Wingit Punktprognosen +++ Seeyou Hindernisse +++ Nearbirds Zippy 3 +++ Südafrika +++ Spotair Böengrafik +++ Videotipp: Line Tuner 

Drei Beispiele für Startplatzporognosen
// Quelle: Wingit - Screenshots

+++ Die Gleitschirm-App Wingit (iOS / Android) von Sebastian Jeltsch entwickelt sich weiter zu einem immer potenteren Multi-Tool. Neuerdings lassen sich in Wingit für jeden in der weltweiten Datenbank enthaltenen Startplatz Punktprognosen des Wetters abrufen. Die Darstellung liefert für jeweils fünf Tage knappe Angaben zu Wind und Temperatur in verschiedenen Höhenschichten bis 4200m, entsprechend den üblichen Standarddruckhöhen von Meteomodellen. Windrichtung und -stärke sind anhand von farbcodierten Pfeilen zu erkennen. Für jede Höhenschicht werden bei Bedarf kleine Wettersymbole eingeblendet. So lassen sich eine zu erwartende Bewölkung und möglicher Niederschlag ungefähr abschätzen. Die Prognosen gibt es allerdings für jeweils nur drei Zeitpunkte am Tag: 10, 13 und 16 Uhr. Die Meteo-Daten stammen von der Plattform Open-Meteo, die auf verschiedene frei zugängliche Modelle zurückgreift, darunter Icon und GFS. Open-Meteo liefert zu jedem Punkt jeweils Daten des lokal "passendsten" Regional- oder Global-Modells. +++ 

Hindernisse im Navigator
// Naviter

+++ Die Flug-App Seeyou Navigator von Naviter erhält eine Hindernis-Warnfunktion. Diese ist bereits für Beta-Tester verfügbar und soll in Zukunft auch allgemein in der App Einzug halten. Hindernisse wie z.B. Stromtrassen und Seilbahnkabel werden dann auf der Karte als dünne Linien dargestellt – in rot bei Kollisionsgefahr, in grau, wenn außer Reichweite. Die Linien können angetippt werden, um weitere Infos zu erhalten. Nähert man sich im Flug einem Hindernis und erkennt die App dabei eine Kollisionsgefahr (hängt u.a. von der Flughöhe ab), ertönt ein Warnsignal für den Piloten. Warnungen zu einzelnen Hindernissen lassen sich auch deaktivieren, um zum Beispiel beim Soaring in der Nähe von Seilbahnen nicht immer wieder neu gewarnt zu werden. Vorerst sind die Hindernisdaten auf den Alpenraum beschränkt. Sie sollen in Zukunft aber ausgeweitet werden. +++ 

Zippy 3 // Nearbirds

+++ Der ukrainische Hersteller Nearbirds lanciert ein neues leichtes Liegegurtzeug mit Bürzel. Das Zippy 3 wiegt um die 3 kg und ist in S / M / L für 155 bis 195cm Körpergröße verfügbar. Als Protektor kommt ein 17 Zentimeter dicker Aufblasprotektor zum Einsatz. Der Rückenbereich soll zudem als eine Art Airbag funktionieren und zusätzlichen Schutz bieten. Die Rettung ist als Frontrettung ausgeführt. +++ 

+++ Wer nach Südafrika reist, um dort mit dem Gleitschirm in die Luft zu gehen, ist verpflichtet, vor Ort beim Verband SAHPA eine Gast-Mitgliedschaft abzuschließen. Das ist nötig, um lokalen Versicherungspflichten zu entsprechen. Die SAHPA hat sich kürzlich beim DHV darüber beschwert, dass ein Großteil der im Winter nach Südafrika reisenden Gleitschirmpiloten diese gesetzliche Pflicht nicht einhält. Die Gast-Mitgliedschaft lässt sich online beantragen. Sie kann für zwei oder sechs Monate abgeschlossen werden und kostet 500 bzw. 700 Rand, was ca. 25 bzw. 37 Euro entspricht. +++ 

Mittelwind weiß, Böen rot
in der Windrose (o.r.)
// Spotair.mobi
+++ Die französische Meteo-Seite und App Spotair.mobi, hauptsächlich bekannt für die Darstellung aktueller Windmesswerte, hat eine kleine aber feine Neuerung bei den Grafiken der Windstärke eingeführt. Dort wird jetzt in der Windrose, welche die gemessenen Windrichtungen zeigt, zwischen Mittelwind und Böen unterschieden. Die Stärke des Mittelwinds wird als weißer, die der Böen als roter Strich dargestellt. Bei Windstationen, die neben der Böenstärke auch die zugehörige Windrichtung melden, wird auch diese mit angezeigt. So kann es vorkommen, dass der weiße und der rote Strich unterschiedliche Ausrichtungen haben. Zeigen sich hier größere Abweichungen, sollte man das als deutliche Hinweise auf "kritischere" Wetterlagen nehmen. Dann ist in der Luftsäule mit Windscherungen zu rechnen, typisch z.B. bei Kaltluftadvektion (dabei kommt es zu einer Winddrehung des durch die Böen angezapften Höhenwindes gegen den Uhrzeigersinn). +++ 

Bandarras "Line Tuner"
// Youtube, A. Bandarra
 
+++ Der Videotipp dieses Newstickers ist etwas für Techniknerds, die sich mit dem Trimmtuning ihres Gleitschirmes beschäftigen. Der Brite Andre Bandarra, der auf seinem Youtube-Channel immer wieder einfallsreiche Experimente rund um die Gleitschirmtechnik vorstellt, hat eine so simple wie effektive Trimmhilfe entwickelt. Seine "In-Flight Line Tuner" erlauben es, Gleitschirmleinen ganz leicht stufenweise zu verkürzen, indem sie um spezielle Gewinde aus Nylon gewickelt werden. Die "Line Tuner" gibt es in unterschiedlichen Dicken und Längen. Pro Windung können die Leinen damit um zum Beispiel 2,5, 5 oder 10 Millimeter verkürzt werden. Es soll sogar möglich sein, so eine Längenveränderung im Flug durchzuführen, ohne dafür ein Leinenschloss öffnen zu müssen. Die Reißfestigkeit der Leinen wird durch die Nylon-Einsätze laut Bandarra nicht beeinträchtigt. So ein System könnte für Piloten interessant sein, die schnell mal mögliche Auswirkungen kleiner Trimmänderungen an ihrem Gleitschirm austesten wollen, ohne kompliziert an den Leinen herumknüpfen zu müssen. Testteams mancher Hersteller wie z.B. Ozone haben das System bereits im Einsatz. Wer sich für die Line Tuner interessiert, kann mit Andre Bandarra Kontakt aufnehmen. +++