Neues vom Coupe Icare +++ Airdesign +++ Niviuk +++ Finsterwalder +++ Neo +++ Woody Valley +++ Bogdanfly +++ PMA +++ Summit Race 

+++ Dieser Newsticker enthält hauptsächlich Hinweise auf Neuheiten, die im Umfeld des diesjährigen Coupe Icare in St. Hilaire vorgestellt wurden. Die Auflistung erfolgt ohne Gewähr auf Vollständigkeit. Ich werde sie in weiteren Newsticker-Folgen um die News anderer Hersteller ergänzen. +++ 

Ronin // Quelle: Airdesign

+++ Airdesign hat beim Coupe Icare drei neue Produkte präsentiert. Zum einen den neuen Single-Skin-Schirm Ronin. Es ist kein Ersatz oder Nachfolger des Single-Skins Ufo, sondern eine eigene Produktlinie. Vom Konzept her ähnelt der Ronin dem Run&Fly von Dudek. Er hat eine staudruck-gefüllte Profilnase, während im Hinterflügel jeweils zwei Zellen zu einer zusammengefasst sind, was Leinenmeter spart. Der Schirm ist klein und vom Trimmspeed schon flott, weshalb er keinen Beschleuniger hat. Es gibt vier Größen (12, 14, 16 und 18 m²).
The Sock Superlight heißt die im Gewicht nochmals abgespeckte Version des leichten Liegegurtzeugs The Sock. Die Superlight-Variante spart vor allem durch den Einsatz leichter Ripstop-Stoffe in der Hülle in allen drei Größen (S, M, L) rund 1 kg gegenüber dem Original. Das Gewicht liegt nun zwischen 1,65 und 1,85 kg.
Die dritte Neuigkeit ist die überarbeitete Version des leichten Beinschlaufengurtzeugs von Airdesign. Das Le Slip 2 bietet u.a. mehr Größen, einen niedrigeren Brustgurt für einen leichteren Start, mehr Komfort durch eine größere Beinauflage und stärkere Montagepunkte für den Airbag. +++ 

Ikuma 3 // Niviuk

+++ Niviuk geht mit einer ganzen Reihe von Neuigkeiten in die nächste Saison. Es beginnt mit dem High-EN-B Ikuma 3 und der nachfolgenden Leichtversion Ikuma 3P. Wie schon andere Hersteller setzt Niviuk dabei zur Leistungssteigerung auf das Konzept eines 2,5-Leiners. Dabei sind im Mittelflügel drei, im Außenflügel nur noch zwei Leinenebenen zu finden. Diese Bauweise bringt nicht nur Leinenersparnis, sondern bietet durch eine andere Anlenkung des Außenflügels auch aerodynamische Vorteile. Der Ikuma 3 hat 62 Zellen und eine Streckung von 5,7. Es gibt ihn in fünf Größen für einen Gesamtgewichtsbereich zwischen 65 und 130 kg.
Der Klimber 3P ist ein leichter H&F-Wettbewerbsflügel der Kategorie EN-D. Den X-Alps-erprobten  64-Zeller gibt es in drei Größen (20, 21, 23) für einen Gesamtgewichtsbereich zwischen 68 und 100 kg. Mit Dokdo-10 als verwendetem Stoff an Ober- und Untersegel liegt das Schirmgewicht bei rund 3 kg.
Vom wegen seines Komforts viel gelobten Liegegurtzeugs Arrow gibt es nun auch eine Leichtvariante Arrow P. Das Gewicht liegt zwischen 1,7 und 1,8 kg je nach Größe (S, M, L). Die Ultraleichtvariante Arrow P Race spart nochmals 300 Gramm. Beide Gurtzeuge sind mit einem Schaumstoffprotektor ausgestattet. Zu einem ebenfalls geplanten Aufblasprotektor heißt es: "work in progress". Eine interessante Option des Arrow P ist, dass man den Beinsack abnehmen bzw. leicht tauschen kann, falls er beschädigt werden sollte.
Drifter 2 // Niviuk

Vom Wettbewerbs-Liegegurtzeug Drifter 2 waren schon diverse Prototypen auf einigen PWCs etc. zu sehen. Jetzt ist die Entwicklung abgeschlossen. Dem Wettbewerbs-Trend folgend, ist der Pilot auch beim Drifter 2 komplett bis zum Kragen im Gurtzeug eingeschlossen, sodass weniger störende Randwirbel entstehen. Zudem gibt es eine imposante Heckflosse. Das Gewicht des Drifter 2 liegt bei fast 10 kg.
Weitere neue Gurtzeuge von Niviuk sind das nur knapp 200 Gramm schwere und mit Nitinol versteifte H&F-Gurtzeug Roamer 2 P und die Tandemgurtzeugkombination Sherlock (Pilot) und Watson 2 (Passagier). Letzteres ist als Wendegurtzeug konzipiert.
Für Speedflyer interessant ist der neue Miniwing Roller 2. Davon gibt es sogar eine mit EN-B als Tandem zertifizierte Version Bi Roller 2, die das Starkwindsoaring mit Passagier ermöglichen soll.
Weitere neue Produkte: Der Rettungs-Frontcontainer Kase P sowie die Leichtrucksäcke Expe 30 und Expe Race (50 oder 60 Liter). +++ 

