Der Xi von Advance ist ein High-B-Leichtschirm mit einem zugänglichen Charakter. Er ist eng verwandt mit dem Iota 2, wenn auch keine nur gewichtsreduzierte Kopie. 
Der Advance Xi zeigt im Gegenlicht sein gewichtsoptimiertes Innenleben mit Streifendiagonalen.
// Fotos: Lu-Glidz
Die im folgenden beschriebenen Eindrücke zum Advance Xi habe ich in circa zehn Flug- und Groundhandlingstunden unter unterschiedlichen Bedingungen in der Eifel, im Westerwald und in Griechenland gewonnen. Geflogen bin ich den Xi in der Größe 25 (80-100 kg) mit rund 90 kg Startgewicht. Das Gurtzeug war ein Karpofly Extra Light (Liegegurtzeug). Der Schirm wurde mir für den Test freundlicherweise von Advance zur Verfügung gestellt.

Der Advance Xi ist nicht einfach nur eine "leichte" Kopie des Iota 2. In vielen technischen Details wie dem Profil, der Segelform, den äußeren Maßen etc. entspricht er diesem zwar fast bis auf die Kommastelle. Doch die Zellenzahl wurde von 59 auf 57 reduziert. Damit einher geht eine etwas andere Leinengeometrie, ein angepasstes Innenleben (z.B. ohne eine 4-Zell-Überspannung mit Diagonalen) und eine notwendigerweise neu abgestimmte Kappenspannung. All das führt dazu, dass der Xi zwar ähnliches leisten dürfte wie der Iota 2, aber dennoch einen eigenen Flugcharakter besitzt. Die in diesem Test gemachten Aussagen sollte man nicht einfach auf den Iota 2 übertragen!

Tragegurt und Leinen des Xi sind über Softlinks verbunden.
Dass der Xi wie der Iota 2 als High-B konzipiert ist, zeigt sich in den technischen Details. Die Streckung liegt bei 5,6, was optisch durch das schmale Schwingendesign noch unterstrichen wird. Im Vorderflügel findet man ein doppeltes 3D-Shaping mit schräg ausgeführten Nähten (3D-Diamant-Shaping). Die Eintrittskante ist mit zwei gekreuzten, harten Stäbchen als milde Shark-Nose ausgeführt und  weist recht schmale Öffnungen auf. Im hinteren Flügel sitzen steife, aber vergleichsweise kurz ausgeführte C-Wires, die das Profil zusätzlich in Form halten, ohne beim Packen allzu hinderlich zu sein.

Die Tragegurte sind aus schmalem, angenehm starren Gurtband. Gewicht wurde durch den Einsatz von den leider "nachtrimm-unfreundlichen" Soft-Links anstelle klassischer Leinenschlösser, Druckknöpfen anstelle von Magneten für die Bremsgriffhalterung und der Aufhängung der äußeren A-Leine an einem Dyneema-Seil samt Keramik-Ring als Durchläufer eingespart. Zudem gibt es keine extra C-Handles wie beim Iota 2, sondern nur ein Band als Griffhilfe, das aber gute Dienste leistet (siehe unten beim Punkt "Beschleuniger). In der Kappe ist ein Mix aus 32er und 27er-Tuch von Skytex verarbeitet. Insgesamt ergibt das für die von mir getestete Größe 25 ein Gewicht von nur 3,8 Kilogramm, was gegenüber dem Iota 2 eine Reduktion von rund einem Kilogramm bedeutet. Damit spielt der Xi gewichtsmäßig in der gleichen Liga wie ein Gin Explorer, Nova Mentor 5 light, Ozone Swift 5 oder Niviuk Ikuma P. Die weiteren Leicht-Konkurrenten Skywalk Cumeo, BGD Riot und Airdesign Rise 3 sind jeweils ein paar hundert Gramm schwerer.

Start mit dem Xi auf einem Berg in Griechenland.
Starten: Der Xi ist ein sehr angenehmer Starter, sowohl vorwärts wie rückwärts oder an der Winde. Er kommt schon bei schwachem Wind auf einen leichten Impuls hin ruhig, gleichmäßig und spurtreu hoch und zeigt auch bei dynamischeren Bedingungen selten mal den Hang überschießen zu wollen. Bei stärkerem Wind hat man als Pilot nur des öfteren damit zu kämpfen, dass die Außenflügel gerne hochwehen, in die Leinen umschlagen und sich dort verhängen. Dann werden die Starts bzw. deren Vorbereitungen doch etwas anspruchsvoller.
Wohl dem, der den Cobra-Start beherrscht. Dieses seitliche Aufziehen der Kappe funktioniert mit dem Xi hervorragend und verhindert –  ablaufbedingt – von vornherein die beschriebene Verhängerproblematik.
Bei Starkwindstarts lässt sich der Xi gut über A und C kontrollieren, auch wenn der C-Gurt über ein Dyneema-Seil mit der B-Ebene verbunden ist. Das Pitch-Control-System lässt ausreichend Spiel, um den Schirm ohne allzu großen Kraftaufwand mit einem C-Stall zu Boden zu bringen.
Die Leinen des Xi sind bis auf das untere Brems-Stockwerk komplett aus beschichtetem Aramid (Edelrid Magix Pro) und fast völlig unummantelt – bis auf kurze, mit Farben codierte Schutzverstärkungen an den Loops. Dank der Beschichtung sind sie glatt, weshalb sie gut auseinander fallen. In den oberen Leinenstockwerken sind die Durchmesser aber schon so dünn, dass die Leinen je nach Untergrund am Boden etwas unübersichtlich werden. Man sollte mit Argusaugen nach kleinen Knötchen und umschlungenen Stöckchen Ausschau halten. Das Leinenhandling auf etwas wilder durchwurzelten Startplätzen ist beim Xi zwar nicht ganz so delikat und nervenaufreibend wie z.B. beim Skywalk Cumeo. Dennoch würde ich mir bei einem Schirm für Abenteuerreisen zumindest eine komplett ummantelte Bremsleine wünschen – im Dienste unkomplizierterer Starts. (Die meisten Hersteller von High-B-Schirmen sind auf dem Ohr aber leider taub, weil mit der ummantelt dickeren Leine doch wieder ein Quäntchen bei der Gleitzahl verloren ginge...).
Löblich ist, dass Advance die Stabilo-Leine, die man wegen der gerne umschlagenden Ohren des Xi zwangsläufig häufiger greifen muss, im unteren Meter ummantelt ausgeführt hat. Warum dabei allerdings als Farbe ein gold-orange gewählt wurde, das mit den anderen braun-gelblichen Aramid-Leinen nicht besonders gut kontrastiert, bleibt ein Rätsel.

Landen: Keine Auffälligkeiten. Gutes Flare-Verhalten.

Raffsystem an der Hinterkante des Xi.
Bremsen: Die Bremsen des Xi sind ab Werk überraschend lang eingestellt. Sie griffen bei meinem Tester erst nach einem Vorlauf von über 10 cm (auch wenn im Handbuch 8 cm steht). Doch auch die weitere Steuercharakteristik ist im Vergleich zu anderen High-B von etwas längeren Zugwegen geprägt, vor allem wenn man den Schirm in engere Kurven bringen will.
Der Bremsdruck ist mittel-hart und nimmt nach unten hin deutlich zu. In bewegter Luft und bei engen Steigkernen kann das auf Dauer etwas ermüdend sein.
Die Bremsschlaufen fallen klein aus. Im Sommer ist das angenehm, im Winter mit dickeren Fäustlingen oder Überhandschuhen könnte es bei großen Händen schwieriger werden, den Schirm in gemütlicher Griffposition mit einer halben Wicklung zu fliegen. Die Griffe werden per Druckknopf am Tragegurt arretiert (was mir persönlich besser gefällt als die sonst bei Advance übliche Magnet-Variante).

