Im Juni ist Brigitte Kurbel ein FAI-Dreieck mit 269 km von der Grente aus geflogen. Die FAI hat den Flug jetzt offiziell als Weltrekord "Freie Strecke über einen Dreieckskurs" anerkannt.

Brigitte Kurbel: Mit Schirm, Charme, viel Können und dem passenden
Namen zum Rekord. // Quelle: B. Kurbel
Mit dem Flug stellte Brigitte Kurbel zugleich einen deutschen, einen europäischen und einen weltweiten Rekord auf. Dieser wurde von der FAI ratifiziert.

Für Brigitte war dies der Höhepunkt einer auch allgemein sehr erfolgreichen Streckenflugsaison 2019. An deren Ende gewann sie sowohl die Damenwertung des XC-DHV als auch die des internationalen XContest.

In der kommenden Ausgabe des Magazins DHV-Info wird ein längeres Interview mit Brigitte Kurbel erscheinen. Daraus hier vorab ein kurzer Ausschnitt:


Schauen wir mal auf Deinen Weltrekordflug vom 24. Juni an der Grente. Der Kurs für das 269 Kilometer FAI-Dreieck stand also von Anfang an fest? 
Brigitte Kurbel: Ja. Ich wäre gerne vor allem das Eck in die Dolomiten noch weiter geflogen, aber die Dolos haben es in diesem Jahr nicht so richtig gut mit mir gemeint. Trotzdem habe ich meine geplanten Punkte alle erreicht. Ich hatte nur gehofft, wenn‘s geht, dann könnte ich noch weiter fliegen.

Am Ende des Tages hast Du das Dreieck perfekt geschlossen. Du warst sogar noch hoch genug, um den Startplatz zu überfliegen. Was war das für ein Gefühl?
Brigitte Kurbel: Als ich aus den Dolomiten flog, war ich sicher, dass ich weit ins Antholzer Tal zurückfliegen kann. Ob ich es tatsächlich schaffen würde, bis auf 400 Meter an den Startpunkt zurück zu kommen, war ich noch nicht sicher. Eigentlich wollte ich, extra für den Weltrekord, schon nach dem ersten Bart in Richtung Tal fliegen, damit ich diesen Startpunkt des Dreiecks am Ende wieder einfach erreichen könnte. An diesem Tag war nach dem frühen Start an der Grente aber keine gute Thermik. Deshalb bin ich gleich weiter geflogen.

Also musstest Du noch beim Rückflug in das Antholzer Tal möglichst viel Höhe machen, um dem Startplatz nahe genug zu kommen.
Brigitte Kurbel: Genau. Hat man nämlich nicht so viel Höhe, kommt man nur noch irgendwo am Bergrücken an, und das reicht meistens nicht aus, um regelfonform komplett zu schließen. Dann hätte ich zwar wieder den weitesten Flug, aber keinen Rekord gehabt. Deshalb ließ ich mir beim Rückflug viel Zeit, und davon hatte ich noch jede Menge übrig. Ich kurbelte jede noch so schwache Thermik ausgiebig aus. Als ich dann sieben Kilometer vor dem Startplatz auf 3150 Meter Höhe aufdrehen konnte, wusste ich, dass ich mein Ziel im Gleitflug erreichen würde. Ich freue mich bis heute riesig über „meinen“ Weltrekord.