Novas Antwort auf Phis High-A Symphonia heißt Aonic. // Quelle: Nova |
Selbst in puncto Handling und Quirrligkeit flog die Symphonia nah an dem Niveau der Ion-Serie von Nova und nicht wie ein typischer, stark gedämpfter Schulschirm. Hannes nannte die Symphonia deshalb einen High-A und bezeichnete sie sogar als nicht unbedingt schulungstauglich. Dafür bekam er anfangs etwas Gespött zu hören und hochgezogene Augenbrauen zu sehen. Denn es gab einige, die daran zweifelten, dass die Idee eines High-A am Markt Erfolg haben könnte. Doch die sind mittlerweile verstummt. Denn die Symphonia verkauft sich gut, trotz eines echten Premium-Preises im Vergleich zu typischen A-Schirmen.
Dass ein Konzept Erfolg hat, zeigt sich immer dann, wenn es kopiert wird. Und das ist bei der Idee des "High-A" zunehmend der Fall. Gerade in diesem Frühjahr lassen einige Hersteller aufmerken, die nun mit eigenen Produkten auch in diesem Marktsegment hausieren wollen. Nova ist mit dem Aonic am Start, der rein von den technischen Daten her wie ein Klon des Ion 5 wirkt, der aber auch die Note A im Testprotokoll aufweist. Swing wird beim Stubai Cup den neuen Miura RS vorstellen, der auch eine A-Zulassung besitzt, obwohl er komplexer aufgebaut ist als der EN-B Arcus RS. UP Paragliders hat mit dem Dena ebenfalls einen als "A+" bezeichneten Schirm in der Pipeline, der technisch erkennbar über dem Ascent 4 eingeordnet sein wird.
Und selbst bei Firmen wie Ozone oder Skywalk, die ihre neuesten A-Modelle Mojo 6 bzw. Mescal 6 noch mit "klassischen" Grunddaten eines A-Schirmes versehen, zeigt sich schon der Versuch, den Piloten damit auch Schirme an die Hand zu geben, die in manchen Details deutlich über typische Schulschirme hinaus gehen. Ozone bewirbt seinen Mojo 6 z.B. damit, dieser habe "die höchste Gleitleistung seiner Klasse". Dazu tragen u.a. Features wie ein doppeltes 3D-Shaping, ein "ausgedünnter" Leinensatz und die Neuerung eines Anti-Flatter-Querbandes (s. Leistungsdrang-Serie #29) bei.
Was genau einen High-A ausmacht, ist freilich nirgends definiert. Die verschiedenen Hersteller verfolgen dabei teils unterschiedliche Ansätze. Da ist zum einen der komplexere Aufbau der Kappen mit mehr Streckung und deutlich mehr Zellen. Symphonia, Aonic, Miura und Dena kommen alle auf eine Streckung von über 5,1 und rund 50 Zellen. Letzteres war vor wenigen Jahren noch eher typisch für einen High-B-Schirm!
Einher geht diese Investition in die Steifigkeit und Profiltreue der Kappen mit einem deutlich verbesserten Schnellflugverhalten bzw. mehr Leistung im beschleunigten Zustand. Während klassische A-Schirme im Speed schnell den Eindruck hinterlassen, noch immer Sinktüten zu sein, können die neuen High-A hier problemlos mit der Leistung von B-Schirmen mithalten. Einzig ihr Top-Speed ist etwas reduziert – ein Tribut an die Anforderung, das Verhalten auch bei voll beschleunigten Klappern noch A-konform zu halten.
Ersetzt High-A künftig Low-B?
Eine Umbaulösung wird auch der Mescal 6 von Skywalk aufweisen. Allerdings geht es bei diesem nicht darum, den Beschleunigerweg zu verlängern, sondern die Geometrie der Bremsspinne und damit die Steuercharakteristik zu verändern. Der Mescal 6 wird in einer gedämpften Fassung für den Schulungsbetrieb und mit einer deutlich agileren Einstellung für schon etwas fortgeschrittene Piloten geflogen werden können. Bei Skywalk bedeutet High-A also vor allem eine Verbesserung des Handlings.