Der Xi gibt Rückmeldungen sowohl über die Tragegurte
wie über die Bremsen an den Piloten.
Kappenfeedback: Die Kappe des Xi hat eine interessante Abstimmung. Sie wirkt in der Luft straff und druckvoll. Es kommt selten vor, dass das Segel flattert, sich verwindet oder mit den Öhrchen wackelt. Dennoch filtert der Schirm viele der Luftbewegungen für den Piloten, so als wolle er nur die letztlich entscheidenden Inputs durchlassen.
Leichtschirme stehen im Ruf, durch fehlende Masse einen Ticken nervöser zu sein. Der leichte Xi zieht allerdings auch in punchiger Luft noch sehr souverän seine Bahn und bleibt weitgehend neutral über dem Piloten. Damit vermittelt er fast eine ähnlich unaufgeregte Lufthoheit wie der Ozone Rush 5.
Die Lage von Steigzonen deutet der Xi über die Tragegurte an. Zusätzlich spricht er auch in angenehmer Weise über die Bremsen mit dem Piloten: Der Bremsdruck nimmt auf der besser steigenden Seite zu. In dieser Kombination kann ein aufmerksamer Pilot die Luft mit dem Xi gut lesen. Das funktioniert vielleicht nicht ganz so fein und eindeutig wie mit einem Skywalk Cumeo, Gin Explorer oder Airdesign Rise 3. Dennoch hat mir in diesem Punkt beim Xi nichts nennenswertes gefehlt.

Kurvenflug: Das Kurvenverhalten des Xi hat seine Besonderheiten. Durch den etwas längeren Leerweg der Bremsen, die zudem nicht besonders aggressiv einsetzen, kann man leicht den Eindruck gewinnen, der Schirm sei nicht besonders agil. Manchmal sperrt er sich der Xi fast ein wenig gegen das Eindrehen. Dennoch kann er auch das Gegenteil beweisen. Mit dem passenden Input stellt sich der Schirm wunderbar steil und korkt dann auch im engsten Bart problemlos nach oben. An diese Steuereigenheiten des Xi muss man sich erst gewöhnen und darauf einstellen.
Wer zum Beispiel von einem agilen Schirm wie dem BGD Punk kommt, bei dem es reicht, die Außenbremse ein wenig zu lösen, um sogleich zügig ums Eck zu hüpfen, der wird anfangs den Xi als geradezu zäh erleben. Denn auf das gleiche Freigeben der Außenbremse reagiert dieser nur mit einem müden Zugewinn an Kurvenneigung. Der Xi braucht stärkere Impulse. Ein ordentlicher Kick mit dem Hintern (Gewichtsverlagerung) und ein teils deutlicher Handzeig mit der Innenbremse, dann kann auch der Xi etwas "punkig" werden. Letztendlich lässt der Xi fast jede beliebige Schräglage und auch erstaunlich kleine Kurvenradien zu. Er will dafür nur etwas zupackender geflogen werden. Angesichts der dafür im Vergleich tieferen Bremsstellung und der entsprechend höheren Bremsdrücke geht das aber etwas in die Arme. Allein deshalb neigt man dazu, sich im Flugalltag mit der ansonsten nur durchschnittlichen Agilität des Xi zu arrangieren.

Die Eintrittskante des Xi besitzt schmale, geschwungene Öffnungen
mit einer Art Lufthutze (milde Shark-Nose).
Thermikeigenschaften: Die gewisse Ambivalenz der Kurvencharakteristik überträgt sich auch ins Thermikfliegen mit dem Xi. Der Schirm kurvt sehr souverän im Aufwind und hält eine einmal eingestellte Schräglage willig bei. In homogenen Bärten ist der Xi damit eine Bank und steigt hervorragend. Wenn es allerdings darum geht, sich in inhomogenen Blasen auch mal abrupt in die Steigzentren zu hängen, kann der Schirm gelegentlich etwas sperrig wirken. Dann ist dieser extra "Kick" des Piloten als Überredungskunst gefragt, um dran und drin zu bleiben. Das schöne am Xi ist, dass er, einmal überredet, die neue Kurvenlage ebenso beständig einhält, ohne störende Tendenzen sich aufzustellen oder sich aus dem Bart schieben zu lassen. Wer die Sache mit dem "Kick" versteht und beherzigt, wird mit dem Xi jede Art von Thermik effizient auskurbeln können.
Der Xi besitzt ein pitchneutrales Profil. In der Thermik ist das angenehm, weil es den Piloten weitgehend davon befreit, kleinere Pitchbewegungen des Schirmes abfangen zu müssen. Sie sind einfach kaum vorhanden, was durchaus entspannend sein kann. Mit dem Xi kann man als Pilot durchaus eine höhere Toleranz für verquirltere Luftmassen entwickeln.
Selbst beim Einflug in die Thermik wie beim Herausfallen birgt der Schirm für keine negativen Überraschungen, sondern zieht weitgehend stoisch seine Bahn. Erkauft wird diese Eigenschaft damit, dass der Xi nicht ganz die Sensibilität für die Luftmassen besitzt wie die in dieser Kategorie herausragenden Konkurrenten (s. Kappenfeedback). Innerhalb von Thermikblasen punktet der Xi allerdings wieder, weil er dem Piloten dort über die Bremsen ein feines Feedback liefert und so ein exaktes Nachzentrieren unterstützt.

