Helikopter erzeugen nicht nur im Schwebeflug, sondern auch beim Geradeausflug massive Wirbelschleppen. Die Effekte werden von Gleitschirmfliegern unterschätzt. 

Wirbelschleppe eines Helikopters.
// Quelle: Youtube. BEA
Immer mal wieder kommt es mit Gleitschirmfliegern zu Unfällen, bei denen die Kappen mit einem Mal  wie "aus heiterem Himmel" massiv einklappen. Eine der mögliche Ursachen sind Wirbelschleppen anderer Luftfahrtzeuge.

Besonders Helikopter fliegen des öfteren in ähnlichen Gebieten und Höhen wie Gleitschirmflieger herum. Helis können massive Wirbelschleppen erzeugen, deren lokale Turbulenzen minutenlang in der Luft verweilen und mit dem Wind auch verblasen werden können.

Das französische Büro für Luftsicherheit (BEA) hat zu dieser Problematik ein interessantes Video produziert, auch in einer englischen Version. Es zeigt, mit welchen Arten von Wirbelschleppen man bei Helikoptern rechnen muss und wie diese mit dem Wind verlagert werden können. Auslöser für die Videoproduktion war die Untersuchung zu einem Unfall, bei dem ein französischer Pilot beim Küstensoaring verunglückte, als ihn die Wirbelschleppe eines Helikopters erreichte. 

Im Video wird erklärt: Neben den erwartbaren, nach unten gerichteten Turbulenzen im Umfeld eines Helikopters, wenn dieser z.B. bei Rettungsaktionen auf der Stelle schwebt, ziehen Helikopter auch im Geradeausflug eine lange Wirbelschleppe hinter sich her. Diese ist umso stärker ausgeprägt, je langsamer der Heli fliegt und je größer/schwerer die Flugmaschine ist.

Viele Gleitschirmflieger werden in der Luft vermutlich instinktiv einen gewissen Abstand zu Helikoptern halten. Doch sie können sich auch fälschlicherweise in Sicherheit wiegen. Wenn man sich im Lee des Flugpfades des Helikopters befindet, dann kann diese Wirbelschleppe mit dem Wind stark versetzt werden, auch über Hunderte von Metern hinweg. Nicht von ungefähr empfiehlt z.B. der SHV in seiner Best-Practice Hängegleiter und Helikopter (pdf), einen Mindestabstand von 500 Metern zu einem fliegenden Helikopter zu halten.

Das Video des BEA ist auf Youtube zu sehen: