Die Flugschule Chiemsee ist das erste prominente Opfer der corona-bedingten Krise in der Gleitschirmbranche. Es läuft das Insolvenzverfahren.

Die Flugschule Chiemsee ist insolvent und sucht einen Investor.
// Quelle: Open Domain und Flugschule Chiemsee
Dass der Corona-Lockdown zu herben finanziellen Problemen und Verlusten in der Gleitschirmszene führen dürfte, war schon früh zu erwarten. Gerade für Flugschulen, denen auf längere Zeit Einnahmen aus Kursgebühren, Reisen und Ausrüstungsverkauf wegbrechen, waren und sind die Folgen von Corona ruinös. Vor allem größere Betriebe mit hohen Kosten u.a. durch entsprechende Räumlichkeiten, Angestellte, aber auch Bevorratung in einem Shop, sind schwierig durch einen Lockdown zu bringen.

Traurige Bestätigung hierfür liefert nun die Flugschule Chiemsee GmbH & Co KG in Aschau. Für sie läuft das Insolvenzverfahren, worüber auch der DHV auf seiner Website berichtet. Gesucht wird nun ein Käufer oder Investor, um den Betrieb weiterführen zu können.

Dass es bei Flugschulen finanzielle Schwierigkeiten geben könnte, hatte der DHV schon Ende April "durch die Blume" angedeutet. In einem damaligen Aufruf an die Mitglieder "Unterstütze Deine Flugschule - Jetzt!" findet sich folgende Textpassage: "Den DHV erreichen immer wieder Anfragen von kapitalkräftigen Gleitschirmfliegern nach finanzieller Beteiligung an Flugschulen. Das kann jetzt durchaus ein Modell sein, um einer angeschlagenen Flugschule durch die Krise zu helfen. Diesbezügliche Anfragen potentieller Investoren gerne vertraulich an die DHV-Geschäftsführung."

Die Flugschule Chiemsee zählt zu den größten und bekanntesten Flugschulen in Deutschland. In ihren wirtschaftlich noch gesunden Zeiten trat sie sogar als Sponsor-Partner der Redbull-Xalps und anderer Events auf. Unter ihrem Dach ist auch der Online-Shop gleitschirm-profi.de beheimatet. Auf dessen Website gibt es derzeit nur die Botschaft: "Wegen Wartungsarbeiten nicht erreichbar."