Der Tragegurt des Xi ist für die effiziente Pitchkontrolle über die
C-Ebene ausgelegt. Über ein Band wird dabei auch die B-Ebene
aktiviert, was eine allzu starke Profilverformung verhindert.
Beschleuniger: Der Xi besitzt große, kugelgelagerte Beschleunigerrollen. Damit lässt sich der Speed vor allem in der ersten Hälfte angenehm treten. Danach blockiert allerdings eine eingeknotete Kugel den Flaschenzug des Beschleunigersystems. Die zweite Hälfte ist deutlich direkter, aber auch härter. Wer in diesem Bereich bis Fullspeed viel mit dem Beschleuniger arbeiten wollte, um Pitchbewegungen abzufangen, braucht schon etwas Kraft und Ausdauer in den Beinen.
Zum Ausgleich besitzt der Xi allerdings ein gutes und ausgeklügeltes System zur Steuerung und Pitchkontrolle über die C-Ebene. Der Tragegurt kommt dafür, anders als beim Iota 2, ohne eigene Griffschlaufen (C-Handles) aus. Stattdessen ist auf der Innenseite des C-Gurtes ein Band angebracht, das in eine Dyneema-Schnur übergeht, die über einen Ring als Führung die Zugkräfte auch auf die B-Ebene überträgt. Diese Konfiguration entspricht von der Wirkungsweise her der 2015 von Nova eingeführten Speedbrake. Da beim Ziehen an der C-Ebene auch die B-Ebene mitgenommen wird, kann man so einem Schirm beim beschleunigten Fliegen ähnlich pilotieren wie einen Zweileiner, ohne das Profil allzu sehr zu verziehen.
In der Praxis erweist sich die beim Xi realisierte Version des Pitch-Control als wirksam und angenehm. Man kann seine Hände einfach auf dem Verbindungsband zwischen C- und B-Gurt ruhen lassen und bekommt so einen sehr direkten Kontakt zu Kappe. Mir hat das sogar deutlich besser gefallen als die üblichen Grifflösungen mit klassischen C-Handles.
Wer beim C-Steering konsequent die B-Ebene mit aktivieren will, der braucht allerdings ebenso Kraft und Ausdauer – nur nicht mehr in den Beinen, sondern den Armen. Die Zugkräfte sind hoch. Ein längeres Halten, z.B. um weite Thermikkreise nur über die Verwindung der Kappe zu fliegen, war mir zu anstrengend. Für kurze Inputs zur Pitchkontrolle ist das System aber effektiv – wobei man es angesichts des pitchneutralen Verhaltens der Kappe nur selten wirklich einsetzen muss.
Beschleunigen konnte ich den Xi um rund 10-11 km/h über Trimm, was im klassenüblichen Rahmen der High-B-Schirme liegt. Auch bei Fullspeed bleibt der Xi sehr kompakt, stabil und spurtreu, ohne im Gleiten besonders einzubrechen – ganz so, wie man es von einem XC-orientierten Schirm erwartet.

Schmutzauslassöffnungen an den Stabilo-Zellen.
Leider fehlt ein innerer, kurzer Stoffschlauch, den
man über das Klettband ziehen könnte, um die
Öffnung offen zu halten.
Ohrenanlegen: Die Ohren des Xi lassen sich über die äußeren A-Leinen, die auf einem Durchläufer sitzen, leicht einholen und halten. Die Größe der Ohren und die erreichbaren Sinkwerte sind durchschnittlich. Die entleerten Flügelenden flattern ein wenig im Fahrtwind. Das ist aber noch kein massives Schlagen, das den Piloten im Gurtzeug durchschüttelt. Es vermittelt nur eine leichte Unruhe.
Gibt man die Ohren wieder frei, öffnen sie ohne nennenswerte Verzögerung selbstätig. Dabei schnalzen sie nicht einfach auf, sondern entfalten sich progressiv.

