Die Sieger der X-Pyr stehen fest: Simon Oberrauner vor Christian Schugg und Shane Tighe. Das Rennen läuft noch bis Samstagabend weiter
Die Sieger der X-Pyr 2024 (v.l.): Christian Schugg (2.), Simon Oberrauner (1.) und Shane Thighe (3.) // Quelle: X-Pyr, Instagram |
Spannend war dann vor allem das Finish der Verfolger. Shane Tighe, der Franzose Pierre Remy und der junge Deutsche Christian Schugg battelten sich um die weiteren Plätze.
Schugg gelang dabei ein "Magic Move". Während die beiden anderen die direktere Route über das katalanische Flachland zum letzten Wegpunkt einschlugen, was sie schließlich mangels Thermik etliche Kilometer vor dem Ziel zu Boden zwang, pokerte Schugg als Verfolger auf einen fliegenden Umweg über das nördliche Küstengebirge. Der Plan ging auf, und so musste er zuletzt nur noch vier Kilometer bis zum Zeitnahme-Ziel laufen, wo er knapp 40 Minuten hinter Oberrauner ankam, und mit rund 30 Minuten Vorsprung auf Tighe.
Insgesamt erreichten am Ende von Renntag 5 bereits sieben Piloten das Ziel. So gesehen wäre es wohl gar nicht nötig gewesen, dass der Veranstalter kurz vor dem Start der X-Pyr die Renndistanz um rund 100 km verkürzte. Das befürchtete durchgängig schlechte und unfliegbare Wetter gab es tatsächlich nur am ersten Tag – von ein paar Gewittern entlang der Strecke abgesehen.
Alte Hasen und Newcomer
Vorne im Klassement steht nun eine schöne Mischung aus bekannten und weniger bekannten Namen, alten Hasen und Newcomern. Oberrauner und Remy waren vor zwei Jahren bereits auf den Plätzen 4 und 3 bei den X-Pyr. In diesem Jahr gehörten sie nicht nur deshalb zum engen Favoritenkreis. Mit dem Ausscheiden von Maxime Pinot (Knieprobleme) nach dem 2. Renntag rückten sie auf vielen Wettzetteln ganz nach oben.
Als Newcomer herauszuheben ist hier vor allem der Australier Shane Tighe, den vermutlich niemand in dieser Form auf der Rechnung hatte. Immerhin konnte er schon Pyrenäen-Erfahrung aufweisen: Als Acro-Pilot trainiert er des öfteren in Organyá. Auch mit Hike-and-Fly-Rennen kennt er sich aus. Er war schon Supporter von Richard Binstead bei den X-Alps. Bei den X-Pyr starteten beide wieder als Team, nun aber mit umgekehrten Rollen. Wird man Tighe bei den nächsten X-Alps wiedersehen?
Christian Schugg galt schon eher als ein "Geheimtipp". Dass er anspruchsvoll und weit fliegen kann, hat er schon mit 300-km-Dreiecken vom Nebelhorn bewiesen. Dass er auch im Hiken stark ist, zeigen Siege bei Bordairraces und etliche gute Plätze in anderen H&F-Rennen. Die Pyrenäen waren jetzt für ihn Neuland. Im Ziel bekundete er allerdings, dass das Fliegen in den Pyrenäen für ihn gar nicht so anders sei als in den Alpen. Die Thermiken seien ähnlich stark, man müsse den Berggraten folgen und immer beachten, woher der Wind weht. So einfach ist das.
Das Rennen ist noch nicht zu Ende. Laut Reglement läuft die Zeitrechnung noch weiter bis Samstagabend, 21 Uhr. Bis dahin dürften noch etliche Piloten im Feld es bis ins Ziel schaffen. Vermutlich wird diese Edition der X-Pyr als das Rennen mit den bislang meisten Zieleinkünften in die Geschichte eingehen.
Wer noch detaillierter ins Renngeschehen einsteigen will, für den folgt hier noch einmal die Linkliste zu den X-Pyr. Vor allem die dort aufgeführten Tagesberichte aus dem Facebook-Kanal des Thermik Magazins liefern eine gute Zusammenfassung der Highlights. Schöne Einblicke gibt es auch auf dem Instragram-Kanal der X-Pyr, wenn man dort Story-Highlights nachschaut, die den einzelnen Renntagen nach geordnet vorliegen.
Links / Berichte
- X-Pyr Website
- X-Pyr-Kanäle auf Facebook | Instagram | Youtube
- Race-Blog der X-Pyr
- Livetracking via Flymaster | Livetrack24
- Tagesberichte Thermik-Magazin: Tag 1 | 2 | 3 | 4 | 5
3 Kommentare
Ein wirklich sehr spannendes Rennen. Bemerkenswert fand ich auch, wie sich anfangs Gabriel Jansen an die Spitze setzte. Leider habe ich nicht mitbekommen, wie sich die letztendlichen Sieger vor gekämpft haben.
AntwortenLöschenEine kritische Anregung am Artikel:
"[...und] der junge Deutsche battelten sich um die weiteren Plätze."
Warum nicht "kämpften" um weitere Plätze. Das vorgenannte Wort ist doch sehr, sehr unschön.
Christian Plose
Die Verkürzung war deshalb clever gewählt, da auf der frz. Seite ab Tag 3 Gewitter vorherrschten. Eine Beibehaltung des Turnpoints hätte alle Athleten zu einer äußert langen Wanderung gezwungen und für Athleten wie Zuschauer_Innen zu einem weniger spannenden Laufwettkampf verwandelt.
AntwortenLöschen"Auch mit Hike-and-Fly-Rennen kennt er sich aus. Er war schon Supporter von Richard Binstead bei den X-Alps." Stimmt, aber nur theoretisch. Das Erstaunliche an Shanes Leistung ist, dass dies sein erstes H&F-Rennen als Teilnehmer überhaupt war. Er hat vor dem X-Pyr noch nicht einmal ein ein- oder zweitägiges Rennen bestritten!
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