Gin hat eine neue Protektorvariante entwickelt. Der Aerobean-Protektor ist mit luftigen Kügelchen gefüllt. Das birgt Vorteile gegenüber Schaumstoff- oder Airbaglösungen.
Der Aerobean-Protektor besteht aus einer Stoffhülle, die prall mit Tausenden luftiger Kunststoffkügelchen gefüllt ist. // Quelle: Gin |
Der koreanische Hersteller Gin ist auf die Idee gekommen, dieses Sitzsack-Prinzip für den Protektor in seinem neuen Gurtzeug Gingo 4 zu nutzen. Die vorgeformte Protektorhülle ist prall mit kleinen Kügelchen aus aufgeschäumtem (expanded) Polypropylen gefüllt (EPP). Dabei handelt es sich um geschlossenporigen Schaum – das heißt, in jedem Kügelchen sind viele kleine Luftbläschen gefangen. Drückt man sie zusammen und lässt den Druck dann nach, springen sie sofort wieder in ihre Ausgangsform zurück.
Zum Einsatz in einem Protektor ist ein solches Material sehr interessant. Denn zum einen ist es so luftig, dass es per se sehr wenig wiegt. Der sogenannte Aerobean-Protektor im Gingo 4 bringt gerade mal 200 Gramm auf die Waage. Zum anderen bildet jedes der EPP-Kügelchen für sich schon eine Art stets gefüllter Mini-Airbag. In der Summe ergeben sich daraus nicht nur gute Dämpfungswerte, sondern auch noch andere vorteilhafte Eigenschaften, darunter:
Punktförmige Lasten werden durch die Kugeln in die Breite verteilt. // Grafik: Lu-Glidz |
Schnelle Rückstellung: Ein weiterer Vorteil der Aerobeans zeigt sich bei multiplen Einschlägen. Bei herkömmlichen Protektoren ist so ein Szenario durchaus problematisch. Wenn ein Pilot mit viel Schwung aufkommt, wird er nach dem ersten Aufschlag am Boden häufig noch ein zweites oder sogar drittes Mal aufdotzen. Ein Airbag mag hier vielleicht noch den ersten Aufprall gut abfedern, doch danach ist das Luftkissen schon stark entleert und wird nicht wieder den für eine weitere Dämpfung nötigen Staudruck aufbauen können. Auch bei Schaumstoffprotektoren mit offenporigem Schaum dauert es eine gewisse Zeit, bis der einmal zusammengedrückte Schaum wieder sein ursprüngliches Volumen erreicht. Ein zweiter Aufschlag wird also schlechter abgefedert. Die komprimierten Aerobeans hingegen stellen sich blitzschnell wieder zurück. Auch bei einem multiplen Aufprall steht deshalb jeweils das volle oder nahezu volle Protektorvolumen zur Verfügung.
All das zusammen genommen, verdient es Gin mit seiner Innovation der Aerobeans in der Serie "Top im Detail" vertreten zu sein. Denn für Piloten ist diese Protektor-Lösung ein echter Fortschritt. Es würde mich nicht wundern, wenn in Zukunft auch andere Gurtzeughersteller diese Idee aufgreifen und vergleichbare Luftkugelhaufenprotektoren in ihren Produkten einsetzen.
Hinweis: Lu-Glidz hat den Aerobean-Protektor nicht selbst getestet. Die Beschreibung basiert auf Angaben von Gin und eigenem Sachverstand. In der losen Serie "Top im Detail" stellt Lu-Glidz kleine Besonderheiten an Produkten rund ums Gleitschirmfliegen vor, die besonders clever gelöst sind und den Spaß am Fliegen oder auch die Sicherheit erhöhen.
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