bewusst sein, dass er damit eine Technik einsetzt, die zwar als vielfach bewährt und ausgereift gilt, die aber keinen 100-prozentigen Schutz vor Fehlbedienungen bietet. Zum Startcheck sollte stets auch die gründliche Kontrolle gehören, ob die Karabiner korrekt montiert, korrekt geschlossen und auch korrekt gesichert sind.
Im vergangenen Dezember hatte Finsterwalder-Charly als Hersteller der Quickout-Karabiner aufgrund eines anderen Falles einer Fehlbedienung einen Sicherheitshinweis veröffentlicht. Darin hieß es unter anderem:
"Da leider nicht alle Piloten realisieren, dass insbesondere in der Luftfahrt die Nichtbeachtung von Bedienungsanleitungen gefährlich sein kann, weisen wir hier nochmals darauf hin. Die Bedienungsanleitung des Quickout Karabiners kann auf unserer Homepage jederzeit unter Downloads heruntergeladen werden."
Hier ein Video des Absturzes auf Youtube:
Wer mit Quickout-Karabinern fliegt, sollte sich bewusst sein, dass er damit eine Technik einsetzt, die zwar als vielfach bewährt und ausgereift gilt, die aber keinen 100-prozentigen Schutz vor Fehlbedienungen bietet. Zum Startcheck sollte stets auch die gründliche Kontrolle gehören, ob die Karabiner korrekt montiert, korrekt geschlossen und auch korrekt gesichert sind.
Im vergangenen Dezember hatte Finsterwalder-Charly als Hersteller der Quickout-Karabiner aufgrund eines anderen Falles einer Fehlbedienung einen Sicherheitshinweis veröffentlicht. Darin hieß es unter anderem:
"Da leider nicht alle Piloten realisieren, dass insbesondere in der Luftfahrt die Nichtbeachtung von Bedienungsanleitungen gefährlich sein kann, weisen wir hier nochmals darauf hin. Die Bedienungsanleitung des Quickout Karabiners kann auf unserer Homepage jederzeit unter Downloads heruntergeladen werden."
Hier ein Video des Absturzes auf Youtube:
9 Kommentare
verrate mal wo das her kommt, dass es ein Quickout ist.
AntwortenLöschenSehen kann man das sicher nicht und spätestens nach dem letzten mal, als ein "Freund" des Verunfallten meldete, dassja quickouts so unsicher wären, würde ich so eine Aussage gerne bestätigt haben.
Diese Scheiße kann dir auch ganz leicht mit nem normalen Karabiener passieren. Ich hatte das leider auch schon, dass mein Tragegurt nur an der Nase des Karabieners gehalten hat. Ein bischen mehr Gewackel beim Reinsetzen (im Video ist die Phase auch sehr unruhig) und schon ist der Gurt entlastet genug um rauszurutschen.
Eine Fehlbedienung seitens des Passagiers kommt mir da nicht in den Sinn, Der Reflex beim Passagier geht immer an die Karabiner vor ihm, oder direkt an die Spreize. Die Quickouts vom Tandem erreichen sie in normaler Position gar nicht.
Beim Piloten hingegen sieht es hingegen so aus, als wollte er nach dem Start einen offenen Trimmer zuziehen. Dieses Aktion erfolgt direkt nachdem er seine Bremsen wieder in die Hand nimmt. Das würde vom Timing her passen, und das ruckartige herunterziehen entlastet die rechte Seite ggf. ausreichend, als dass in Folge der Tragegurt vollends raus rutscht.
Das der Pilot in der Phase den Tragegurt so umklammert, um die ungesicherten(!) Quickouts auszulösen, erscheint mir hingegen als extrem unwahrscheinlich, da es zu diesem Zeitpunkt keinerlei Gründe gibt (unter anderem wird er sicher nicht seine müden Arme entlasten wollen) den Gurt zu greifen.
Mir fällt es daher schwer (schon wieder) an ein Versagen von Quickouts zu glauben.
Im ganzen Text steht nix von Versagen eines Quickouts, sondern von einer Fehlbedienung, was ein großer Unterschied ist.
