Beim Coupe Icare stellen die Hersteller der Gleitschirmszene traditionell viele Neuigkeiten vor. Lu-Glidz fasst auch 2018 wieder in einer kleinen Serie das Wichtigste zusammen.

Das Poster des Coupe Icare 2018.
// Quelle: coupe-icare.com
Der Coupe Icare im französischen St. Hilaire ist nicht nur berühmt für seine bunten Flugshows samt Verkleidungsfliegen. Das weltweit größte Treffen der Gleitschirmszene beinhaltet auch eine große Messe. In diesem Jahr findet sie vom 20. bis 23. September statt. 

Lu-Glidz liefert in einer offenen Reihe von Posts die wichtigsten News als "Messesplitter". Hier ein erster Schwung mit den wichtigsten Neuigkeiten im Bereich Gleitschirme und Gurtzeuge – nach Herstellern in alphabetischer Reihenfolge sortiert (ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

Advance
Die Schweizer präsentieren den neuen High-B-Leichtschirm Xi. Dieser entspricht in vielen Grunddaten dem Iota 2, stellt aber doch eine eigene, gewichtsoptimierte Konstruktion dar (u.a. hat er zwei Zellen weniger, was auch einige Diagonalen im Innenleben einspart).
Passend dazu gibt es ab Herbst das Leicht-Liegegurtzeug Lightness 3. Es soll im Vergleich zum Lightness 2 etwas weniger kippelig sein, besitzt nun im Rücken einen SAS-Tec-Protektor, beim Beinsack kann man zwischen einer normalen und einer Leicht-Variante wählen, und am Cockpit lässt sich optional ein durchsichtiger Windabweiser montieren. Zum Lightness 3 gibt es den passenden Leicht-Rucksack Lightpack 3 (740 Gramm).

Aircross
Der EN-B U FLy 3 ist jetzt in vier Größen gemäß EN/LTF zugelassen. Zudem gibt es ihn als Motorschirm in sechs Größen gemäß DGAC.

Airdesign
Leichtschirme werden für Airdesign zunehmend zur Basis des Sortiments. So ist es logisch, dass auch der kommende EN-D namens Hawk gleich als solcher konzipiert ist. Der Schirm besteht komplett aus 27er-Tuch von Porcher mit optimierter Innenstruktur. Zudem ist es ein Zweileiner, womit sich der Trend hin zu dieser Abspannungsweise bei D-Schirmen fortsetzt.
Einem neuen Konzept folgt der Tandem Ride 3. Er besitzt ein sogenanntes Hochauftriebsprofil. Dadurch soll der Schirm mit kleinerer Fläche als üblich (39,5 m²) einen sehr großen Gewichtsbereich abdecken.
Daneben präsentiert Airdesign die bereits am Markt erhältlichen Modelle SuSi 3 (Bergschirm, EN-B bis EN-D je nach Größe und Belastung), Eazy 2 und Eazy 2 Superlight (EN-A) und Volt 3 (EN-C).

APCO
Die israelische Marke führt seinen neuen Hybrid vor, eine Mischung aus normalem Gleitschirm und Single Skin. Er besitzt bis zur halben Flächentiefe noch ein Untersegel.

Axis
Neu auf dem Markt ist der Venus SC, ein EN-C in Leichtbauweise und einer Streckung von 6,6. Er basiert auf dem Venus 4, der noch als EN-D zugelassen war.

BGD
Den High-B Punk gibt es jetzt auch als Leicht-Variante unter dem Namen Riot. Bereits auf dem Markt ist der neue Motorschirm Luna 2. Zudem hat BGD einen eigenen Schnellpacksack entwickelt, den es in drei Größen geben wird (für Mini-, Solo- und Tandem-Schirme).

Davinci Gliders
Die junge koreanische Marke Davinci Gliders zeigt u.a. den EN-D Zweileiner XChord. Er ist baugleich mit dem XCRacer Flow Paragliders.

Flow Paragliders
Der Brasilianer Felipe Rezende will mit seiner australischen Marke Flow Paragliders als nächstes eine CCC-Version des EN-D Zweileiners XCRacer zertifizieren lassen.

Gin Gliders 
Der koreanische Hersteller feiert sein 20-jährige Bestehen. Neu auf den Markt kommt bald der EN-C Bonanza 2. Dieser hat eine Streckung von 6,45, soll sich aber dennoch sehr einfach fliegen. (Der Bonanza 1 war einst das erste Schirmmodell von Gin Gliders.)
Das Wendegurtzeug Verso gibt es in dritter Auflage. Das Verso 3 soll gegenüber dem Vorgänger um einiges leichter sein, zudem wurden Protektor und Rucksack überarbeitet.
Die Gurtzeuge Yeti Xtrem 2 und Yeti Convertible 2, die es bisher nur einer Größe gab, werden nun auch in den Größen S und L produziert.
Bereits seit dem Sommer auf dem Markt sind der EN-B Atlas 2, der Tandem Fuse 2 und das Race-Liegegurtzeug Genie Race 4.

