US-Piloten haben in einer Reihe von Versuchen ermittelt: Was passiert, wenn eine Quadkopter-Drohne einem Gleitschirm in die Leinen fliegt?
Eine Drohne verfängt sich in den Leinen. // Quelle: FlyBryanFPV - Youtube, Screenshot |
Diese Fragen stellten sich die beiden US-Piloten Bryan Jansen und Avery Colburn, nachdem sie ein Video des Motorschirmpiloten Tucker Gott gesehen hatten, dem eine Drohne durch die Leinen geflogen war. Auf der Suche nach Antworten machten sie entsprechende Experimente und dokumentierten alles in einem 33-minütigen Youtube-Video.
Sie zogen einen älteren Gleitschirm wiederholt am Boden auf, ohne abzuheben. Dabei steuerten sie verschiedene Drohnentypen mit zwei und dreiblättrigen Propellern direkt in die Leinen. Es handelte sich ausschließlich um kleinere Modelle, wie sie von Hobby-Piloten häufig für Video-Aufnahmen eingesetzt werden. (Anm.: Aus den Ergebnissen sollten keine direkten Rückschlüsse auf die Folgen von Kollisionen mit größeren Profi-Kameradrohnen gezogen werden!)
In einer zweiten Versuchsreihe hängten sie verschiedene Gleitschirmleinen mit Gewichten beschwert an ein Gestell, um dann einen rotierenden Drohnenpropeller wie einen Rasentrimmer daran zu halten. Würde der Propeller die Leinen durchtrennen können?
Größtes Risiko: Klapper mit Verhänger
Die Ergebnisse sind auf den ersten Blick eher beruhigend: Eine Kollision mit einer Hobby-Drohne muss nicht zwangsläufig zu einem Absturz führen. In vielen Fällen könnte der Vorfall vergleichsweise glimpflich verlaufen.
Alle Drohnen, die in die Leinen flogen, verhedderten sich nur darin. In manchen Fällen wurden die Leinenmäntel etwas beschädigt, doch die tragende Seele der Leinen bliebt intakt. Auch in der zweiten Versuchsreihe gelang es nur in einem Fall eine Leine mit einem schnell drehenden Drohnenpropeller zu durchtrennen. Ansonsten gingen eher die Propeller zu Bruch.
Allerdings zeigte sich eine weitere, weniger erwartete Folge: Unter Umständen kann der Einschlag der Drohne in die Leinen genug Power haben, um einen Gleitschirm seitlich einklappen zu lassen. Sollte sich die Drohne dabei so in den Leinen verhängen, dass der Klapper nicht mehr aufgehen kann, könnte dies tatsächlich zu einem Absturzszenario führen.
Hier noch das zugehörige Video Drone hits Paramotor wing - for science auf Youtube:
2 Kommentare
Hier wurden im wesentlichen consumer Drohnen getestet. Da sind die Propeller tendenziell weicher und auch ungefährlicher. Die verbiegen sich eher, als dass sie durchgehen. Da hätte ich die Ergebnisse fast erwartet. Aber definitiv interessant, dass mal zu sehen.
AntwortenLöschenTypische Pro-Drohnen (ganz typisch Kameradrohnen in der Filmproduktion) sind zum einen schwerer und haben oft auch Propeller aus härteren Material (weniger idiotensicher). Vor Jahren gabs da mal eine Mythbusters Folge dazu da war das sehr anschaulich. Als Bedrohung für einen Gleitschirm sicherlich noch mal eine andere Hausnummer und die können auch an Hand/Arm nicht unerhebliche Verletzungen anrichten.
Last but not least, ich will gar nicht wissen, was da am Ende kommerzielle Drohnen anrichten. Sicher kein Spass.
@Rene Würd die verwendeten Copter nicht unbedingt als "Consumer Drohnen" einordnen, son Racekopter mit 5-7" Polycarbonat Propellern kann auf jeden Fall deutlich mehr Schaden anrichten als eine Mavic oder so die jeder im MediaMarkt hinterhergeworfen bekommt. Die Bahngeschwindigkeit der Propellerspitzen wird vermutlich sogar höher sein als bei großen Filmcoptern die durch größere Propeller bei niedrigeren Drehzahlen Lärm minimieren wollen (und die Effizeinz erhöhen). Klar die dort verwendet Carbonprops sind auch etwas härter. Am Ende machts natürlich auch einen Unterschied ob man durch die Gallerie von nem Enzo oder die Stammleinen von nem Schulungsschirm fliegt.
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