Oliver Guenay bei einem seiner letzten Bergabenteuer im Zelt. // Quelle: O.Guenay |
Auf Facebook zeigte Oliver Guenay sein Leid, auch als Hilferuf. Wegen der Krankheitskosten zum Sozialfall geworden, versuchte er in der Not wiederholt per Crowdfunding Geld für Therapien auch abseits der in seinem Fall ratlosen Schulmedizin zusammen zu bekommen. Am Ende verlor er den Kampf. Ein Trauerspiel.
In seinen kraftvollen Jahren liebte Oliver Guenay das Leben und suchte das Abenteuer. Erst als Kletterer, dann mit dem Gleitschirm zog er in die Welt und dokumentierte seine Trips. Er bereiste 73 Länder und sprach sieben Sprachen. Ein Sammler von einmaligen Eindrücken, die er gerne teilte. Dutzende Berichte sind in diversen Magazinen erschienen.
Zu Zeiten als es noch keine so gut gepflegten Startplatzdatenbanken gab, waren seine Bücher wie "Die schönsten Fluggebiete der Alpen" oder "Die schönsten Fluggebiete rund ums Mittelmeer" wertvolle Informationsquellen. Jahre vor dem Hike-and-Fly-Boom sorgte er mit einer Biwaktour von der Südschweiz bis nach Bayern für Aufsehen. Lange bevor auch Flugschulen ins Fernreise-Business einstiegen, bot er außergewöhnliche Touren an. Madagaskar, Äthiopien, Marokko, Chile, Nepal etc. Seine Art zu Reisen war speziell und unorthodox. Wo es keine Startplätze gab, schuf er welche. Wo bekannte Flugrouten fehlten, flog er mutig voran.
Die Gleitschirmszene trauert um einen ihrer Pioniere.
2 Kommentare
Schön geschrieben - Danke!
AntwortenLöschenDas tut mir sehr leid. Ich hatte vor einigen Jahren per Email Kontakt mit ihm, da ich eines seiner Büche bei ihm gekauft habe. Ruhe in Frieden
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