Die Weste "Martini" hält den Oberkörper warm und schützt vor allem den Nacken vor Windzug – mit einer extra großen Kapuze, die sogar über den Helm passt. // Foto: Lu-Glidz |
Gedacht ist sie weniger als modisches Accessoire, sondern vor allem als funktionelles Kleidungsstück, das man am besten beim Groundhandling trägt. Und dazu gehört eine besonders groß geschnittene Kapuze, die man über den Helm ziehen kann, um den kalten Wind vom Nacken fern zu halten.
Wer des öfteren auch bei stärkerem Wind zum Groundhandling geht, ob an der Küste oder im Inland, kennt das Problem: Die Arbeit mit und gegen den Schirm bei steifer Brise bringt den Körper schnell auf Temperaturen, bei denen man zu schwitzen beginnt. Der Schweiß wiederum wirkt kühlend, und das vor allem an Stellen, die blank dem Wind ausgesetzt sind. Der Nacken beispielsweise wird dann schnell zur unterkühlten Problemzone. Muskelschmerzen und Steifigkeit rund um den Schultergürtel sind nicht selten die Folge einer ausgiebigen Groundhandlingsession.
Den Schirm im Blick, aber kein kühler Wind im Nacken. // Foto: Lu-Glidz |
In der Praxis erweist sich die Weste als funktional und gut durchdacht. Nach mehreren Groundhandling-Sessions damit muss ich zugestehen, dass "Martini" die intensiven Schirmspiele am Boden durchaus angenehmer macht. Vor allem die Helmkapuze empfand ich als einen echten Gewinn, weil sie einen Nackenschutz ohne Hitzestau bietet. Dabei ist sie so geschnitten, dass sie niemals das Sichtfeld stört und auch sonst nicht behindert.
Hilfreich sind auch vier Fronttaschen an der Weste, zwei davon mit Reißverschluss z.B. fürs Handy, wenn es darum geht, die wichtigsten persönlichen Utensilien bei solchen Vorhaben sicher am Mann zu tragen.
Abseits des Sports würde ich die Weste als eher weniger attraktiv beschreiben. Der Schnitt mit weiten Armlöchern und schmalen Schulterträgern wirkt nicht besonders elegant. Doch das ist in diesem Fall auch nicht der Zweck.
Ein Slip für Fliegerträume. // Quelle: Stoffrausch.com |
Besonders gefallen haben mir die Slips "Dom Ate" aus Biobaumwolle mit aufgedruckten Wolken. Dominik Muun behauptet gar (im Scherz), dass man damit ein besonderes Gefühl für die Thermik bekommen würde.
Die Slips eignen sich als nette Geschenkidee für Flieger. Die Kosten der Weste liegen mit 239 Euro wiederum in Regionen, bei denen manche Piloten vielleicht schon zurückschrecken werden. Wer freilich als Küstenflieger viel Groundhandling betreibt und das Problem der verkühlten Nackensteife bereits schmerzhaft und wiederkehrend erfahren hat, für den könnte sich eine solche Investition durchaus lohnen.
11 Kommentare
Bevor Nachfragen kommen: Das im ersten Bild zu sehende Gurtzeug besitzt wirklich keine Träger über den Schultern. Es ist das Karver von Kortel. Beim Schirm handelt es sich um einen Knight von Tripleseven. Dazu wird in Kürze ein Test auf Lu-Glidz erscheinen.
AntwortenLöschen239 Euro für eine "spezialisierte" Weste? Ich arbeite seit langem bei einer namenhaften Outdoor-Textilfirma, ein so fataler Preis und die grauenhafte Präsentation verdient wirklich keine Öffentlichkeitsarbeit. Ich fliege außerdem extrem viel an der Küste, würde mich als sehr Groundhandlingerfahren bezeichnen... und im Nacken verkühlen? Sorry, da mangelt es echt an sinnvoller Motivation. Meine Herr'n.
AntwortenLöschenWarum nochmal geht eine normale Kapuze (Kapuzenpulli, Hoody etc. etc.) nicht unter den Helm?
AntwortenLöschenStefan
Es gibt sicher für alles eine Zielgruppe...btw. ich entwickle gerade ein kühlendes Halstuch mit Climaholes - wird auch nur 123.- kosten...
AntwortenLöschenAuf Lu-Glidz versuche ich die Vielfalt der Ideen rund ums Gleitschirmfliegen aufzugreifen. Dazu zählen auch solche auf den ersten Blick etwas seltsam anmutenden Projekte wie eine Weste fürs Groundhandling. Das so etwas gleich auch Kritiker auf den Plan ruft, ist zu erwarten. Ich hoffe allerdings, dass Menschen wie Dominik sich nicht von ätzenden Kommentaren entmutigen lassen, ihre Ideen auch weiterhin umzusetzen. Denn die Gleitschirmszene profitiert immer auch von Querdenkern, und sei es nur, indem sie anderen Anregungen liefern, ihre bisherigen Praktiken zu hinterfragen.
AntwortenLöschen(@Stefan:) Wenn es zum Beispiel darum geht, das Schwitzen am Kopf zu vermeiden, den Nacken aber "luftig" vor Zugluft zu schützen, dann ist eine "normale" Kapuze unterm Helm getragen nicht die beste Lösung (zumal der Helm dann häufig viel zu eng sitzt). Die etwas überdimensionale Kapuze überm Helm ist praktischer. Ob man dann bereit ist, einen hohen Preis für eine spezielle Weste zu zahlen, sei jedem selbst überlassen.
Also ich kenne das Problem mit dem Nacken und dem Schweiß und dem Wind sehr gut. Hab mir schon dutzende male den Hals bis hin zu starken Kopfschmerzen verkühlt. Das mit der Kapuze über den Helm werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Ich hoffe mein Helm passt drunter.
AntwortenLöschenJan
Jetzt weiß ich wieder, weshalb ich hier noch nie gespendet habe...
AntwortenLöschenStefan
@Stefan: Liest fleißig mit, willst nicht spenden, aber Lu-Glidz nutzen, um Negativität zu verbreiten. Kann ich Dir sonst noch irgendwie helfen?
AntwortenLöschenJa, Leute wie Stefan sind mir die Liebsten ... und immer schön unter dem Schutz der Anonymität. Schon irgendwie peinlich.
AntwortenLöschenSo, ich spende jetzt absichtlich und spontan 20 Euro, für´s gute Karma hier!
AntwortenLöschenWer macht mit?
Günter
P.S.: Lucian, manchmal bewundere ich Deine Geduld.
die Sache mit einem verkühlten Hals lässt sich ganz einfach vermeiden und lag bei meinem Skywalk Schirm als Werbegeschenk bei: Eines dieser Halstücher, welche man sich über den Kopf zieht und Wind, sowie zuviel Sonne zuverlässig abschirmt.
AntwortenLöschenWenn man es sich kaufen will, kostet es überall kaum mehr als 10Euro.
Rainer Schall
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