Gradient
Die Tschechen präsentieren einen Einsteiger-Acroflügel, den XStyle. Zudem ist der Tandem BiGolden 4 jetzt in zwei Größen verfügbar (für 100-190 bzw. 120-225 kg).

Icaro
Der neue EN-A von Icaro heißt Falco. Er soll laut Herstellerangaben leistungsmäßig an Mid-B-Schirme heranreichen und mit einem für die Klasse ansprechenden Handling aufwarten. Vier Größen werden den Gewichtsbereich 65-110 kg abdecken.
Xenus ist Icaros Freestyle-Schirm mit EN-B-Zulassung. Den gibt es bald auch in einer weiteren Größe (20,5 statt 22 m²) für leichtere Piloten (Zulassung: 65 bis 85 kg).
Bei Gurtzeugen bietet Icaro den neuen Allrounder Larus. Es basiert auf dem Woody Valley Haska 2 mit Spiralfeder-Airbag, ist aber mit Icaro-Designdetails aufgepeppt.
Xema ist wiederum ein Wendegurtzeug, gewissermaßen die Icaro-Version des Woody Valley Wani 2.

Independence
Independence bringt demnächst einen neuen Motorschirm mit Reflex-Profil.
Im Retter-Bereich sind jetzt der steuerbare, dreieckige Notschirm Trigon für die Gewichtsbereich 100 und 125 kg lieferbar.
Wakka heißt ein neues, besonders leichtes Allround-Schulungsgurtzeug.

Karpofly
Der tschechische Gurtzeughersteller präsentiert das Liegegurtzeug Fantom Extralight 3 mit aufblasbarem Protektor. Gegenüber dem Vorgänger-Modell wurde an Gewicht gespart, zudem ist das Cockpit jetzt in den Beinsack integriert und ragt nicht mehr weit auf.

Kortel
Das Wettbewerbs-Liegegurtzeug Kannibal Race II ist mittlerweile auf dem Markt. Zu den Features gehören: Die Aufhängung des Gurtzeugs ist in der Höhe einstellbar. Zudem besitzt es zwei Retterfächer und beidseitig eine Tasche für den Anti-G-Schirm.

Macpara
Die Marke von Konstrukteur Petr Recek präsentiert in St. Hilaire vier Neuheiten:
Progress 2 nennt sich ein neuer Schul- und Anfängerschirm. Colorado ist ein Motorschirm für fortgeschrittene Piloten.
Bei den Gurtzeugen gibt es ein neues, offenes Modell namens X-Dreamer.
Im Bereich Rettungen führt Macpara das Modell Houston ein. Es handelt sich um eine steuerbare Kreuzkappe.

Niviuk
Die Spanier nutzen den Coupe Icare traditionell, um die Neuigkeiten für das Jahr 2019 anzukündigen. Und davon gibt es einige. So kehrt Niviuk mit dem CCC-Schirm Icepeak Evox auf die Wettbewerbsbühne zurück.
Im Mid-B-Sektor kommt die fünfte Version der Hook-Serie als Hook 5 auf den Markt. Im Motorschirmbereich wird es neu den Link 2 und den sportlichen Qubik geben.
Auch bei den Gurtzeugen ergänzt Niviuk die Palette. Konvers 2 heißt ein neues Airbag-Wendegurtzeug. Daneben gibt es das Allround-Gurtzeug Makan mit Schaumstoffprotektor. Das Tandem-Passagiergurtzeug Watson ist ebenfalls als Wendegurtzeug ausgelegt.
Passend zum Coupe Icare hat Niviuk übrigens seiner Website einen Relaunch gegönnt.

Neo
Die französische Marke, die alle ihre Produkte direkt in Frankreich fertigt, nimmt sich der Kinder an und bietet das Passagiergurtzeug Babydoll für die Kleinen gleich in drei Größen an, und zwar für die Alterbereiche 3-6, 6-10 und 10-13 Jahre. Dazu gibt es auch gleich noch eine in den Längen angepasste Tandemspreize.
Relativ neu ist auch die leichte Rucksackserie LiteBag für Hike-and-Fly-Abenteuer. Die Größen variieren von 30 bis 90 Liter, bei einem Gewicht zwischen 500 und 750 Gramm. Als Stoff kommt dabei ein besonders stabiles Dyneema-Ripstop zum Einsatz.
Für die Ultraleicht-Gurtzeuge der String-Serie gibt es jetzt einen anschnallbaren String-Airbag.

