Der Schweizer Paradeltaclub Uri will auf dem Gipfel des 2414 m hohen Bälmeten eine Wetterstation errichten – zur besseren Föhn-Einschätzung. Die "Crowd" soll's finanzieren.

Blick vom Gipfel des föhnanfälligen Bälmeten nach Norden
mit eingezeichneter, geplanter Wetterstation. // Quelle: PDC Uri
Der Bälmeten über dem Reusstal südlich des Vierwaldstätter Sees steht mitten in einem der föhnanfälligsten Täler der Schweiz. Wäre es da nicht sinnvoll, gerade auf diesem Berg eine Wetterstation zu haben, die schon früh Anzeichen einer hochreichenden oder auch nur seichten Föhnströmung liefert? Für Gleitschirm- und Drachenflieger könnten solche aktuellen Infos einen großen Sicherheitsgewinn darstellen.

Das dachten sich auch einige Mitglieder des Paradeltaclubs Uri. Sie starteten gemeinsam das Projekt einer Wetterstation auf dem Bälmeten – und zwar in einer sehr stabilen Ausführung, die allen Unbillen der Hochgebirgswitterung und Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h trotzen kann. So etwas gibt es nicht von der Stange. Es kostet natürlich einiges, selbst wenn die Planungsarbeiten ehrenamtlich erfolgen.

15.000 Schweizer Franken sind als Finanzierungsziel für die Installation der Wetterstation veranschlagt. Das Geld soll via Crowdfunding über die Plattform Lokalhelden.ch zusammenkommen. Noch bis Anfang Juni läuft der Finanzierungszeitraum. Wie bei Crowdfunding-Aktionen üblich, gibt es für Unterstützter, je nach Beitrag, ein besonderes Dankeschön.

Ist die Station einmal installiert, was der Planung nach bis Oktober geschehen soll (die Baugenehmigung ist schon erteilt), werden die Daten für alle gratis zur Verfügung stehen. Die Messdaten (Windgeschwindigkeit, Windrichtung, Temperatur, Feuchtigkeit) sollen zum einen auf der Homepage des PDC Uri publiziert werden. Andererseits sind Bestrebungen im Gange, die Messdaten in verschiedenste Wetterapps zu integrieren. So sollen die Daten ihren Weg direkt und kostenlos auf die Mobilgeräte und Varios der Piloten finden. Der Bälmeten könnte somit künftig zu einer der wichtigsten Wetterstationen zur Föhneinschätzung in den Nordalpen werden.