Aus dem erkennbaren Trend zum High-A ergeben sich freilich neue Fragen: Wie und wo werden die Hersteller künftig ihre B-Schirme positionieren? Macht es überhaupt Sinn, neben einem High-A auch noch einen Low-B im Angebot zu haben? Ist High-A gar schon das neue Low-B? Oder werden künftig vielleicht noch mehr Hersteller dem Beispiel von Swing folgen, ihre Schirme gleich in zwei Klassen zuzulassen, mit einer entsprechenden Umbau- oder Upgrade-Lösung?
Hier ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Zum einen muss sich zeigen, wie die wachsende Auswahl an neuen High-A am Markt angenommen wird bzw. wie die Flugschulen diese bei ihren Schülern positionieren. Denn ihnen fällt die größte Rolle zu, den Piloten diese Schirme als ideale Lösung für die ersten Jahre ihrer Fliegerkarriere schmackhaft zu machen.
Zum anderen wird bald noch eine weitere Entwicklung den Gleitschirmmarkt zu einer Neu-Einstufung seiner Klassen zwingen. Derzeit wird die EN-Norm überarbeitet. Diskutiert wird dabei unter anderem, den Einsatz von Faltleinen in der C-Klasse zu erlauben, was bedeuten könnte, dass künftig auch Zweileiner in diesem Sektor zulassungsfähig würden. Zugleich gibt es Pläne, die B-Klasse aufzuteilen, sodass die bislang informellen Zuordnungen á la Low- und High-B künftig eine rechtlich definierte Grundlage hätten.
Ob es dann für die Hersteller immer noch opportun sein wird, die A-Klasse mit neuen Begriffen wie High-A oder A+ leistungs- und marketingtechnisch aufzugliedern, bleibt abzuwarten.
Mal wieder einen Aha-Effekt gehabt?
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22 Kommentare
Hallo
AntwortenLöschenIch gebs zu, es ist nicht meine Schirmklasse.
Aber diese noch etwas mehr lower oder minimal higher oder ist es jetzt doch ein Quentchen mehr Einstufungen sind doch vollkommener Schwachsinn. Genau wie dieses hohle low,high low, low med, middle med,high med, highest med, ultra high B Schirm Gedöns. Entweder kann man halbwegs aktiv fliegen oder man fliegt A. Diese Nuancen sind doch dermassen minimal, dass ich dahinter ausschliesslich gute Verkaufsapspekte vermuten kann.
Meine Meinung
Mayer
Neu ist die Klasse der High-A nicht. Der Z-One von Firebird hatte schon vor 18 Jahren eine höhere projizierte Streckung als der Nova Aonic es heute aufweist. Auch das Handling des Z-One hat so manchen 1-2er (dazumalige B-Schime) in den Schatten gestellt.
AntwortenLöschenGibt es in der Berichterstattung in unserer Szene eine Art "Winterlich"?
Danke Mayer,
AntwortenLöschenich blicke bei dieser Marketingeinteilung nicht mehr durch. Einen deutlichen Unterschied in der passiven Sicherheit zwischen Low-B/mid-B wie Kibo und High-B aka Mentor oder Rise erschließt sich mir. Aber im A-Bereich? Wie untallentiert muss man sein, damit einem der Fluglehrer keinen A+Schirm empfiehlt?
Nene - das ist mir zu viel Geräeposing
Thomas
"Winterlich" sollte es heissen... ;-)
AntwortenLöschenSchei... Rechtschreibung!
AntwortenLöschen"Winterloch"... so, jetzt aber...
Ich denke schon, daß das ein echter / neuer Trend ist und kein Winterloch-Artikel. Hat Lucian sehr prezise belegt und der uralt Z-One hat offensichtlich damals gerade keinen Trend ausgelöst.
AntwortenLöschenDie Kritik am ersten "high-A", soweit ich sie wahrgenommen habe, bezog sich dann auch weniger auf die Erwartung, daß diese Schirme keinen Erfolg haben werden, sondern eher darauf, daß es die Klassen weiter aufweicht und nicht schulungstaugliche Schirme mit einem A dekoriert.
Ich denke, dies ist die Reaktion der Hersteller und Flugschulen auf die "Schulung nur mit En-A" Änderung des DHV. Die Schulen wollen schon während der Schulung verkaufen und die Flieger eben einen low-B. Pappt man also auf den low-B ein A drauf und alles gut. Na ja.
