Wer würde sich gerne aktuelle Windwerte von umliegenden Meteo-Stationen auf seinem Vario anzeigen lassen? Syride und Burnair bieten entsprechende Lösungen.

Die Anzeige aktueller Windmesswerte auf einem Sys'Evolution.
// Quelle: Syride.com
Syrides Top-Vario Sys'Evolution hat kürzlich ein Update der Firmware spendiert bekommen. Eine der Neuerungen: Nun lassen sich auf dem Display aktuelle Windmesswerte von Wetterstationen in der jeweiligen Flugregion anzeigen. Dafür muss das Sys'Evolution per Bluetooth mit einem Smartphone gekoppelt werden, um darüber wiederum Zugang zum Internet zu erhalten.

Die aktuellen Windmessdaten stammen dann von der Meteo-Website winds.mobi. Diese Seite, die es sowohl im klassischen WWW wie auch als Smartphone-App gibt, aggregiert Messungen aus den verschiedensten Windmessnetzen wie Holfuy, Pioupiou, FFVL, Meteoswiss und weitere.

Beim Sys'Evolution können auf dem Display gleich mehrere Wind-Anzeigen eingerichtet werden: Eine spezifische Windmess-Station nach Wahl, die jeweils nächstgelegene Windmessstation, die nächste Station im Tal und die nächste auf einem Berggipfel zum Beispiel. Das kann dem Piloten einen Überblick liefern, wie sich die aktuellen Windverhältnisse in seiner Umgebung darstellen. Zu jeder Windstation werden auch die Höhe und der Zeitpunkt der letzten Messung angezeigt.


SkyNet-Bodenstation zieht die Winddaten aus der Cloud
Bernie Hertz zeigt eine SkyNet-Bodenstation. Sie
fragt Windstationswerte der Umgebung im Internet
ab und sendet sie per Fanet-Datenfunk an Varios.
// Quelle: Burnair.ch
Vom Prinzip her lassen sich aktuelle Windmessdaten auch schon von Varios anzeigen, die den Fanet-Standard beherrschen (aktuell Skytraxx, weitere Anbieter sollen folgen). Dafür wären aber besondere Bodenstationen erforderlich, die Werte eines Windmessers per Fanet-Datenfunk an die Varios in ihrem Umfeld übermitteln. Solche Fanet-fähigen Meteostationen gibt es zwar schon als Prototyp, aber noch nicht auf dem Markt.

Eine interessante und vom Prinzip her auch günstigere Variante hat der Schweizer Bernie Hertz von Burnair.ch gemeinsam mit etlichen Helfern entwickelt. Anstatt lokale Meteostationen mit Fanet auszurüsten, setzt sein System namens SkyNet darauf, die Daten schon vorhandener Stationen einfach aus dem Internet zu ziehen. Wie Syride kooperiert Burnair dabei unter anderem eng mit Winds.mobi und greift auf verschiedene Windmessnetze zu.

Vereine oder auch interessierte einzelne Piloten sollen eine SkyNet-Bodenstation ganz einfach in ihren Geländen aufstellen können, ohne das große technische Kenntnisse notwendig wären. Es handelt sich im Grunde nur um eine kleine schwarze Box mit Fanet-Antenne, integrierter Elektronik und einem Internetanschluss (Wifi).

Verschiedene Windmess-Stationswerte auf dem Display
eines Skytraxx 3.0 // Quelle: Burnair.ch
Die Stationen sind so programmiert, dass sie sich eigenständig bei Servern des SkyNet-Dienstes anmelden und dann gewissermaßen "aus der Cloud" automatisch die auf ihren Standort bezogenen Messdaten von Stationen aus der Umgebung beziehen. Diese Werte werden wiederum per Funk an Fanet-fähige Varios in der Nähe weitergeleitet. Sie tauchen dort als Windfahnen-Symbole samt Kilometer-Angabe in der Kartendarstellung auf.

Zugleich dient jede SkyNet-Box auch als Relais-Station, um aktuelle Positionsdaten der aktiven Fanet-Varios in der Umgebung an Livetracking-Server wie das Open-Glider-Network (OGN) weiterzuleiten.

Laut den Plänen von Burnair wird man die Skynet-Bodenstationen nicht kaufen, sondern nur mieten können. In den monatlichen Nutzungsgebühren (Preis steht noch nicht fest) wird sowohl die Übermittlung der Windwerte als auch die OGN-Integration enthalten sein. Seit kurzem sind erste SkyNet-Boxen auf Anfrage für einen Beta-Test des Systems erhältlich.