Frank Weber setzt sich für Piloten mit verschiedenen Handicaps ein: Auch Randgruppen haben ein Recht auf ihren Traum vom Fliegen.
Frank Weber liebt das Gleitschirmfliegen. // Foto: F. Weber |
Sie alle lieben das Fliegen, doch in der Fliegercommunity stehen sie häufig eher am Rand und werden zuweilen sogar offen belächelt.
Frank Weber kennt so etwas aus eigener Erfahrung nur zu gut. Er hat eine ausgeprägte Adipositas und erlebt damit auch als Gleitschirmflieger immer wieder eine gewisse Diskriminierung – zum Beispiel in Form von vordergründig gut gemeinten, aber letztendlich doch abwertenden Kommentaren.
Davon lässt sich Frank aber nicht abhalten. In dieser Podz-Glidz Episode 111 bricht er mutig eine Lanze für all jene Pilotinnen und Piloten, die sich wegen körperlicher Einschränkungen zuweilen ausgegrenzt fühlen. Er plädiert für mehr Toleranz für Randgruppen in der Szene.
Frank Webers Wunsch: Wir alle sollten nicht nur das höher-schneller-weiter anerkennen und feiern, sondern gerade auch, wenn jemand im jeweiligen Rahmen seiner Möglichkeiten alles tut, um seinen Traum vom Fliegen zu verwirklichen.
Die Podz-Glidz Folge #111 "Toleranz" mit Frank Weber ist auf Soundcloud zu hören. Du kannst das Audio über das Pfeilsymbol rechts oben im Player auch als mp3-Datei herunterladen. Zudem kannst Du Podz-Glidz direkt in Deinem Podcatcher abonnieren: Itunes, Spotify, Amazon Music, Google-Podcast, Podcast.de, RSS-Feed etc.
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4 comments
Danke lieber Lucian, dass Du Dich immer wieder neben dem "Höher, Schneller, Weiter" auch Nebenkriegsschauplätzen unseres Sports annimmst. Da gibt es noch einige Randgruppen, die in unserer Szene mehr Toleranz entgegengebracht bekommen könnten: z.B. schwangere Pilotinnen oder Leute, die nach schweren Unfällen, trotz körperlicher Einschränkungen wieder fliegen. Zur Toleranz gehört meines Erachtens vor allem miteinander und über die Dinge REDEN und das tust Du! Super!
AntwortenLöschenVielen Dank für den Perspektivwechsel in der Folge.
AntwortenLöschenAn einer Stelle würde ich noch gerne was ergänzen. Es ging um die Ausbildung. Zu Beginn muss man ja ständig den Übungshang hochlaufen und das fand ich mit meinem normalen Fitnesstand schon einen schwierigen und anstrengenden Einstieg.
Die Lösung: Einige (viele?) Stunden Groundhandling im flachen Gelände, je früher in der Ausbildung, desto besser. Das ist bei weitem weniger anstrengend. Danach kann man auf einmal starten und kommt schneller vom Übungshang zum nächsten Ausbildungsabschnitt, weil die Ausbilder sehen, dass man es kann. In der Folgeausbildung (Höhenschulung) fährt man ja dann in der Regel Bahn oder Bus und die Einstiegshürde ist gemeistert.
Es ist sozuagen eine Abkürzung, die wertvoll sein kann, um motiviert u bleiben.
Vielen Dank für das Interview abseits des Wettbewerb Gedanken. Dennoch hatte ich zu oft den Eindruck, daß du Frank in der Fragestellung eine Diskriminierung ihm gegenüber von anderen in den Mund legen wolltest.
AntwortenLöschenHeutzutage scheint dieses Thema regelrecht Mode zu sein. Gefrotzelt wird doch über alles und jeden und dein Gesprächspartner schien ohnehin darüber zu stehen. Würde man aus dem oftmals bedeutungslosen Gefrotzelt ein Thema machen, wäre wohl jeder betroffen.
Wo ich ebenfalls Bedarf sehe (aber aus wirtschaftlichen Erwägungen) ist der Umstand, dass alles was aus der "Norm" fällt, schwierig zu bekommen ist. Passende GZ für Niederländer (sind im Durchschnitt sehr groß)' kleine, leichte, Dicke, etcpp.
Aber was kann daran "die Community" ändern?
Gruß, Richard Maler
@Richard: "Die Community" kann an vielem von Dir geschildertem kaum etwas ändern. Aber manchmal muss man über manche Dinge einfach mal sprechen, damit sich etwas in kleinen Schritten bewegt. Z.B. wenn Menschen hören, dass es Leute mit ähnlichen Problemen gibt, finden sie vielleicht Wege, sich zusammenzutun und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Oder ein Hersteller denkt sich vielleicht: Warum die größte Schirmgröße nicht nur bis 120 sondern bis 140 kg zulassen, was technisch häufig möglich wäre.
LöschenUnd zu der ersten Anmerkung: Dass Frank, mein Gesprächspartner, nicht auf den Mund gefallen ist und mit Gefrotzel umzugehen weiß, ist durchaus zu hören. Aber selbst wer so auftritt, hat vermutlich auch einen verletzlichen Kern, den er nicht zeigt. Zudem kann einer wie Frank vielleicht Dinge an- und aussprechen, die sich andere mit ähnlichen Problemen nicht trauen.
Es ging darum, hier ein bisschen Bewusstsein für Randgruppen (welcher Art auch immer) in der Flieger-Community zu wecken.
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