Die technischen Lösungen von Swing und vor allem Skywalk finde ich interessant. Zeigt, daß die zumindest die grundsätzliche Problematik verstanden haben und ihre Schirme für beide "Anwendungsfälle" komatibel machen wollen mit technischen Wahlmöglichkeiten.
U-TUrn hat bei der Annapurna im 2016 auch schon zwei Beschleunigerwege verbaut, um den Schirm A oder Low B zuzulassen..
AntwortenLöschenMARCEL, vielleicht keinen Trend aber ganz bestimmt Massstäbe! 😎
AntwortenLöschenMeiner Erfahrung nach gibt es fast keine "Neuerung" oder keinen "Trend" im Gleitschirmbereich, bei dem nicht schon irgendwann vor 10 oder 20 Jahren mal ähnliches probiert wurde. Allerdings wird immer erst dann ein Trend daraus, wenn das Muster im breiterer Weise angewendet wird bzw. immer mehr dem folgen.
AntwortenLöschenWenn jetzt also erkennbar eine Reihe von Herstellern A-Schirme präsentieren, die bewusst als High-A oder A+ vermarktet werden (und die von ihren Flugleistungen tatsächlich auf dem Niveau von B-Schirmen fliegen), dann ist das in meinen Augen eine bemerkenswerte (=feststellenswerte oder beschreibungswerte) Entwicklung. Und da all diese Schirme gerade jetzt auf den Markt kommen, was von Lu-Glidz aktuell aufgegriffen wird, fällt das halt noch in den Winter. Für die einen ist das dann ein Winterloch, für die anderen ein Winterhighlight. Es gibt wie immer viele Betrachtungsweisen. ;-)
Und so gesehen, Dani: Vielleicht warst Du mit dem Z-One einfach der Zeit voraus...? Damals wurde allerdings noch kein Trend daraus.
Es war schon immer so, dass Hersteller in der Entwicklung unterschiedliche Ziele verfolgt haben oder unterschiedlich glückliche Händchen gehabt haben. Nur weil ein Sigma 10 sicherheitstechnisch aus der Reihe tanzt, hat er noch keinen Trend eingeleutet. Und nur weil der Bonanza 2 einen bis jetzt ungeschlagenen Mix zwischen Leistung und Sicherheit aufweist, ist das noch keine nachhaltige Entwicklung.
AntwortenLöschenAuch in der A-Klasse haben wir immer schon unterschiedliche Herangehensweisen gehabt. Der Z-One war nicht der einzige Schulschirm mit Streckung über 5. Und die dazumaligen Alpha und Mescal waren nicht die einzigen Schirme mit einem Handling eines Panzers.
Dass nun der Markt sich mit der neuen Regelung des DHV's, dass nur noch A-Schirme in der Ausbildung erlaubt seien, neue Nischen formen will, ist normal und war schon immer so. Dass man es als Trend tituliert, ist und war ebenso immer eine reine PR-Masche und in diesem Fall der Journalisten. Nova bewirbt den Aonic nicht als Trendsetter. Dass sie den Schirm mit guter Leistung bewerben ist bei Nova nichts neues (was anderes macht ja auch keinen Sinn), schliesslich müssen sie ihn vom Prion absetzend bewerben.
Swings gescheiterter Versuch mit ihrem RAST ein Trend zu setzen ändert nichts an der Tatsache, dass die Arbeit solcher Systeme durchwegs Sinn macht. Auch das Know-How dass von Gründhammers hoch gestreckten Sicheln entsteht, hilft Wissen in unserem Sport zu generieren. Novas erfolgloser Phantom hat keinen Trend gesetzt, nur weil Icaro und andere ebenfalls hohe Zellenzahlen in eine B-Kiste verbaut haben. Der Trend zu mehr Zellen wurde schon vor vielen Jahren mit Matrix, Cult und dergleichen gesetzt.