Nova
Ventus heißt das neue Allround-Gurtzeug von Nova. Es ist keine Fortentwicklung des Altus, sonder eine eigene Konstruktion. Es besitzt einen gut komprimierbaren Schaumstoff-Protektor unter dem Sitz sowie einen dünnen SAS-Tec-Protektor als Schutz und Stütze im Rücken. Das Gewicht liegt zwischen 4,4 und 5,2 kg für die Größen S bis L.

Ozone
2012 führte Ozone mit dem ersten Single Skin XXLite eine neue Schirmkategorie ein. Jetzt gibt es die Neuauflage als XXLite 2. Anders als andere Hersteller setzt Ozone nicht auf Struts zur Längsversteifung der Kappe. Stattdessen ist an der Front ein staudruck-gefüllter Holm über die gesamte Spannweite verbaut. Der Schirm ist als EN-D zugelassen (wegen der Verwendung von Faltleinen), soll aber das Klappverhalten eines schulungstauglichen Schirmes besitzen.
Swift 5 heißt die neue Leichtversion der Rush 5, die in den nächsten Wochen auf den Markt kommt. Eine halbe EN-Klasse darunter folgt bald auch der Low-B Buzz Z6, der für Ende des Jahres angekündigt ist. Den Tandem Magnum 3 gibt es in den Größen 41 und 38.
Zudem schreibt Ozone seine Mantra-Serie fort. Der Mantra M7 wird ein Zeno-Ableger, allerdings immer noch als Dreileiner konstruiert. Er soll Anfang 2019 verfügbar sein.
Seine Gurtzeugpalette ergänzt Ozone um einen leichten Allrounder namens Quest und das überarbeitete Einsteigermodell Oxygen 2+.

Phi 
Die junge Marke von Ex-Nova-Konstrukteur Hannes Papesh hat einen erfolgreichen Start hingelegt. Kürzlich wurde schon der 1000. Schirm produziert. Zudem wird die Modellpalette immer größer. Neu im Programm ist der Tenor light (EN-B), der gegenüber dem Tenor mehr als ein Kilogramm an Gewicht einspart.
Der Basis des EN-A Sonata entstammt die Viola. Das ist ein Leicht-Bergschirm, den es sogar in acht Größen bis hinunter zu XXXXS (14m² proj., EN-C) geben soll. Die "normalen" Größen ab XS (18m² proj.) sind weiterhin als EN-A eingestuft.
Der erste Tandemschirm von Phi heißt Concerto. Er basiert auf dem Tenor und hat wie dieser Front-Minirippen, wodurch sich die Zellenzahl von 50 in der Eintrittskante quasi verdoppelt. Der Gewichtsbereich beträgt 120-240 kg.
Bis Ende des Jahres soll auch ein High-B namens Maestro fertig sein – "so es die Göttinnen wollen", wie Hannes Papesh anmerkt.

Skyman
Den Single Skin Sir Edmund gibt es jetzt mit größerer Streckung von 6 und reduziertem Leinensatz (durch Einsatz von Diagonalen an der Kappe) als Sir Edmund Race in den Größen 17 und 20. Gegenüber dem Sir Edmund soll die Leistung, das Geschwindigkeitsfenster und das Landeverhalten verbessert worden sein. Er ist ebenso als EN-B zugelassen.
Daneben präsentiert Skyman auf der Messe ein neues, leichtes Tandem-Pilotengurtzeug mit Airbag.
Das Liegegurtzeug X-Alps besitzt ein kurzes, aerodynamisches Rückenteil.

Skywalk
Der neue Tonka 2 XXS ist mit einer Fläche von 10m² projiziert der laut Skywalk weltweit kleinste, zugelassene Gleitschirm. Er kam zuletzt schon erfolgreich u.a. beim Red Bull Dolomitenmann zum Einsatz. (Den Tonka 2 gab es bereits in den Größen XS und S mit 12 bzw. 15 m² projiziert).
Arak heißt ein neuer Hike-and-Fly und XC-Schirm in Leichtbauweise, der Mitte Oktober auf den Markt kommen soll. Skywalk promotet ihn als "Multitool" mit großem Einsatzspektrum und legt den Schirm besonders bisherigen Arriba-Piloten ans Herz. Allerdings soll der Arak den Arriba nicht ersetzen.
Für 2019 plant Skywalk auch neue Gurtzeuge, bei denen der aufblasbare Permair-Protektor zum Einsatz kommt, der ursprünglich für das Leicht-Liegegurtzeug Range X-Alps 2 entwickelt wurde.