Paralock 3 // Finsterwalder

+++ Finsterwalder bietet eine komplett überarbeitete Version seines universellen Gleitschirm-Trennkarabiners an. Der Paralock 3 lässt sich wie ein klassischer Karabiner an nahezu jedem Gurtzeug montieren. Über einen doppelt gesicherten Drehhebel-Mechanismus kann er auch im Flug unter Last geöffnet werden. Der Paralock 3 ist aus Titanal geschmiedet und wiegt 75 Gramm. Er ist sowohl für den Tandem-, als auch den Solo-Betrieb geeignet. Seine Bruchlast liegt bei 28 kN. Da der Karabiner kraftschlüssig arbeitet, soll es keine Probleme mit Materialermüdung geben. Allen Kunden, die in den letzten Jahren schon einen Paralock-Karabiner aus der Vorserie gekauft haben, bietet Finsterwalder gegen Vorlage des Kaufbelegs ein Paar der neuen Paralock 3 zum halben Preis an. Der Preis des Paralock 3 liegt bei 84 Euro/Stück. +++

Suspender 2.0 // Neo

+++ Neo führt zum Coupe Icare sein neues Liegegurtzeug Suspender 2.0 ein. Wie schon das erste Suspender hat es einen vorgeformten, sitzbrettartig versteiften Schalensitz, der eine besonders bequeme und entspannte Haltung des Piloten ermöglichen soll. Dahinter steckt jetzt ein 8 cm Koroyd-Protektor (31 G). Eine Besonderheit und Weltneuheit des Suspender 2.0 ist die patentierte Retteraufhängung "Stand-up Rescue System" (s. Bericht auf Lu-Glidz). Sie ermöglicht selbst bei einer Scherenstellung zwischen Hauptschirm und Retter eine aufrechte Landung des Piloten. Das Gurtzeug ist schon ab Werk mit großen Automatic-Ratschen-Rollen für einen besonders leichtgängigen Beschleuniger ausgestattet. Das Suspender 2.0 gibt es in fünf Größen. Es wiegt 4,7 kg in der mittleren Größe M. +++ 

MK1 // Woody Valley
+++ Woody Valley hat ein neues Acro-Gurtzeug im Programm. Das MK1 ist eine "abgespeckte" Version des MK1 Pro. Der Unterschied: Im MK1 ist kein Base-Rettungssystem integriert. Es hat aber, wie bei Acro-Gurtzeugen Standard, zwei Retterfächer. Der Schaumstoff-Protektor ist 13 cm dick. Eine Seitentasche ist gemäß dem IPX8-Standard wasserdicht ausgeführt (schützt auch im untergetauchten Zustand) und bietet Platz für zum Beispiel ein Smartphone. +++ 

+++ Bogdanfly hat neuerdings einen Single-Skin-Schirm im Programm. Der Lattice  hat 42 Zellen eine Streckung von 5,8 und soll laut Herstellerangaben beschleunigt um bis zu 8 km/h schneller fliegen. Es gibt drei Größen: S, M, L. Die Größe M mit 16 m² ist gemäß EN 926:1 zertifiziert (nur Lasttest). Der Schirm wiegt rund 1,6 kg. +++ 

+++ Die Gleitschirm-Herstellervereinigung PMA hat einen eigenen Test-Standard für Verbindende Elemente fürs Gleitschirmfliegen (pdf) veröffentlicht. Er gibt vor, mit welchen Verfahren verschiedene Gleitschirmkarabiner vom metallenen Typ "offen" und Schraubkarabiner sowie textile Soft-Links getestet werden sollten, um bestimmte Sicherheitsanforderungen beim Einsatz in Solo- und/oder Tandem-Gurtzeugen und bei der Verbindung von Rettern zu erfüllen. Die Norm ist nicht verpflichtend. Die PMA ruft aber alle Gerätehersteller und andere Marktteilnehmer dazu auf, sie auf ihre eigenen Produkte und Verfahren anzuwenden und mit ihren jeweiligen Lieferanten zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die in dieser Norm festgelegten Mindeststandards eingehalten werden. Die Norm wurde von den Mitgliedern der PMA in Zusammenarbeit mit unabhängigen Experten über zwei Jahre hinweg entwickelt. +++ 

+++ Am zweiten Septemberwoche fand im Chiemgau erstmals das Summit-Race statt. Bei diesem Hike&Fly-Wettbewerb mit einem neuartigen Konzept war es das Ziel, innerhalb von zwei Renntagen möglichst viele von 57 als Wegpunkte festgelegte Berggipfel in der Region fliegend oder laufend zu erreichen. Je nach Schwierigkeitsgrad waren diese mit unterschiedlicher Punktezahl bewertet. Die Einzelwertung gewann Maximilian Loidl, die Teamwertung Julia Jauß und Christoph Ehringer (Pilot + Trailrunner). Auf der Website des Rennens ist ein ausführlicherer Bericht zu finden. +++