Wegen eines Flarm-Bugs gibt es von Skytraxx ein Firmware-Update für die Varios 3.0 und 2.1. Zudem bietet Burnair jetzt eine simple Möglichkeit zur Flarm-Sichtbarkeitskontrolle.
Bei Burnair.cloud können registrierte Nutzer die "Sichtbarkeit" ihrer Flarm-Varios auf einfache Weise überprüfen.
// Quelle: Burnair.cloud


Gestern erst hatte Lu-Glidz über den Fall eines Varios Skytraxx 2.1 berichtet, bei dem der Benutzer feststellte, dass es offenbar keine Flarm-Signale sendete (s. Flarm oder nicht Flarm...?). In kürzester Zeit hat sich bei diesem sensiblen Thema dann einiges getan.

Zum einen bietet Skytraxx jetzt ein Firmware-Update sowohl für das Skytraxx 2.1 wie das Skytraxx 3.0. Damit wurde den Angaben auf der Website nach der Bug behoben, dass bei manchen dieser Geräte Flarm nicht aktiviert wurde. Allen Nutzern dieser Geräte wird dringend empfohlen, für eine volle Flarm-Funktionalität die neuesten Firmware-Versionen aufzuspielen.


Flarm-Sichtbarkeit checken

Zum anderen legte auch Bernie Hertz von Burnair als Programmierer gleich noch eine Extraschicht ein. Er stattete seine Seite über Nacht mit einer neuen Funktion aus. Registrierte Nutzer (die Registrierung ist kostenfrei) können auf Burnair nicht nur die Fanet- bzw. Flarm-IDs ihrer Geräte eintragen (unter "Meine Geräte"). Sie bekommen nun dort auch angezeigt, ob diese IDs in der Vergangenheit von einer OGN-Bodenstation (Flarm) und/oder einer SkyNet-Bodenstation (Fanet) empfangen worden sind. Es wird sogar das Datum der letzten öffentlichen Sichtbarkeit angezeigt. So kann man auf einfachste Weise überprüfen, ob am eigenen Gerät die Funktechnik mit Flarm & Co  tatsächlich aktiviert ist und funktioniert.

Um ganz sicher zu gehen, sind allerdings noch ein paar Feinheiten zu beachten. Zum einen muss man natürlich mit eingeschaltetem Gerät in den vergangenen sechs Monaten überhaupt einmal im Empfangsbereich einer Station des Open-Glider-Netzwerks (OGN) gewesen sein. Diese stehen typischerweise an Segelflugplätzen. Eine Karte mit der ungefähren Abdeckung der OGN-Stationen in Europa findet man unter ognrange.glidernet.org.

Zum anderen sollte man sein Gerät für das Livetracking per OGN auch sichtbar machen. Dafür muss man z.B. bei den Skytraxx-Geräten in den Einstellungen sowohl Flarm als auch das Online-Tracking aktiviert haben. Nutzer der Flarm-fähigen Varios von XCTracer müssen in der Konfigurations-Datei der Geräte die Zeile "LiveTracking=yes" stehen haben. Heißt es dort "LiveTracking=no" ist zwar Flarm aktiv, aber die Daten werden nicht ans OGN weitergegeben.

Hat man all das berücksichtigt und findet trotzdem bei Burnair keinen Hinweis darauf, dass das eingetragene Gerät von OGN-Stationen empfangen wurde, kann man das als Indiz werten, dass mit den Flarm-Funktionen des eigenen Varios tatsächlich etwas nicht stimmt.


Update für XCTracer Maxx

Bleibt zuletzt noch anzumerken, dass es seit heute auch für den XCTracer Maxx eine neue Firmware-Version zum Download gibt. Die Version "R052" dient laut Angaben von Koni Schafroth nicht dazu, einen Flarm-Fehler zu beheben, sondern das Flarm als erweitertes Sicherheitsfeature zu nutzen.

Bei der neuen Version schaltet sich das Vario nicht mehr automatisch nach der Landung aus, sondern erst wenn der Pilot dies manuell macht oder wenn die Batterie leer ist. Bei voll geladenem Akku sendet der XC Tracer Maxx ansonsten noch bis zu 2,5 Tage lang zwei Mal pro Sekunde ein Flarm Signal aus. Nach einem möglichen Absturz könnte Flarm somit auch dabei dienlich sein, den Betroffenen zu orten und vielleicht solche langen Suchaktionen wie kürzlich mit einem vermissten Piloten im Tessin viel effizienter zu gestalten.


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