Steilspirale: Der Xi lässt sich gut und bei Bedarf schnell in die Spirale bringen, wenn der Pilot mit dem entsprechenden Kick und Nachdruck arbeitet, der auch für enge Thermikkreise nötig ist. Einmal drin, lässt sich der Schirm in der Spirale gut kontrollieren, jederzeit einbremsen oder auch nachziehen. Die Nachdrehtendenz hält sich in Grenzen und sollte einen erfahrenen Piloten nicht überraschen. Aus mäßigen Spiralen richtet sich der Xi ohne Verzögerung wieder auf.

Nicken: Der Xi ist im Normalflug pitchneutral. Induziert man Nickbewegungen über die Bremse, wirkt der Schirm gar nicht mehr so gedämpft. Er lässt sich fix aufschaukeln und zeigt, dass man damit auch seinen Spaß haben kann.

Der Xi ist gut über Gewicht zu steuern.
Rollen: Beim induzierten Rollen verhält sich der Xi anders als beim Nicken. Während er im allgemeinen Flugalltag zwar auf angenehme Weise auf Gewichtsverlagerung anspricht, wird beim bewussten Aufschaukeln spürbar, dass er nur ungern ohne Bremsbeihilfe eine bestimmte Schräglage überschreitet. Er nimmt übertriebene Rollbewegungen schnell zurück. Es verlangt Einsatz und Taktgefühl, um die Amplituden der Schwingungen über ein gewisses Maß hinaus zu vergrößern.

Packen: Wegen seiner steifen Stäbchen in der Eintrittskante und den C-Wires im Hinterflügel sollte man den Xi nach einem gewissen System einpacken. Wenn man die Stäbchen an der Front aufeinander legt und die Hinterkante sauber herauszieht, kommen auch die C-Wires jeweils auf gleicher Höhe zu liegen. Dann kann man den Schirm gut und klein zusammenfalten, ohne Knicke in den Plastikdrähten fürchten zu müssen. Das Volumen ist, wie bei einem Leichtschirm mit ausgedünntem Innenleben zu erwarten, angenehm klein und gut reisetauglich. Advance liefert zum Xi einen Kompressions-Innenpacksack mit. Darin ist der Schirm, zumindest in der von mir getesteten Größe 25, noch recht luftig untergebracht. Der Sack könnte ruhig noch etwas enger geschneidert sein. Das würde den Tragekomfort beim Hike-and-Fly durch den Versteifungseffekt im Rucksack weiter steigern.

Diamond-3D-Shaping am Xi-Obersegel.
Qualität: Wie von Advance gewohnt, ist die Ausführung der Konstruktion und Nähte sowie die Materialauswahl tadellos. Besonders zu erwähnen sind einige feine Details wie z.B. die mit ihrem Rip-Stop jeweils zur Zugrichtung hin ausgerichteten Streifendiagonalen im Inneren, der Diamant-Schnitt des 3D-Shapings oder die etwas breiteren und farbcodierten Einhängeschlaufen an den Tragegurten.
Was mir fehlt sind nur Kleinigkeiten: Bei den Drecksauslässen am Stabilo würde ich mir eine kurze Tuchstulpe wünschen, die sich über den Klettverschluss herausziehen lässt, um diesen bei Bedarf geöffnet zu halten. So ließe sich manches gesammelte Kleinzeug leichter entfernen. Und wie schon oben erwähnt sollte die Stabilo-Leine mit einem in der Farbgebung klarer abgesetzten Mantel gekennzeichnet sein.

Fazit: Der Leichtschirm Xi ist wie sein nah verwandter Bruder Iota 2 auf leistungsorientiertes XC-Fliegen im Rahmen der EN-B-Klasse ausgerichtet. Mit seiner unaufgeregten, auf Abruf dennoch durchzugsstarken Art strahlt er eine gewisse Lässigkeit aus. Im Rund der High-B-Schirme gehört er zu den zugänglicheren Charakteren. Um das volle Potenzial des Flügels auszunutzen, bedarf es allerdings eines Piloten, der weiß, wie man der Kappe die etwas versteckte, aber durchaus vorhandene Spritzigkeit und Drehfreude entlockt. Gewicht, Packmaß und das einfache Startverhalten passen gut zu Reiseabenteuern. Auch überm Flachland macht der Xi mit seinem im positiven Sinne stoischen Drehverhalten eine gute Figur.


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