Die beliebte Meteo-Seite Windy erweitert wieder einmal ihre Datengrundlage. Jetzt werden auch die Berechnungen des französischen Wettermodells Arome dargestellt.

Ein Großteil Mitteleuropas wird vom Modell Arome abgedeckt.
// Quelle: windy.com, Screenshot, bearbeitet
Das kostenfrei zugängliche Windy.com ist schon länger das "Schweizer Taschenmesser", um sich Wettervorhersagen mit guter Datengrundlage selbst zurecht zu schnitzen. Jetzt hat Windy nochmals ein weiteres Modell draufgesattelt: Arome.

Arome ist ein Modell von Meteo France. Es deckt hauptsächlich Frankreich und einen Teil der angrenzenden Länder ab (s. Bild). Die Besonderheit: Arome rechnet mit einer sehr hohen räumlichen Auflösung von 1,5 bis 2.5 km. Die Vorhersagen erfassen nur die nächsten 2,5 Tage, werden aber alle sechs Stunden geupdatet. Arome ist daraufhin optimiert, lokale Windverhältnisse genauer abzubilden. In gebirgigen Regionen werden die größeren Talwindsysteme von Arome schon relativ gut erfasst. Damit stellt es eine interessante Ergänzung zu den anderen von Windy zur Auswahl gestellten Modellen ECMWF, GFS, ICON und NEMS dar.

Allerdings ist von Arome in Windy bisher nur ein eingeschränkter Datensatz verfügbar. Windangaben gibt es nur für den Bodenwind, nicht für die fürs Flugwetter so wichtigen höheren Luftschichten (wie sie für ECMWF, GFS und ICON abgefragt werden können). Dennoch dürfte es sich lohnen, zumindest für den aktuellen Flugtag jeweils auch das Arome-Modell vergleichend zu checken, um lokale Windverhältnisse besser abschätzen zu können.


Windvergleich Modell vs. Real

Neben Arome als Modell hat Windy noch ein weiteres, interessantes Feature hinzugefügt: Lässt man sich in der Kartendarstellung die Wetterstationen einblenden (Windsymbol in der Auswahl) und klickt dann auf eine der Stationen, so öffnet sich ein kleines Meteogramm. Es zeigt zum einen die tatsächlich gemessenen Windwerte der letzten Tage, zum anderen darunter als Vergleich die vom Meteomodell errechneten. So lässt sich schnell überprüfen, ob das jeweils gewählte Modell mit der Wirklichkeit halbwegs überein stimmte. Gerade wenn es darum geht, die Entwicklung der nächsten Stunden abzuschätzen, sollten Modell- und Realwerte in den Stunden davor nah beieinander liegen, und den Angaben in der Zukunft eher vertrauen zu können.

Hier als Beispiel mal der Link zu der Windy-Darstellung der Messwerte der Windstation Patscherkofel bei Innsbruck (wichtig zur Einschätzung von Föhnlagen).