Der Windmessstationsanbieter Pioupiou hat seinen Vordenker verloren. Ob und wie nach dem Rücktritt von Nicolas Baldeck die Entwicklung weitergeht, ist ungewiss.

Ein Pioupiou der zweiten Generation. // Quelle: Pioupiou.fr
Nicolas Baldeck ist nicht nur der Kopf hinter dem für Gleitschirmflieger interessanten Meteo-Dienst Meteo-Parapente.com. Über Jahre hinweg verfolgte der Franzose auch noch ein weiteres Projekt: Pioupiou.

Die Pioupious sind kleine, gekapselte Windmess-Stationen, die völlig autonom mit Solarstrom laufen und ihre Messungen per Datenfunk ins Internet liefern. Vor allem in Frankreich sind die Pioupious heute schon an vielen Startplätzen zu finden.

Anfangs hatte Baldeck die Windmesser komplett in Eigenregie entwickelt. Um seine Idee besser vermarkten zu können, gründete er 2016 mit Unterstützung des belgischen Venture-Kapitalgebers The Faktory das Unternehmen Altostratus. Eine europaweite Verbreitung der Pioupious wurde angestrebt. Doch die lässt bis heute auf sich warten. Mit der Zeit gab es unterschiedliche Auffassungen zwischen Nicolas und seinen Geldgebern über die Zusammenarbeit und die Führung des Projektes. Zeitweilig lagen beide Seiten sogar gerichtlich im Clinch. Jetzt zog Baldeck offiziell einen Schlussstrich.

Aus persönlichen Gründen habe er von Pioupiou und Altostratus zurücktreten müssen, schrieb er in einer Abschiedsmail an seine Kunden. Er habe damit keinen Einfluss mehr auf die Geschäftstätigkeit oder künftige Produkte von Pioupiou.

Jetzt stellt sich die Frage, wie es mit den Windmessern weitergeht. Die Pioupious der ersten Generation setzten auf einen speziellen Datenfunk des französischen Netzdienstleisters Sigfox. Dieser arbeitet mit anderer Technik und anderen Frequenzen als klassischer Mobilfunk, ist aber weitaus weniger stromhungrig. Allerdings befinden sich Sigfox-Netze in vielen Ländern Europas erst noch im Aufbau. Die Sigfox-Abdeckung ist in manchen Regionen, gerade auch den Alpen, nur unzureichend. Entsprechend blieb der Markt der Pioupious bisher weitgehend auf Frankreich beschränkt.

Um dieses Manko zu beheben, sollte eine zweite Version der Pioupiou auf klassischen Mobilfunk aufsetzen – so wie es die Meteo-Stationen des in der Gleitschirmszene bekannten ungarischen Wettbewerbers Holfuy heute schon tun. Die Pioupiou V2 wären überall dort einsetzbar, wo GSM-Empfang möglich ist. Seit Monaten wurden die Geräte auf der Pioupiou-Website angekündigt und konnten auch schon vorbestellt werden.

Eine Stellungnahme von The Faktory, ob die Pioupious auch jetzt noch eine Zukunft haben, steht noch aus.