Der Verein der Kampenwandflieger setzt in Corona-Zeiten ein wichtiges Signal: Gastpiloten werden nicht ausgesperrt, sondern willkommen geheißen.  

Ein Kampenwandflieger. // Quelle: T. Gottbrath
Etliche Fluggebiete, vor allem am deutschen Alpenrand, sind in Corona-Zeiten regelrecht überlaufen worden. Manche Vereine und andere Geländehalter haben deshalb Nutzungsbeschränkungen oder auch hohe Gebühren für Gastpiloten eingeführt. Dieser Trend verstärkt dann natürlich den Druck auf die noch offenen Gelände. Ein Teufelskreis.

Es gibt aber Vereine, die versuchen, andere Wege zu gehen und öffentlich Zeichen zu setzen. Ein gutes Beispiel liefert da gerade der Drachen- und Gleitschirmfliegerclub Aschau Kampenwand. Dieser verbreitete heute über Social Media und andere Kanäle folgende Botschaft: 

„Wir mussten in der letzten Zeit diverse Sperrungen von Fluggebieten hinnehmen. Es wird also künftig immer mehr Gastpilotinnen und -piloten bei uns an der Kampenwand geben, die wir gerne willkommen heißen: Die Kampenwand verträgt das, unser Gelände ist schließlich Bahnbetrieb gewohnt und X-Alps erprobt. Damit keine Probleme entstehen, möchten wir auf ein paar kritische Punkte hinweisen, die ihr bitte gerne an Freunde, Gäste und Bekannte weitergebt..."

Die entsprechenden Details können hier nachgelesen werden. Genauso empfiehlt es sich, vor einem möglichen Besuch der Kampenwand einen Blick auf die Website der Kampenwandflieger und die dort aufgeführten Hinweise zu werfen. Denn gerade Gastpiloten sollten sich angesichts solcher Angebote doppelt fair und rücksichtsvoll verhalten – damit sie auch weiterhin jederzeit wiederkommen dürfen. 


Anmerkung: Grundsätzlich sollte die gesamte Gleitschirmszene eine solche Willkommenskultur gutheißen und pflegen. Denn das gegenseitige Aussperren ist keine Lösung, die unserem Sport zugute kommt. Zumal es, wie mit allen Regeln und Gesetzen, meistens viel leichter fällt, sie einzuführen, als sie wieder aufzuheben. Wenn wir nicht aufpassen, könnte die Überregulation der Geländenutzung zu einer Art "Long-Covid" führen, d.h. einer langfristigen Schwächung der Szene, ihrer Freiheiten und Möglichkeiten. Toleranz, Zusammenhalt aber auch Rücksicht sind derzeit besonders gefragt, um diese Entwicklung aufzuhalten.