Der Finne Jouni Makkonen ist in seinem Heimatland 508 Kilometer weit geflogen. Das ist ein neuer europäischer Rekord und der erste XC-Flug in Europa über die magische 500er-Grenze.
Der Flug über fast halb Finnland ist ein neuer europäischer Rekord und der erste 500er Europas. // Quelle: XContest.org |
Jouni Makkonen ist schon seit Jahren dabei, die XC-Möglichkeiten in seinem Heimatland Finnland auszuloten. Kürzlich erst sorgte er mit einem Flug für Aufsehen, bei dem ihm nur das Meer die Grenze setzte (er musste nach 432 km an der Ostseeküste landen). Schon da wurde in der Gleitschirmszene spekuliert, dass eines Tages auch die 500 km in Finnland fallen könnten.
Rekord auf unerwarteter Route
Nur vier Tage später ist Jouni dieses Kunststück tatsächlich mit Bravour gelungen. Am 11. Juni flog er 508 km (s. XContest) über die finnische Seenlandschaft. Allerdings auf einer Route, die weder von ihm und noch anderen Streckencracks als besonders rekordträchtig angesehen wurde. Denn auch in Finnland gilt (wie allgemein in europäischen Flachlandregionen): Die besten thermischen Streckenflugbedingungen herrschen bei Nord- und Nordostlagen in dann eher kühleren, trockenen Luftmassen vor. Das verlangt in Finnland allerdings danach, einen Startplatz möglichst hoch im Norden zu finden, da beim Flug gen Süden zwangsläufig irgendwann die Ostsee kommt.
Beim Rekordflug kehrte Jouni alles um. Er flog von Süd nach Nord (ohne Gefahr, an eine Küste zu kommen), bei ungewöhnlich warmen Temperaturen und entsprechend hoher Wolkenbasis: 2500m sind für Finnland schon etwas besonderes. Er startete vergleichsweise spät (ca. 11:40 Ortzeit), eine Stunde später als bei seinen früheren weiten Flügen bei Nordlagen. Und er drückte mächtig auf die Tube. Er nutzte den in den oberen Luftschichten kräftig blasenden Wind, um auf allen Gleitstrecken mit deutlich über 60 km/ über die Landschaft zu brettern. Am Ende reichte das für eine Durchschnitts-Speed von 51 km/h.
Berücksichtigt man all die Daten der verschiedenen von Jouni schon realisierten Flüge samt früherer Startzeiten, erscheint es gar nicht mehr so abwegig, dass in Finnland an einem "perfekten" Tag auch 600 km möglich sein sollten.
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