Angesichts der staatlichen Restriktionen beziehen auch Gleitschirmverbände wie der DHV und der SHV ihre Positionen in der Corona-Krise.

Die Gleitschirmverbände positionieren sich zum Thema Corona.
// Quelle: Open Domain, bearbeitet
Der Deutsche Gleitschirm- und Drachenflugverband (DHV) hat seine Geschäftsstelle in einen Corona-Modus versetzt. Die meisten Mitarbeiter arbeiten im Homeoffice und sind dort per Email, aber nur bedingt telefonisch erreichbar. Genaueres zu den Regelungen ist auf der Website des DHV nachzulesen. Die eigens eingerichtete Seite "Aktuelle Informationen zur Corona-Lage" soll laufend aktualisiert werden.

Derzeit klärt der DHV darüber auf: Die Wertungen des DHV-XC sind ab sofort und bis auf weiteres ausgesetzt. Es können zwar  weiterhin Flüge hochgeladen werden, doch die werden automatisch unter der Rubrik "Flugbuch" abgespeichert. Wie insgesamt mit den Wertungen, den schon eingereichten Flügen und den Flügen einer möglichen Rest-Saison nach dem Ende der Corona-Restriktionen umgegangen wird, soll zu gegebener Zeit entschieden werden.

Der DHV weist darauf hin, dass bis dato in Deutschland kein behördliches Flugverbot für Gleitschirmflieger gilt. Es könne also nach eigenem Ermessen geflogen werden. Dennoch schreibt der DHV: "Wir empfehlen jedoch anlässlich der Situation die fliegerischen Aktivitäten zu reduzieren und sich angemessen nach den Regeln des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu verhalten."

Verboten sind, auf Basis einer Allgemeinverfügung der Bundesregierung und der Länder, jede Art von Flugschulungen, einschließlich Theoriekursen. Mit anderen Worten: Die Flugschulen in Deutschland müssen ihren normalen Betrieb vorerst einstellen.

Ganz ähnlich ist die Situation in der Schweiz. Hier hat der SHV auf seiner Website mitgeteilt, dass jegliches organisierte Fliegen, sei es in privaten Gruppen, Clubs oder eben bei Flugschulen, verboten sei. Club-Busse dürften nicht fahren, auch Tandem-Flüge seien untersagt. Nicht organisierte blieben aber erlaubt. Auch alle Veranstaltungen des SHV (Versammlungen, Kurse, Wettbewerbe etc.) würden abgesagt oder verschoben. Diese Regelung gelte erst einmal bis zum 19. April. Der Schweizer X-Contest wird ebenfalls vorläufig eingestellt.


Sorge um Flugschulen 

Die größte Sorge der Verbände gilt aktuell den Flugschulen sowie deren festen und freien Mitarbeitern. Diese werden durch den Corona-Lockdown besonders hart getroffen. Sowohl DHV als auch SHV wollen hier beratend zur Seite stehen. Vom SHV gibt es bereits eine erste Seite mit Hinweisen zu möglichen Finanzhilfen.

Für Piloten spannend bleibt die Frage, inwieweit bzw. wie frei sie individuell und per Hike-and-Fly noch zum Fliegen gehen können. Es gibt andere Länder wie Norwegen, deren Luftraum schon für jegliche private VFR-Flüge per NOTAM gesperrt wurde. Vielleicht machen solche Regelungen Schule? Es gibt auch Beispiele von Gemeinden wie etwa Kella in Thüringen, die das Fliegen bzw. die Nutzung von Startplätzen in ihrem Gebiet untersagt haben.