Insofern ist es grundsätzlich falsch von einem Trend zu reden, wenn es schon mal da war, bzw. immer existiert hat. Es wird erst zum Trend, wenn es nur noch A-Schirme geben wird mit Streckung über 5! By the way, hat der Aonic eine kleinere projizierte Streckung als der Alpha 4 (!!!) es im Jahr 2007 es hatte... :-). Der aktuelle Mescal 5 hat projiziert die haargenau gleiche Streckung wie der Aonic. Würdest du, Lucian, auch einen Bericht über den neuen Trend schreiben der der neue Mescal eingeläutet hat? By the way, der Mescal geht wie die Sau und hat ein cooles Handling und ist bei den Manövern vermutlich zur Zeit das Mass der Dinge - sicherer geht fast nimmer! Ein wahrer Trendsetter?!?!?!
Wenn wir in unserem Sport von Trends sprechen, dann vielleicht von Dyneema- oder Aramid-Leinen, von Kunstoffstäbchen im Schirm oder von Kreuzkappen!
Ich denke das man hier schon von einem Trend sprechen kann. Es gibt A-Schirme am Markt die nicht nur auf die Sicherheit und das Erfüllen der EN-A Kriterien ausgelegt sind sondern auch leistungssteigernde Merkmale verbaut haben. Und somit über den Schulungsbetrieb hinaus gut verwendbar sind. Hier sollte man vielleicht auch noch den 777 Pawn erwähnen. Der war schon an die obere Grenze der A-Zertifizierung gebaut und hatte eine Sharknose und wurde damit beworben Streckenflugtauglich zu sein (Deswegen lieferte 777 auch noch einen einfacheren A-Schirm, den Deck, nach).
AntwortenLöschenIch hatte nach der Schulung auch einen "Low-B" gekauft, nachdem ich aber bei den ersten Klapper-ziehen Übungen den Unterschied zu den A-Schirmen gesehen hatte auf einen Pawn gewechselt. Ich kann so ein Konzept nur empfehlen: Mit solchen A-Schirmen kann man 100k+ fliegen (auch FAI) und das ist absolut ausreichend für die Meisten in den ersten Jahren. Wenn man seine ersten Stalls macht oder sich die ersten Male in schwierige Lee-Situationen verirrt dann hat man einen kleinen Vorteil. Handling etc ist auch in Ordnung. Ich denke hier muss sich in den Pilotenköpfen einfach die Idee dass ein A Schirm nur für die Schulung taugt etwas aufweichen. Hannes Papesh philosophiert ja auch von einer Zukunft wo alle A-Schirme fliegen weil man mehr nicht braucht. Mal sehen, ich kann aus eigener Erfahrung jedenfalls sagen, dass man mit so einem A-Schirm sehr viele Piloten auf High-B und C Schirmen abhängen kann und das ganze mit wahrscheinlich mehr Genuss. Die Endgeschwindigkeit bei der Beschleunigung zwingen Einen irgendwann zum Upgrade ;). Zumindest momentan noch.
Ein Trend ist kein Naturgesetz. Ein Trend liegt im Auge des Betrachters oder Analysten, und er kann sich auf unterschiedliche Punkte beziehen.
AntwortenLöschenIm Fall der High-A geht es erst einmal um die erkennbare Entwicklung, dass mit einem Mal mehr Hersteller darauf setzen, A-Schirme mit mehr Zellen und Leistungsanspruch auf den Markt zu bringen, die sicher nicht mehr als klassische Schulschirme gelten. Das ist erst einmal ein Trend auf der Angebotseite. Ob die Piloten darauf eingehen und tatsächlich High-A einen Teil des Low-B-Sektors übernehmen wird (bezogen auf Verkaufszahlen) wird sich noch zeigen müssen.
@Dani: Mit der Einführung der Kreuzkappen hast Du auch einen Trend losgetreten. Mittlerweile würde ich das aber nicht mehr als Trend bezeichnen. Die Kreuzkappen sind bereits zum Standard bei (neuen) Rettern geworden.
Ich kann eher Lucians Meinung folgen als Dani‘s. Da schwingt mir irgendwie was negatives mit rein. Fakt ist doch vor dem Symphonia gab es keinen so klar positionierten Schirm und der hatte am Markt nachhaltigen Erfolg trotz hohen Preises. Da gab es einen Bedarf, jetzt sind (viele) auf diesen Zug aufgesprungen. Da ist klar ein Trend zu erkennen was doch nicht schlimm ist. Vielleicht ist das ein guter Zwischenschritt für Aufsteiger ohne Überforderung entspannter besser zu werden. Man muss ja auch nicht alles auseinanderdiskutieren mit Beispielen aus grauer Vorzeit ;-)
AntwortenLöschenJa, Lucian, es gibt kein Naturgesetz und es liegt im Auge des Betrachters und vielleicht liegt es daran, dass dein Auge die Zeit noch gar nicht so lange zurückblicken kann wie es das meinige tut.
