Ein amerikanischer Gleitschirmflieger hat eine im Gurtzeug installierbare Pinkelhilfe designt. Sie ist immer parat, sollte es im Flug einmal pressieren. 

Marcos Rosenkjer (links) erklärt die Positionierung des P2-Ube.
// Quelle: p2ube.com, Youtube, Screenshot
Manche tollen Flüge mussten schon wegen profansten menschlichen Bedürfnissen abgebrochen werden. Viele XC-Profis behelfen sich mit Urinal-Kondomen oder Inkontinenz-Windeln. Doch diese Lösungen verlangen stets eine gewisse Vorbereitung vor dem Flug und werden dann doch häufig am Ende ungenutzt entsorgt.

Der in den USA lebende Argentinier Marcos Rosenkjer hat nach einer simpleren Lösung gesucht und kam auf die Idee mit dem Gurtzeug-Urinal. Sein P2-Ube (gesprochen: Pee-Tube) ist im Grunde nicht viel anderes als ein Plastik-Becher mit angeflanschtem Gummischlauch als Ablauf. Der Becher ist allerdings leicht gebogen, sodass man seinen Penis gut hineinstecken kann, ohne  befürchten zu müssen, dass das Urin beim Wasserlassen gleich wieder über den Rand hinausläuft.

Der P2-Ube kann fest im Gurtzeug installiert werden. Dafür wird der Becher über eine Gummikordel zentral an den Beingurten bzw. dem Bauchgurt befestigt, sodass er immer griffbereit in Position hängt, sobald man das Gurtzeug angelegt hat. Der Schlauch wiederum hängt zwischen den Beinen und kann bei einem Liegegurtzeug dort auch über ein kleines Loch im Beinsack ausgefädelt und gesichert werden.

Interessant ist diese Lösung, weil sie eine stete Einsatzbereitschaft verspricht und dem Piloten vor einem Flug die Entscheidung erspart, ob er nun seinen Urinalkondom anlegen soll oder nicht. Sollte später wirklich Entwässerungsbedarf bestehen, muss man nur noch die Bremsen in eine Hand nehmen und mit der anderen alles weitere in Position zu bringen.

Marcos verkauft den P2-Ube über seine Webseite (aktuell fast ausverkauft, ab März soll wieder Nachschub verfügbar sein). Der Preis von 99 US-Dollar erscheint angesichts der geringen Materialkosten für einen Plastikbecher, eine Gummikordel und einen Gummischlauch freilich etwas monopolistisch angehaucht. Ein gewiefter 3D-Drucker-Programmierer sollte kein Problem haben, für wenige Euros eine Print-it-Yourself-Lösung zu realisieren.

Wer die Funktions- und Installationsweise des Systems noch nicht ganz verstanden hat, der kann sich noch folgendes Youtube-Video anschauen, in dem Marcos den P2-Ube genauer erklärt.