Binsteads Selfie +++ Hintergrund-Interviews +++ Eli Eggers Triumph +++ Emoto Yuji +++ Fluganteile +++ Routing +++ Tagesberichte +++ Ende 

Bestes Selfie: Das Team von Richard Binstead
// Quelle: Facebook

+++ Am Col du Petit St. Bernar, dem ersten Turnpoint nach dem Mt Blanc, mussten alle Piloten mit einem Selfie dokumentieren, dass sie dort waren. Würde es für diese Selfies Extra-Punkte gegeben, dann hätte der Australier Richard Binstead samt seinem Supporter-Team zumindest diesen Contest mit großem Abstand gewonnen. Schon weit abgeschlagen und ohne die Chance einer Zielankunft nahmen sie sich die Zeit für einen Selfie-Spaß mit perfekt platzierter Redbull X-Alps Kappe. Womöglich hatten sie schon ihr letztes Hemd für eine Floßlandung gegeben? Vergeblich. Nicht viel später wurde Richard Binstead als letzter Pilot dieser X-Alps 2023 gemäß Reglement "eliminiert". +++ 

+++ Lorenzo Dee ist der Sprecher, der die Ankunft der Piloten in Zell am See für die Zuschauer vor Ort live moderierte und für ordentlich Stimmung sorgte. Lorenzo, selbst auch Gleitschirmflieger, hat die Ruhe nach dem Sturm der Floßlandungen genutzt, mit den Piloten und auch manchen Supportern vor Ort entspannte Hintergrund-Interviews zu führen und diese auf seiner Facebook-Seite zu veröffentlichen. Die Gespräche gehören mit zum besten bzw. interessantesten, was man abseits der üblichen Häppchen-Berichterstattung über die X-Alps geboten bekommt. Man muss schon etwas Zeit mitbringen, um sie alle durchzuhören. Die Sprache ist mal Deutsch, mal Englisch. Hier eine Auswahl: Maxime Pinot, Patrick von Känel, Damian Lacaze, Tom de Dorlodot, Tarquin Cooper (Race-Reporter), Lisa Fässler (Supporterin von Chrigel Maurer). +++ 

Eli Egger und Team
// Foto: L. Dee
 
+++ Die Österreicherin Eli Egger hat X-Alps-Geschichte geschrieben. Sie ist die erste Frau in der 20-jährigen Historie der X-Alps, die bis ins Ziel kam. Ihre Zeit: 10 Tage und 5 Stunden. Damit belegte sie am Ende Platz 21. Bei ihrem letzten Flug hatte sie etwas Pech. Bei der Landung stand sie schon mit den Füßen auf dem Floß im See. Doch beim Abbremsen des Schirmes im starken Wind, lupfte es sie noch einmal ein wenig in die Höhe, und so endete sie doch noch im Wasser. Damit hat sie sowohl die Feuer- als auch die Wassertaufe der X-Alps mit Bravour bestanden. Diesen Triumph hätte Eli sich vor zehn Monaten kaum zu träumen gewagt. Damals erzählte sie im Podcast Podz-Glidz von ihren X-Alps-Plänen. Wer es nachhören möchte: Es ist die Episode 92 "Mit schwerem Gepäck". Das Leichtgewicht Eli (55 kg) war tatsächlich auch bei den X-Alps mit einer 7 kg Bleiweste unterwegs, um ihren Schirm zumindest halbwegs ausreichend zu belasten. Wann immer möglich, haben aber immerhin die Supporter ihr das Zusatzgewicht auf die Berge getragen. Bleiwesten gehören verständlicherweise nicht zur Minimalausrüstung, die die Piloten selbst laut Reglement immer bei sich tragen müssen. +++ 

+++ Der Japaner Emoto Yuji ist der letzte Pilot, der bei den X-Alps 2023 noch aufs Floß flog. Er erreichte am Morgen des dreizehnten Tages als 23. das Ziel. Er ist der zweite Japaner, dem ein solcher Erfolg vergönnt war. 2007 kam auch schon einmal Kaoru Ogisawa bis ins Ziel, damals Monaco. +++ 

+++ Die Redbull X-Alps 2023 gehen als das bisher schnellste und effektivste Rennen in die Geschichte ein. Das liegt vor allem am Wetter, das an allen Tagen fliegbare Bedingungen bot – wenn auch teils sehr windig, schaurig und anspruchsvoll. Alle Piloten, die bis Zell am See kamen, hatten über die Gesamtstrecke betrachtet jeweils Fluganteile von über 80 Prozent. X-Alps-Champion Chrigel Maurer kam auf 91 Prozent. Allerdings ist er damit nicht der Spitzenreiter dieser Statistik. Den größten Fluganteil an seiner Strecke hatte Nicola Donini mit 93 Prozent. +++ 

Laufwege-Routing mit
Hilfe von Burnair
// Quelle: Burnair.cloud

+++ Eine der wenig beachteten, weil selten offen gezeigten Entwicklungen bei den X-Alps 2023, ist die Verbesserung des Routings. Während einst Supporter noch über Papier-Karten, später über Google Earth hingen, um für die Piloten passende Startplätze und die möglichen Wege dorthin irgendwie auszumachen, nutzten die meisten Teams in diesem Jahr spezialisierte Apps dafür, z.B. Burnair, BRouter oder Relief Maps. Auf deren Online-Karten lassen sich die Steilheit und Ausrichtung des Geländes sowie der Bewuchs als Overlay einblenden. Mit wenigen Fingertipps lässt sich dann vom eigenen Standort aus die kürzeste Route auf den Berg aufrufen (s. Beispielbild auf Basis von Burnair). Gleitweitenrechner zeigen, ob man von einer bestimmten Höhe aus schon über eine vorgelagerte Rippe kommt oder noch höher aufsteigen muss, etc. In manchen Programmen lassen sich sogar bestimmte Wegarten mit Faktoren belegen, um zum Beispiel sicher und schnell begehbare Wege einem stolperigen Bergpfad vorzuziehen, auch wenn dieser auf den ersten Blick kürzer wäre. Angesichts des sehr hohen Fluganteils fiel das Lauf-Routing zwar 2023 noch nicht so stark ins Gewicht. Aber in Zukunft dürften auch Rennen, bei denen die gewählten Wege am Boden eine größere Rolle spielen, dank der Effizienzsteigerung beim Routing deutlich schneller werden. Manche Abenteuer oder die Dramen von sich verlaufenden Piloten in früheren X-Alps-Editionen wird es dann allerdings kaum noch geben. +++

+++ Zum Ende hin auch noch ein Hinweis auf die letzten Tagesberichte des Thermikmagazins: Tag 9, Tag 10, Tag 11, Tag 12, Tag 13

+++ Hiermit endet die Highlight-Serie zu den X-Alps 2023 auf Lu-Glidz. Ich hoffe Dir ein paar interessante Einblicke, aber auch hilfreiche Links zum Weiterlesen- und schauen geliefert zu haben. Hat Dir der Service gefallen? Dann gib etwas zurück – als Förderer von Lu-Glidz. +++ 


Weiterführende Links

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Weitere Info-Quellen
X-Alps Anonymous Addicts (Facebook) | Redbull X-Alps Livestream (Facebookgruppe) | Cross Country (Facebook) | Nova Race-News  | Wikipedia

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