Der Cerro Torre ist eine berühmte Felsnadel in Patagonien. Der junge Deutsche Fabian Buhl ist durch Eisscharten hinaufgeklettert und dann mit dem Gleitschirm hinuntergeflogen.

Fabian Buhl beim Start am Cerro Torre.
// Quelle: Youtube, Screenshot
In dieser Form eines Climb & Fly war das eine Premiere. Zuvor waren schon wenige andere Piloten und auch Basejumper vom Cerro Torre abgehoben. Allerdings hatten sich z.B. die Gleitschirmflieger mit einem Hubschrauber auf dem Gipfel absetzen lassen.

Fabian Buhl (29) schaffte somit am 6. Februar dieses Jahres, von der Corona-Pandemie noch ganz unbeeindruckt, eine Premiere. Als erster Bergsteiger erklomm er den Cerro Torre, um sich dann von einer Stufe knapp unterhalb des Gipfels mit dem Gleitschirm in die Lüfte zu schwingen.

Die Chancen, dass das überhaupt möglich ist, waren eher gering. Denn in Patagonien tosen normalerweise immer kräftige Winde.

Fabian war nach einem Biwak am Gipfel extra früh aufgestanden, um mit den ersten Sonnenstrahlen, wenn die Windverhältnisse am ruhigsten sind, einen Start zu versuchen, und zwar im Lee des Gipfels. Es war ein gewagtes Manöver. Der Schirm kam etwas schräg hoch, er musste ihn unterlaufen, und erst als er schon in die steile Eisflanke rannte, trug ihn der Flügel davon. Es folgten 17 Minuten Abgleiter, bevor er mit seinem Bergschirm Airdesign Susi 3 (16 m²) auf einem Gletscher am Fuße des Cerro Torre landete.

Das Abenteuer ist in einem Video auf Youtube dokumentiert, untermalt mit einer für solche Filme vergleichsweise ungewöhnlichen Musik mit vielsagendem Titel "OM - Meditation is the Practice of Death".

Wer noch mehr über das Projekt erfahren möchte, der kann im Internet darüber nachlesen. Etwa in einem Bericht des Online-Magazin Rock and Ice oder auf der Website Bergsteigen.com. Deren Angaben nach flogen schon 1988 erstmals Bergsteiger mit dem Gleitschirm in Patagonien, damals allerdings vom Cerro Fitz Roy, einem "Nachbarn" des Cerro Torre.