AntwortenLöschenDu glaubst doch nicht im Ernst, dass irgend ein Hersteller bei der Entwicklung nicht auch beim A-Schirm die Leistung im Blick behält. Es läuft am Ende auf den entscheidenden Punkt hinaus, dass jeder Hersteller versucht eine Marktlücke zu finden in der er noch ein paar Schirme mehr absetzen kann. Skywalk hat mit seinem Mid-B-Arak ein Segment eröffnet, in deinen Worten ein Trend gesetzt und dies aus meiner Sicht sogar sehr erfolgreich. Obschon diesem Trend noch keine nennenswerten Hersteller gefolgt sind, geschweige erfolgreich Produkte platziert haben. Ich spreche hier nicht von all den Schirmen die mangels Leistung und Erfolg nicht zu den High-B-Schirmen zählenden Krücken, die man dann aus der Not als Mid-B anpreisen versucht. Ich spreche von den Schirmen die die breite Masse an Konkurrenten über mindestens eine oder gar mehrere Jahre abzuhängen im Stande waren.
Der Z-One war der erste Schulschirm der die Gleitzahl 8 geknackt hat. In Verbindung mit einem sportlichen Handling hat der Schirm Akzente gesetzt. Nein, ein Trend hat er nicht eingeleitet. Dazu war und ist die durchschnittliche Deutsche Schule nicht parat gewesen. Die Verkaufszahlen haben aber so manch grossen Hersteller das Fürchten gelernt.
Neu ist die Idee vom High-End-Schulschirm nicht! Da sind Z-One, Anakis oder auch ein Nemo beste Vertreter!
An den Anonymen, "nachhaltigen Erfolg"? Ich bitte dich! Der Alpha geniesst seit Jahren Erfolge! Ein Mentor 2 hatte Erfolge! Ein Enzo, ein Zeno, ein Schirm der in seiner Klasse abräumt, der hat nachhaltigen Erfolg! Das sind Marktleader! Das sind Evergreens! Die Symphonia ist ein guter Schirm aber von nachhaltigem Erfolg zu sprechen, ich bitte dich! Für einen solchen Titel, sieht man ihn einfach zu wenig am Himmel...
Gleitzahl - vor 30 Jahren beim Schirmkauf vielleicht ein wichtiger Faktor - heute interressiert es wohl nur die, die vor 30 Jahren stehengeblieben sind . . . .
AntwortenLöschenAch ja, es gibt selbst ernannte "Experten" auf deren Meinung ich und auch viele andere automatisch mit Skepsis reagieren . . . .
Naja Reto, solange die weltbesten Piloten dem selbsternannte Experte vertrauen, dürfte sich die Frage nach deiner Urteilsfähigkeit erübrigt haben... ;-)
AntwortenLöschenDieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenJohann Pöll, Landsberg
AntwortenLöschensolange High A Schirme beim DHV Safty Class Test schlecht abschneiden kann man solche Schirme vergessen.
Da ist mir ein ehlicher Low B viel lieber, der dann auch noch beim DHV Safety Test gut abgeschnitten hat. Solche Schirme gibt es am Markt!
