Miniribs an der Hinterkante weisen herstellungsbedingt normalerweise eine außen liegende Naht auf. Neue Schnitttechniken erlauben aber auch eine Nahtführung im Inneren.

Dank der gekrümmten Einsätze im hinteren Bereich des Obersegels
können die Miniribs mit innenliegenden Nähten ausgeführt werden.
Das Foto zeigt eine Symphonia von Phi.
Ganz so recht passt dieses Beispiel nicht in die Serie Leistungsdrang. Denn auch wenn Miniribs ein kleines Leistungsplus für Schirme bringen, so dürften die aerodynamischen Nachteile von außen liegenden Nähten, mit denen die Miniribs ans Obersegel genäht sind, kaum messbar sein. Aber wer weiß...

Bei klassischer Nähweise und Zuschnitt der Gleitschirmkappen war es bisher nur möglich die Miniribs, die jeweils in der Mitte einer Zelle positioniert sind, mit einer außen liegenden Naht an das Obersegel anzusetzen.

In letzter Zeit aber haben verschiedene Hersteller damit begonnen, durch geänderte Schnitttechniken die Nähte der Miniribs nach innen zu legen. Das hat zumindest den Vorteil, dass die Nähte dort besser geschützt sind und nicht beschädigt werden können, wenn die Kappe über den Boden schleift.

Derzeit gibt es zwei verschiedene Varianten der Innennaht-Miniribs. Bei Variante 1 bekommen die Bahnen des Obersegel hinten eine leicht geschwungene Aussparung. In diese wird dann nicht nur das ausgesparte Stück Stoff genäht, sondern auch die Minirippe. Da die Naht nach außen zum Rand der Stoffbahn läuft, kann der Faden im Inneren der Kappe geführt werden. Das ergibt ein Nahtbild an der Hinterkante wie im Foto oben zu sehen. Diese Variante ist u.a. bereits bei Schirmen von Phi und Supair realisiert. Trotz der optischen Ähnlichkeiten mit dem Cord-Cut-Billow von BGD handelt es sich in diesem Fall allerdings nicht um ein 3D-Shaping.

Variante 2 ist an neueren Schirmen von Swing zu finden. Bei diesen ist der hintere Teil der Obersegelbahnen durch eine Quernaht abgetrennt. Hinter dieser Quernaht sind die Segelbahnen nochmals längs geteilt, sodass auch hier die Minirippen mit einer innenliegenden Naht eingesetzt werden können. Laut Swing erlaubt diese Technik zusätzlich die Optimierung des Balloonings im hinteren Segelbereich – analog zum 3D-Shaping an der Eintrittskante. Ob das 3D-Shaping am Heck letztlich einen messbaren Vorteil bringt, ist schwer zu beweisen. Es liefert in jedem Fall ein Argument mehr für die Marketingabteilung.


Tipp: Erfahre in weiteren Folgen der Serie Leistungsdrang noch mehr darüber, mit welchen Ideen die Konstrukteure versuchen, die Leistung von Gleitschirmen weiter zu verbessern. Wenn Dir die Serie und auch allgemein der Inhalt von Lu-Glidz gefällt, dann zeige Deine Wertschätzung als Förderer.