Beim Mescal 6 hat Skywalk erstmals eine simple Trimm-Möglichkeit in die Bremsspinne eingebaut. Damit lässt sich die Wendigkeit des Schirmes dem Könnensstand des Piloten anpassen.

Im Komfort-Modus wirkt die Bremse hauptsächlich auf die
jeweilige Mitte der Flügelhälften. // Quelle: Skywalk
Man kann sicher diskutieren, ob dieses Thema überhaupt in die Serie Leistungsdrang gehört. Denn allein ein verändertes Handling steigert nicht zwangsläufig die Gleitleistung eines Schirmes.

Doch wenn man den Begriff Leistung etwas weiter fasst und zum Beispiel eine erhöhte Reaktivität des Schirmes auf Bremsinputs als hilfreich für ein effizientes Thermikfliegen ansieht, dann passt das von Skywalk entwickelte und sogar patentierte "Agility-System" durchaus in diese Rubrik.

Hinter dem Agility-System steht eine interessante Idee, wenn es darum geht, ein Dilemma von sogenannten Schulungsschirmen aufzulösen. Wer das Gleitschirmfliegen lernt, braucht für die ersten Flüge am besten einen Schirm, der eine große Ruhe ausstrahlt, und der sich selbst durch wildes und noch unbeholfenes Zerren an den Bremsleinen nicht gleich aus der Bahn schaukeln lässt. Je besser ein Pilot seine Feinmotorik beim Steuern entwickelt, desto mehr wird er sich aber einen Schirm wünschen, der nicht nur ein Panzer der Lüfte ist, sondern auch einen spielerischen oder sportlicheren Charakter besitzt.

Im Sport-Modus greift die Bremse
verstärkt am Außenflügel.
// Quelle: Skywalk
Hersteller stehen bei der Entwicklung von EN-A-Schirmen immer vor der Entscheidung: Sollen sie einen Schirm so trimmen, dass er auf die Bedürfnisse echter Anfänger passt, oder eher für schon etwas fortgeschrittene Flieger? Machen sie einen Schul-Schirm zu agil, werden viele Flugschulen diesen möglicherweise nicht einsetzen wollen, um ihre Schüler am Anfang nicht zu überfordern. Machen sie ihn zu träge, werden die Schüler vielleicht am Ende der Schulung lieber zum flotteren Gerät eines Konkurrenten greifen.

Skywalks Lösung für dieses Dilemma ist so simpel wie durchdacht: Der Mescal 6 bietet beides – in einem Schirm. Er wurde mit zwei unterschiedlichen Trimmungen der Bremsspinne zugelassen. An der Einstufung als EN-A ändert sich dadurch in beiden Fällen nichts. Aber die jeweilige Steuercharakteristik ist eine deutlich andere.

Im sogenannten "Komfort-Modus" wirkt der Bremszug hauptsächlich auf die mittleren Bereiche der jeweiligen Flügelhälften. Die Kurveneinleitung erfolgt damit etwas verzögert. Im sogenannten "Sport-Modus" wird die Hinterkante beim Bremsen verstärkt in den Außenflügeln verformt. Das sorgt dann für ein deutlich direkteres Einlenken bei weniger Bremszug und somit auch reduzierten Bremskräften.

Zum Wechseln zwischen den Modi des Agility-Systems
werden vorgegebene Schlaufen der Bremsspinne
über Ringe gelegt oder gelöst. // Quelle: Skywalk
Zwischen Komfort- und Sport-Modus lässt sich der Schirm mit dem Agility-System relativ einfach umbauen, und zwar ohne eine neue Bremsspinne einknüpfen zu müssen.

Das Agility-System nutzt an der Hinterkante angenähte Ringe, über die sich vor-positionierte Schlaufen in den Leinen der Bremsspinne nach Herstellervorgaben entweder legen oder lösen lassen. So werden die entsprechenden Abschnitte der Bremsspinne ein wenig verkürzt oder verlängert, wodurch sich die verschiedenen Steuer-Charaksteristiken  ergeben.





Vom Leistungs- zum Förderdrang

In der Serie Leistungsdrang greift Lu-Glidz immer wieder aktuelle technische Entwicklungen und Details auf, mit denen die Gleitschirmhersteller die Leistung der Schirme weiter zu verbessern versuchen. Wenn Dir solche Infos gefallen und Du auch in Zukunft mit weiteren hintergründigen Berichten und Erklärungen versorgt werden willst, dann werde doch zum Förderer von Lu-Glidz.

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