Beim Gin Genie Lite 3 kann das Ziehen der Rettung erschwert sein. Das zugrundeliegende Problem könnte in ähnlicher Weise auch für Gurtzeuge anderer Hersteller gelten!

Die Verschluss-Splinte des Rettergriffes des Gin Genie Lite 3
können am hinteren Ende verbreitert sein. Dadurch kann
die Retterauslösung deutlich erschwert werden. // Quelle: Gin
Die Sicherheit von uns Piloten hängt manchmal von ungeheuer kleinen, unscheinbaren Details ab. Das zeigt einmal mehr die aktuelle Sicherheitsmitteilung (pdf), die Gin für sein Liegegurtzeug Genie Lite 3 herausgegeben hat.

Piloten hatten an Gin gemeldet, dass sie beim Ziehen des Retters enorme Kräfte aufwenden mussten, um den Verschluss des Außencontainers öffnen zu können. Nachforschungen ergaben , dass die Verschluss-Splinte –  zwei lange Nylondrähte (ähnlich einer Rasentrimmerschnur) – in manchen Fällen am Ende leicht abgeflacht und verbreitert sein können. Diese Verbreiterung sorgt dafür, dass die Splinte nicht mehr so leicht durch die Verschlusslaschen gleiten und sich im Extremfall regelrecht verhaken können. 

Schaut man sich die Bilder in der Sicherheitsmitteilung genauer an, so wird erkennbar: Diese Verbreiterung ist offenbar ein Nebeneffekt, der beim Schneiden der Plastikdrähte mit einem heißen Messer (oder Draht) auftreten kann und dabei auch Schmauchspuren hinterlässt. Dieses Detail wird in der Gin-Produktion und Qualitätskontrolle nun sicher mehr Beachtung erfahren.

Mit der Sicherheitsmitteilung sind alle Besitzer eines Genie Lite 3 aufgerufen, die Enden der Splinte ihres Rettungsgriffe zu kontrollieren, ob sie ebendiese Verbreiterung aufweisen. Wenn dem so ist, dann gilt: Abhilfe bringt ein scharfes Messer, mit dem man die seitlich überstehenden Bereiche vorsichtig wegschnitzt. Worauf dabei zu achten ist, ist in der Sicherheitsmitteilung beschrieben.


Allgemeiner Hinweis: Viele moderne Gurtzeuge nutzen heute in ganz ähnlicher Weise lange Plastikdrahtsplinte zum Verschließen des Rettungscontainers. Das hier von Gin erkannte Problem mit den verdickten Enden könnte deshalb auch anderswo auftreten. Wer ein Gurtzeug mit solchen Nylonsplinten besitzt, tut gut daran, vor dem nächsten Flug einmal einen Blick darauf zu werfen und überstehende Ecken und Kanten an deren Ende glatt zu feilen.