AntwortenLöschenWenn die Quickouts von Piloten korrekt genutzt, gewartet und bedient werden, ist dieses Konzept gut und bewährt. Missachten Piloten hingegen die Sicherheitsregeln gemäß Bedienungsanleitung, dann kann das negative Folgen haben.
Der Post ist keineswegs als Quickout-Bashing gedacht, sondern als Erinnerung an die Piloten, sich noch einmal intensiv damit auseinanderzusetzen, was sie ihrerseits tun müssen, um den sicheren Einsatz dieses Karabinertyps zu gewährleisten.
Ich habe auch nicht gesagt, dass Du von Versagen berichtet hättest.
AntwortenLöschenDu hast aber die angebliche Fehlbedienung der Quickouts als Aufhänger verwendet (Zitat: "Durch Fehlbedienung eines Quickout-Karabiners...").
Da sehe ich eine Unterstellung, denn das erscheint mir, wie geschrieben, überhaupt nicht plausibel.
@"ich": Im letzten Satz deines ersten Kommentars verwendest Du selbst das Wort "Versagen". Darauf hatte ich mich in meiner Antwort bezogen.
AntwortenLöschenÜber die "Plausibilität" von Fehlbedienungen kann man lange debattieren. Grundsätzlich sollte aber klar sein, dass eine Fehlbedienung der Quickouts möglich ist. Und es liegt am Piloten, das zu verhindern, u.a. mit einem ernsthaften Check vor dem Start.
Ja stimmt. Das Versagen kam von mir. Totzdem bleibt mein Kern der Aussage: man sollte nicht unbestätigte Aussagen als Aufhänger einer Warnung verwenden. Wie gesagt: für mich schließt nichts auf eine Quickout-Thematik!
AntwortenLöschenMan fordert Menschen ja auch nicht auf in die Werkstatt zu gehen, weil beim Nachbar der Stand vom Motoröl zu niedrig war. Mir fehlt hier einfach völlig ein Bezug zu einem typischen Quickout-Problem, um für ein Quickout-Thema zu sensibilisieren.
also ich kann nichts negatives an dem Artikel oder der Überschrift erkennen, was mich denken lassen würde die Quickout Karabiner wären Auslöser des Unfalls.
AntwortenLöschenFür mich wird hier ganz klar die Pilotenverantwortung in den Vordergrund gestellt.
Ich finde solche Warnungen und deutlichen Überschriften durchaus sinnvoll, denn in unserer Zeit, in der im richtigen Leben keiner mehr Verwantwortung übernehmen muss,weil immer jemand anders schuld ist und alle Hersteller propagieren wie sicher Ihre Schirme sind, neigen viele dazu, dies auch aufs Paragliding zu übertragen. Nur funktioniert dies so nicht.
Fliegen erfordert meiner Meinung nach ein sehr hohes Mass ein Eigenverantwortung und dazu gehört nun mal auch, dass man sich mit seiner Ausrüstung auseinander setzt und diese zu bedienen weiss.
Würde mich aber auch interessieren, wo bestätigt wird, dass es um QuickOuts geht. Ich kann nirgends etwas verlässliches finden.
AntwortenLöschen@Günther: In spanischen Foren wird das Thema durchaus diskutiert, und dort wird stets von einer Fehlbedienung von Quickouts gesprochen.
AntwortenLöschenUnter anderem schreibt Mario Arqué, ein einflussreicher spanischer Fluglehrer, auf seinem Blog Entrenuvols darüber: https://www.entrenuvols.com/es/material-es/quickout-mosqueton-de-suelta-rapida/
Ich konnte mir auf dem Testival in Kössen die neue Version der Finsterwalder-Charly Quickout-Karabiner ansehen und werde NICHT wechseln. Die neuen Karabiner sind leichter und einfacher in der Montage, haben aber ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Diese können leicht versehentlich nicht einrasten und es gibt keinerlei Hinweis oder Anzeige wenn sie nicht eingerastet sind. Auch optisch ist das schwer und nur mit genauem Hinsehen zu erkennen. Alle Auslöseverriegelungen nützen da nichts, wenn sie nicht geschlossen sind. Starten geht übrigens auch in unverschlossenem Zustand.
AntwortenLöschenNach meiner Ansicht eine sehr teure Fehlkonstruktion.
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