Sol
Die Brasilianer präsentieren das neue XC-Sitzgurtzeug AMX2 mit Beinstrecker. Besonderes Merkmal: Es besitzt zwei integrierte Fullsize-Retterfächer.
Im Schirmsektor gibt es einen neuen full-reflex Motorschirm namens Effect XT, der u.a. eine kombinierte Brems- und Wingtip-Steuerung bietet.

Supair
Die Franzosen bauen ihre Schirmpalette weiter aus. Neu ist der Step, ein High-B, bereits verfügbar in fünf Größen für 55-125 kg. Der Step wird komplett in Europa gefertigt.
Bei den Gurtzeugen gibt es zwei neue Liegegurt-Modelle: Das Delight 3 wiegt rund 3,7 kg. Es besitzt nur ein Minisitzbrett aus Karbon. Das Skypper 2 soll das neue Top-Modell werden – mit Sitzbrett, dickem Schaumstoffprotektor, versteifter Rückenpartie sowie großem Cockpit mit Platz für eine zweite Rettung.

Swing
Swing rückt mit seinem RAST-System (Ventil-Schottwand im Flügel) jetzt auch in die höheren EN-Klassen vor. Agera RS heißt ein neuer EN-C mit RAST. Anders als der Vorgänger Nexus soll er eher im High-C-Bereich angesiedelt sein. Wie schon der Nyos RS besitzt er Nitinol-Stäbchen in der Eintrittskante und besteht aus einem leichten, aber stabilen Tuch des japanischen Herstellers Sakai Ovex.
Zudem gibt es von Swing jetzt das Wendegurtzeug Connect Reverse 3 (auf der Grundlage des Woody Valley Wani, aber mit Deuter-Rucksacktragesystem). Als Zubehör wird ein aufschnallbares Helm-Netz angeboten.

Triple Seven
Als Neuvorstellung zeigen die Slowenen den Q-Light, die Leichtversion der Queen 2 (EN-C).
Ansonsten feilen die Valic-Brüder weiterhin an ihrem CCC-Wettkampfschirm Gambit. Für 2019 angekündigt ist auch ein neuer EN-D, der King 2.
Anfang nächsten Jahres soll zudem der erste Tandemschirm der Marke mit dem Namen Bishop erscheinen. Er wird, ungewöhnlich für Tandem-Schirme, eine echte Shark-Nose besitzen.
Ebenfalls in 2019 soll der Rook 3 kommen, der die innere Struktur der Queen 2 erbt und im Vergleich zum Rook 2 ein paar Zellen mehr spendiert bekommt, bei gleicher Streckung.

UP Paragliders
Von UP gibt es einen leichten Bergschirm mit EN-A, den Mana. Er ist in fünf Größen zwischen 18 und 27 m² zugelassen ist (je nach Beladung mit EN-A bis EN-C).
Zudem schickt UP als Fortentwicklung des EN-D Zweileiner Meru künftig auch wieder einen CCC-Schirm namens Guru ins Rennen. Der Prototyp hat unter dem Label Guru RFC (Ready for Certification) schon an zwei PWC teilgenommen und dabei gut abgeschnitten.
2019 soll ein neuer Leichtschirm im High-B-Bereich oberhalb des Lhotse kommen. Der Name ist noch nicht bekannt.
UP Square heißt eine neue Kreuzkappen-Rettung – ab Oktober in drei Größen für die Gewichtsbereiche bis 85, 100 und 120 kg verfügbar.

U-Turn
U-Turn kündigt für 2019 eine Neuauflage seines Low-B-Schirmes Infinity an. Den Infinity 5 wird es dann auch in einer Leichtversion mit dem Namen Obsession 5 geben.
Um schon Kinder an das Gleitschirmfliegen heranzuführen und erste Groundhandling-Erfahrungen sammeln zu lassen, hat U-Turn auf Basis des Emotion 3 einen passenden Mini-Schirm entwickelt. Der KidRock hat nur 12m² Fläche. "Schluss mit gelangweilten Pilotenkindern", heißt es in der Ankündigung.
Bei den Gurtzeugen kommt neu das Allround-Komfortgurtzeug RX4 mit Schaumstoffprotektor auf den Markt. Daneben präsentiert U-Turn das Acro- und Freestyle-Gurtzeug BlackJack mit zwei Retterfächern.

Die italienische Gurtzeugschmiede freut sich über die große Nachfrage nach dem Leicht-Liegegurtzeug GTO Light. Neu im Programm ist eine Kreuzkappen-Retterserie namens Quadro mit Rettern für die Gewichtsbereiche bis 100 und 115 kg. Die Quadro 100 light soll dabei im Gewicht knapp unter 1 kg bleiben.


Hinweis: Die nächste Folge der "Coupe Icare 2018: Messesplitter" wird Neuigkeiten im Bereich der Varios und Fluginstrumente vorstellen.


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