Bei der Fußball-EM in diesem Sommer könnte es zu größeren regionalen Flugbeschränkungen kommen – abhängig von der Gefahrenlage

Solche Bilder soll es bei der EM 2024 nicht geben.
Um die Spielorte werden an Spieltagen temporäre
Flugverbotszonen eingerichtet. 
// Bild: KI-generiert, Microsoft Designer

Die Fußball-EM findet vom 14. Juni bis 14. Juli in Deutschland statt. Angesichts der international angespannten Sicherheitslage setzen die Behörden auf ein striktes, aber möglichst flexibles Sicherheitskonzept. Dazu gehören temporäre Flugverbotszonen um die Spielorte. In bestimmten Fällen werden sich diese auch auf die Gleitschirmfliegerei auswirken.

Für die Koordination der Luftsicherheit in ganz Deutschland während der EM ist die Polizeihubschrauberstaffel in Baden-Württemberg zuständig. Beamte davon haben kürzlich auf der Luftfahrtmesse Aero in Friedrichshafen ihr Sicherheitskonzept vorgestellt. Es soll für alle 51 EM-Spiele an den jeweiligen Spielorten angewendet werden.

Die EM-Spielorte sind: Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart.

Vor jedem Spieltag und für jeden Spielort wird die Polizei eine sogenannte Bedrohungslage definieren und zugehörige Einschränkungen für die Luftfahrt mit mindestens 24 Stunden Vorlauf bekanntgeben – und zwar per Notam. 


Drei Sicherheitsstufen

Das Luftsicherheitskonzept unterscheidet drei Gefährdungsstufen: 

Stufe 1, gering: Bei dieser Einstufung soll es für die bemannte Luftfahrt keine Einschränkungen geben. Nur für Drohnen gilt dann eine Flugverbotszone (ED-R) mit einem Radius von zwei nautischen Meilen (3,7 km) um den Spielort. Stufe 1 ist grundsätzlich für alle Spiele aktiviert.

Stufe 2, mittel: In diesem Fall wird dann auch für die bemannte Luftfahrt eine ED-R mit einem Radius von 3 NM (5,6 km) um den Spielort definiert. Zudem wird es eine temporäre TMZ/RMZ mit einem Radius von 12 NM (22,2 km) geben, was für Gleitschirmflieger praktisch einem Start- und Einflugverbot in diesem Bereich gleichkommt. 

Stufe 3, hoch: Diese Stufe könnte aktiviert werden, wenn der Polizei Informationen über konkrete Bedrohungen vorliegen. Dann wird um die Spielorte eine ED-R mit einem Radius von 30 NM (55,6 km) eingerichtet, in der nicht geflogen werden darf.

Laut Plan sollen die Beschränkungen (ED-R) drei Stunden vor Spielbeginn aktiviert und spätestens vier Stunden nach Spielende wieder deaktiviert werden. Die Spiele beginnen jeweils um 15, 18 oder 21 Uhr, d.h. die ED-R werden nach aktueller Planung frühestens ab Mittag aktiv sein.