Timo Leonetti ist in Südafrika 562 km weit geflogen. Damit hat er einen schon 14 Jahre bestehenden Rekord gebrochen.
Timo Leonettis Rekordflug in Südafrika. // Quelle: XContest |
Mit viel Rückenwind erreichte er teilweise Geschwindigkeiten von über 100 km/h und eine maximale Höhe von über 5600 Metern.
Leonetti ist auch in Brasilien schon mehrere 500er geflogen. Er ist damit der erste Pilot, der auf zwei Kontinenten diese "Schallmauer " durchbrochen hat – und das auch noch innerhalb einer Saison. Der Sieg in der Weltwertung des XContest 2023 dürfte ihm wohl jetzt schon nicht mehr zu nehmen sein. Auch 2022 kam er im XContest auf Platz 1.
Nevil Huletts Fabelrekord gebrochen
Mit seinem aktuellen Flug hat Leonetti den seit 14 Jahren bestehenden Rekord den Südafrikaners Nevil Hulett gebrochen. Im Dezember 2008 war dieser 512 km weit gekommen. Es war damals der erste Flug über die 500er Marke, galt aber lange als nahezu unwiederholbar. In weiteren Jahren verlagerte sich die XC-Weltrekordjagd hauptsächlich nach Brasilien und Texas. Südafrika rutschte aus dem Fokus der Rekordsucher.
Mit dem neuerlichen Rekord könnte Südafrika eine XC-Renaissance erfahren. Leonetti war übrigens nicht allein unterwegs. Clement Latour startete am gleichen Spot per Windenschlepp. Er kam auf 542 km. Auch das allein wäre ein neuer Südafrika-Rekord gewesen, wäre Leonetti nicht noch weiter geflogen.
Die meteorologischen Bedingungen waren übrigens ganz ähnlich wie bei Nevil Huletts seinerzeitigem Fabel-Rekord. Ich hatte sie damals auf Lu-Glidz etwas ausführlicher beschrieben (s. 500 km Marke geknackt). Daraus ein Ausschnitt: "Im Fall von Südafrika sind Rekordflüge offenbar unter folgenden meteorologischen Verhältnissen möglich: Im Inland gibt es typischerweise einen subtropischen Wind, der von Nordwesten her weht. Zugleich gibt es ein zweites Windsystem, der atlantische Wind, der vom Meer her von West bis Südwest nach Südafrika hineinzieht. Wenn sich beide großen Luftmassen genau über dem inneren Hochland Südafrikas treffen, bildet sich dort eine große Konvergenzzone mit sehr hochreichender Thermik und starker Westströmung in allen Luftschichten. Dann muss man nur noch in die Luft kommen, sich dort sicher halten, die starken Thermiken zentrieren können und sich übers Land verblasen lassen..."
Timo Leonetti ist der aktuelle Meister dieser Form der Fliegerei.
Nachtrag vom 17.1.23: Die Flüge von Timo Leonetti und Clement Latour werden nicht als offizieller Südafrika-Rekord gewertet werden können. Die beiden stiegen im Flug so hoch, dass sie eine Luftraum verletzten. Sie hatten sich im Vorfeld um eine Sonder-Freigabe bemüht, aber keine Rückmeldung erhalten. Zum Einflug hätten sie offiziell einen Transponder benötigt. Damit bleibt die offizielle Südafrika-Bestmarke bis auf weiteres bei Nevil Hulett.
1 Kommentare
Wahnsinn! Süd Afrika wurde mir Gelegenheitsflieger auch schon öfter empfohlen, vielleicht wird das doch noch ein größeres Flieger Eldorado!
AntwortenLöschenChristopher
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