28.4.2020
@ Jakob: „Ich hatte nach der Schulung auch einen "Low-B" gekauft, nachdem ich aber bei den ersten Klapper-ziehen Übungen den Unterschied zu den A-Schirmen gesehen …“
AntwortenLöschenSo unterschiedlich können Erfahrungen sein. Ich hatte mich nach meinem A-Schein für einen A-Schirm entschieden, unter anderem weil ich als Fischköpp™ Leider viel zu selten zum Fliegen komme. Das war vor etwa vier Jahren. Meine Wahl fiel auf einen Aircross U-Prime 2. In ruhiger Luft ausprobiert, kam mir der Schirm (nach meinem Erstling Paratech P12) schön wendig und agil, aber ruhig und gedämpft vor. Zu spät bemerkte ich, dass diese Dämpfung durch extrem geringe Rückmeldung an Gurten und Bremsen erreicht wurde, sprich: ich spürte den Schirm überhaupt nicht – nicht beim Start, nicht beim Kurbeln, nicht bei Nick-and-Roll-Übungen. Andererseits startete der UPrime 2 schön flink und überschoss dadurch gern, ging in Kurven gern und scharf, ließ sich bei Übungen blitzschnell an die Grenzen hochschaukeln. Ich wurde öfters gefragt, ob es wirklich ein A-Schirm sei. Das Verhalten lag höchstens nur zum kleinen Teil an meiner bescheidenen Erfahrung als Pilot, denn der UPrime meiner Liebsten war genauso zickig bis fast
So unterschiedlich können Erfahrungen sein. Ich hatte mich nach meinem A-Schein für einen A-Schirm entschieden, unter anderem weil ich als Fischköpp™ Leider viel zu selten zum Fliegen komme. Das war vor etwa vier Jahren. Meine Wahl fiel auf einen Aircross U-Prime 2. In ruhiger Luft ausprobiert, kam mir der Schirm (nach meinem Erstling Paratech P12) schön wendig und agil, aber ruhig und gedämpft vor. Zu spät bemerkte ich, dass diese Dämpfung durch extrem geringe Rückmeldung an Gurten und Bremsen erreicht wurde, sprich: ich spürte den Schirm überhaupt nicht – nicht beim Start, nicht beim Kurbeln, nicht bei Nick-and-Roll-Übungen. Andererseits startete der UPrime 2 schön flink und überschoss dadurch gern, ging in Kurven gern und scharf, ließ sich bei Übungen blitzschnell an die Grenzen hochschaukeln. Ich wurde öfters gefragt, ob es wirklich ein A-Schirm sei. Das Verhalten lag höchstens nur zum kleinen Teil an meiner bescheidenen Erfahrung als Pilot, denn der UPrime meiner Liebsten war genauso zickig bis, für die A-Klasse, fast schon giftig. Würde heute wohl als high-A durchgehen, damals gab es die Bezeichnung noch nicht. Der Schirm frass sich durch lustige Thermik immer praktisch klapperfrei – wenn er dann aber klappte, dann richtig.
Irgendwann habe ich nach und nach ein paar Low-B ausprobiert, die üblichen Verdächtigen: Buzz 5, Buzz 6, Leaf, Epsilon, schließlich Epic. Und zwar in Bedingungen, die für mein Können gerade noch so passend waren. Buzz 6 und BGD haben mich am meisten überzeugt. Ich fühlte mich unter beiden ungleich ruhiger, gelassener, zielgerichteter als unter meinem alten A. Frühwarn-Klapper, deutliches Feedback schon beim ersten aufziehen, die gerade bei BGD deutliche „Redseligkeit“ – das hat mich alles sehr positiv überrascht und führte letztendlich zum Umstieg auf Low-B. Gerade der Umstand, dass diese Schirme den Piloten nicht so einseifen, fand ich wichtig für die Sicherheit. Und ja, der Epic hat mich auch gestalterisch überzeugt, sein einfaches handling sowieso. Den fliege ich jetzt und bin immer noch begeistert.
Last but not least: So viel wie unter all den Low-B-Schirmen in den letzten zwei Jahren habe ich die vier Jahre mit A-Flügeln bei weitem nicht gelernt. Da muß der Pilot nun mal aktives Fliegen lernen, sonst bleibt es nicht bei dem ersten Zerleger. Da zeigt der Flügel, wo es langgeht, und es liegt an dem Piloten, dem Rat des Schirmes zu folgen oder ihn zu ignorieren. Da ist der Landeanflug gleich ganz anders… und so weiter. Sicher, es gibt Piloten, die auf das bisschen Arbeit beim Fliegen gern verzichten – die Gusti sind ja zum Glück unterschiedlich. Ich mache schon mal gern was in der Luft, vor allem wenn die „Instant Gratification“ darauf folgt.
Insofern ein wichtiger Artikel, dem außer der tiefgründigen philosophischen Weisheit „Es ist alles nicht so einfach“ kaum etwas hinzuzufügen ist; danke!
>Sobald der Flugschüler dann seinen Schein hat, kann er den Beschleuniger auf den längeren Weg umbauen
AntwortenLöschendas hat U-Turn mit Annapurna schon im Jahre 2016 gemacht
Wie schön einfach waren doch die Zeiten, als es Schirme der Kategorien 1, 1-2, 2, 2-3, 3 und 4 gab. 4 war nicht offiziell und stand für 4 sure dealy ;-). Wer hat eigentlich dieses bescheuerte A, B, C, D- System eingeführt? Jemand mit Grundschulkomplex?
AntwortenLöschenAber, in medias res. Ich hatte im vergangenen Jahr die Gelegenheit, 2 HighEnd-A-Schirme zu testen ( Dena und Symphonia), weil ich nach meiner Resozialisierung mit einem Alpha 6 im oberen Gewichtsgrenzbereich wieder etwas Gleitleistung will. Für die Kategorie B flieg ich noch immer zu wenig. Früher, ja, 2er Schirm, Vision, mein bester Freund, was waren das für Flüge, gemeinsam mit dem damaligen Weltmeister im gleichen Bart, auf gleicher Höhe, aber enger zentriert. Nur als wir abflogen war er weg und ich stand am Boden ... also fast ;-).
Aber zurück ... sobald die neuen Schirme in der Luft sind, ein tolles Erlebnis. Wenn sie denn mal in der Luft sind. Ich hatte mein ganzes Fliegerleben noch nie so viele Startabbrüche. Nicht, weil sie per se schwer zu starten wären. Das nicht, sofern man sich auf einem Untergrund wie Kunstrasen oder frisch gmahder Wiesn befindet. Bei mir war schon der Übungshang gespickt mit Gestrüpp, womit mein Alpha 6 kein größeres Problem hatte, wohl aber der Dena und der Symphonia. Die extrem dünnen Leinen des obersten Stockwerks verfingen sich permanent im Gestrüpp. Kaum hatte ich die eine Seite frei, war die andere schon wieder verwickelt - und das ohne groén Windeinfluss. Irgendwann entschied ich dann, dass es wohl gehen müsse und die Leinen sich beim Startzug von selbst befreien. Tun sie aber nicht, was mir am Hündle Weststart dann beinahe zum Verhängnis wurde (man beachte den doppelten Wortsinn).
Wtf ist auf die Idee gekommen, bei A-Schirmen Leinen zu verbauen, die man früher nur in Hochleistern hatte, also nur für Piloten, die das (und solche Erfahrungen) brauchen. Die hatte nicht mal mein 2er Vision und der flog göttlich.
Der Leistung wegen? Schwachsinn! Was sollen die paar dünneren Leinen an Widerstandsreduktion bringen, zumal bei dieser Geschwindigkeit?
Gewicht? Die paar Gramm machen's Kraut a ned fett, weder beim Tragen noch für's Kappengewicht/Aerodynamik.
Leute, bei A-Schirmen, egal ob Basic oder HighEnd, geht's um die passive Sicherheit - und die fängt beim Start an. Diese Konstruktionen sind für Piloten der A-Klasse ein absolutes NoGo. Sollte es auch bei B-Schirmen nicht geben. Alles dem Pseudo-Leistungswahn geschuldet und damit die Sicherheit geopfert, als ob es beim Normalflieger um's letzte 100stel gehn würde.
Und heut hab ich zwei Basic-A-Schirme gesehen, die ebenfalls diese dünnen Leinen hatten. Ihre Besitzer/innen schilderten mir ähnliche nervige Erfahrungen.
Ich hätt gern einen neuen leistungsfähigeren Schirm gewollt, aber unter diesen Umständen verlier ich langsam die Lust am Fliegen. Die einen Kisten zu lahm für mich die anderen schon nicht mehr handlebar. Mehr Leistung ist schön, aber nicht um jeden Preis und schon gar nicht zu lasten der Sicherheit!
Hallo Hersteller aufwachen. Mein Feedback habt ihr auchnicht ernst genommen. Ich interpretiere das mal als arrogante Erkenntnisresistenz.
@mad_k: Mittlerweile gilt hier im Blog die Regel, dass ich Kommentare nur noch mit komplettem Namen veröffentliche (s. Kommentarregeln unten).
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